In der heutigen dynamischen Geschäftswelt, in der der Druck auf Führungskräfte stetig steigt, gewinnt das Konzept der Co-Leitung zunehmend an Bedeutung. Dennoch bleibt es eine Seltenheit in vielen Organisationen. Co-Leader, die gemeinsam eine Führungsposition einnehmen, könnten theoretisch die Dynamik von Teams verbessern und eine breitere Perspektive auf Herausforderungen bieten. Doch trotz dieser potenziellen Vorteile kommen Co-Leitungskonzepte in der Praxis oft nicht über den Status einer Randnotiz hinaus. Der folgende Artikel beleuchtet die Gründe, warum Co-Leitung so selten ist und welche Fehler vermieden werden sollten, um diese Struktur erfolgreich umzusetzen.
Ein grundlegender Grund, warum Co-Leitung in der Unternehmenswelt nicht weit verbreitet ist, liegt in der tief verwurzelten Vorliebe für einen einzigen, heroischen Führungsstil. Historisch gesehen wurden Führungspersönlichkeiten oft als Einzelkämpfer dargestellt, die Verantwortung und Anerkennung für den Erfolg einer Organisation tragen. Diese Vorstellung steht in starkem Kontrast zu dem kooperativen Ansatz, den Co-Leitung erfordert. Viele Entscheidungsträger zögern, zwei Personen in Führungspositionen zu stellen, da sie glauben, dass dies zu Verwirrung und Konflikten führen könnte. Diese Denkweise hindert Unternehmen daran, das Potenzial von Co-Leitung zu erkennen, selbst wenn es oft strategische Vorteile bietet.
Die Gründe für das Scheitern von Co-Leitung liegen jedoch häufig in den Fehlern, die bei der Implementierung gemacht werden. Einer der häufigsten Fehler besteht darin, Co-Leiter nicht auf der Grundlage strategischer Überlegungen zu ernennen, sondern um interne Talente zu halten oder um eine potenzielle Nachfolge zu testen. Solche Entscheidungen können dazu führen, dass Co-Leiter nicht bringen, was wirklich benötigt wird – das heißt, die Fähigkeit, gemeinsam Wert zu schaffen, anstatt persönliche Karrierezielen hinterherzujagen. Experten empfehlen daher, dass die Ernennung von Co-Leitern immer auf einer klaren Vision basieren sollte, wie ihre Zusammenarbeit das Unternehmen voranbringen kann. Ein weiterer kritischer Punkt ist die mangelnde kontinuierliche Kommunikation und der Aufbau von Glaubwürdigkeit zwischen den Co-Leitern.
In den ersten Monaten nach der Ernennung ist es entscheidend, dass jeder Co-Leiter seine Rolle klar definiert und die Verantwortung sowohl intern als auch extern kommuniziert. Oft geschieht dies jedoch nicht, was zu Verwirrung und Misstrauen innerhalb des Teams führen kann. Co-Leiter sollten regelmäßig Gespräche führen, um ihre Fortschritte zu überprüfen und sicherzustellen, dass sie auf dem richtigen Weg sind, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Die Angst, als Konfliktverursacher wahrgenommen zu werden, führt dazu, dass viele Co-Leiter potenzielle Probleme ignorieren oder nicht offen darüber sprechen, was in der Regel die Beziehung belastet und die Teamdynamik negativ beeinflusst. Das Fehlen von Synergien ist ein weiterer häufiger Fehler bei der Co-Leitung.
Oft neigen Co-Leiter dazu, ihre Verantwortungsbereiche strikt zu definieren und sich in ihre eigenen Aufgaben zurückzuziehen. Dies kann zwar zu einer effizienteren Arbeitsteilung führen, lässt jedoch wertvolle Chancen ungenutzt. Co-Leiter sollten sich vielmehr darauf konzentrieren, wie sie gemeinsam an Herausforderungen arbeiten und ihre unterschiedlichen Stärken kombinieren können, um synergistische Effekte zu erzielen. Indem sie zusammenarbeiten, können Co-Leiter oft bessere Lösungen entwickeln und Innovationen vorantreiben, was in der heutigen schnelllebigen Geschäftswelt von entscheidender Bedeutung ist. Ein weiteres Problem in der Co-Leitung ist das Bestreben, Konflikte zu vermeiden.
Viele Co-Leiter haben Angst, unterschiedliche Meinungen oder Strategien offen zu diskutieren, aus Angst, die Beziehung zu belasten. Diese Vermeidung kann jedoch zu einem Ungleichgewicht der Macht führen, was das Vertrauen innerhalb des Teams untergräbt. Co-Leiter müssen lernen, kreative Spannungen zu nutzen, indem sie unterschiedliche Perspektiven willkommen heißen und Diskussionen fördern, die zu fundierteren Entscheidungen führen. Die Fähigkeit, offen über Meinungsverschiedenheiten zu diskutieren, ist entscheidend, um einen echten Dialog zu schaffen und die Zusammenarbeit zu stärken. Um die Herausforderungen der Co-Leitung zu meistern, müssen Co-Leiter zusätzlich darauf achten, dass sie in ihrem Engagement und ihren Beiträgen vergleichbar sind.
Wenn ein Co-Leiter den Eindruck erweckt, weniger engagiert zu sein, kann dies zu Ressentiments und Konflikten führen. Regelmäßige, offene Kommunikation zwischen den Co-Leitern ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass beide Partner auf dem gleichen Stand sind und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit besteht. Zudem erfordert Co-Leitung eine ständige Reflexion über die eigene Rolle und die Beziehung zum Co-Leiter. Co-Leiter sollten sich nicht nur auf die täglichen Aufgaben konzentrieren, sondern auch regelmäßig über ihre Zusammenarbeit nachdenken. Diese Reflexion kann helfen, Missverständnisse auszuräumen und die Arbeitsweise als Duo zu verbessern.