Interviews mit Branchenführern

Asdas Marktanteil sinkt auf Rekordtief – Eine Analyse der Krise des britischen Supermarkts

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Asda market share hits record low as crisis deepens

Die deutliche Abnahme des Marktanteils von Asda zeigt die tiefgreifende Krise, die das Unternehmen derzeit durchlebt. Ein umfassender Blick auf die Ursachen, Auswirkungen und die Herausforderungen, mit denen der ehemalige Branchenriese kämpfen muss.

Asda, einst einer der führenden Lebensmittelhändler Großbritanniens, steht vor einer nie dagewesenen Herausforderung. Die jüngsten Zahlen zeigen, dass der Marktanteil des britischen Supermarkts im Zeitraum von zwölf Wochen bis zum 18. Mai auf einen historischen Tiefstand von 12,1 Prozent gefallen ist – der niedrigste Wert seit Beginn der Datenerhebung durch Kantar im Jahr 2011. Diese Entwicklung verdeutlicht eine tiefgreifende Krise, die sich trotz verschiedener Maßnahmen und Umstrukturierungen nicht eindämmen lässt. Die Ursachen für diesen dramatischen Rückgang sind vielfältig und komplex.

Im Jahr 2021 wurde Asda von der Beteiligungsgesellschaft TDR Capital und den Issa-Brüdern für 6,8 Milliarden Pfund übernommen – ein Deal, der vor allem durch eine hohe Verschuldung geprägt war. Dieses finanzielle Konstrukt erschwerte die Fähigkeit des Unternehmens, wettbewerbsfähige Preise zu halten und schnell auf den Druck durch Discountern wie Aldi und Lidl sowie durch etablierte Konkurrenten wie Tesco zu reagieren. Trotz zahlreicher Bemühungen, den Kurs zu korrigieren, etwa durch die Wiedereinführung der Preisoffensive „Rollback“ und Investitionen in längere Öffnungszeiten der Filialen, konnte Asda den stetigen Verlust von Kunden nicht stoppen. Der Abgang von Roger Burnley als Chef des Unternehmens im August 2021 hinterließ zudem eine Führungsflaute. Erst im vergangenen Jahr wurde Allan Leighton als Vorstandsvorsitzender berufen, um die Geschicke von Asda wieder auf Kurs zu bringen.

Als erfahrener Manager und Rettungsexperte brachte Leighton sofort neue Impulse ein. Seine Preisoffensive konnte zwar kurzfristig die Verkaufszahlen leicht ankurbeln und die beste Performance des Jahres verzeichnen, doch reichten diese Maßnahmen nicht aus, um den kontinuierlichen Umsatzrückgang von 3,2 Prozent im relevanten Zeitraum aufzuhalten. Im Gegensatz dazu konnten Wettbewerber wie Lidl und Ocado beachtliche Wachstumsraten von 10,9 beziehungsweise 14,9 Prozent im gleichen Zeitraum erzielen. Sogar Händler wie Marks & Spencer und die Co-operative Group berichten über steigende Umsätze, obwohl sie mit zusätzlichen Herausforderungen wie Cyberangriffen zu kämpfen hatten. Dieses Auseinanderdriften der Ergebnisse verdeutlicht, wie sehr Asda mit seinen strukturellen und strategischen Problemen zu kämpfen hat.

Einer der Kernfaktoren hinter dem Rückgang ist die zunehmende Preisinflation im Lebensmittelsektor, die im aktuellen Berichtszeitraum ein Niveau von 4,1 Prozent erreichte – der höchste Stand seit Anfang 2024. Die durch die britische Labour-Regierung eingeführte Kürzung des Beitragsfreibetrags und der damit verbundene Anstieg der Nationalversicherungsabgaben führten zu steigenden Kosten, die teilweise an die Verbraucher weitergegeben wurden. Dies traf alle Händler, doch besonders hart wurde Asda durch seine eingeschränkten finanziellen Spielräume getroffen. Der Preisdruck in einem hart umkämpften Markt führte dazu, dass Kunden zunehmend zu Discountern und Premium-Alternativen wechselten. Kundensegmente verändern ihre Kaufgewohnheiten.

Laut Experten wie Fraser McKevitt, dem Leiter für Einzelhandels- und Verbraucheranalysen bei Kantar, verlieren viele Haushalte die Kaufkraft und reagieren sensibel auf Preisschwankungen ab etwa drei bis vier Prozent Inflationsrate. Gleichzeitig wächst das Segment der Eigenmarken, speziell im Premiumbereich, was auf eine veränderte Nachfrage und neue Prioritäten bei den Konsumenten hinweist. Asda, das traditionell vor allem mit günstigen Preisen punktete, scheint Mühe zu haben, dieser Nachfrage gerecht zu werden und den Spagat zwischen preiswertem Angebot und wachsender Erwartung an Qualität und Innovation zu schaffen. Hinzu kommen interne Herausforderungen, die das Unternehmen ergänzend belasten. Der Wechsel im Management, eine unklare langfristige Strategie und die überhöhte Verschuldung nach der Übernahme verhindern eine klare Ausrichtung des Geschäftsmodells.

Viele Marktbeobachter gehen davon aus, dass Asda dringend eine umfassende Restrukturierung benötigt, um wieder konkurrenzfähig zu werden. Strategien müssen auf Effizienz, eine klare Positionierung gegenüber der Konkurrenz und ein verbessertes Einkaufserlebnis ausgelegt sein. Innovationen und digitale Transformation spielen dabei ebenfalls eine wichtige Rolle. Während Wettbewerber wie Ocado auf starke Online-Präsenz und Lieferdienste setzen, hinkt Asda bei der Digitalisierung seiner Angebote deutlich hinterher. Gerade im Zuge der veränderten Konsummuster infolge der Pandemie und der zunehmenden Nachfrage nach Online-Einkäufen bietet dieser Bereich großes Wachstums- und Optimierungspotenzial.

Ohne starke Investitionen in diesen Bereich droht Asda den Anschluss an die modernen Kundenbedürfnisse weiter zu verlieren. Die aktuelle Krise ist somit ein vielschichtiges Phänomen, das sowohl externe Marktveränderungen als auch interne Schwächen umfasst. Die Herausforderung für Asda wird sein, ein stimmiges Konzept zu entwickeln, das Kostenoptimierung, Preisattraktivität und Innovation miteinander vereint. Nur so kann es gelingen, verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen und verlorene Kunden zurückzuholen. Zusätzlich muss Asda die Marktsituation in Großbritannien sorgfältig beobachten.

Der Wettbewerb im Lebensmitteleinzelhandel ist härter denn je, da neben den etablierten Supermarktketten immer mehr Discounter und Online-Plattformen Marktanteile gewinnen. Kunden legen immer größere Wert auf Preis-Leistung, Qualität, Nachhaltigkeit und Komfort – Faktoren, die Asda in seinem bisherigen Geschäftsmodell stärker berücksichtigen muss. Insgesamt steht Asda vor einem Wendepunkt. Die Datensätze der letzten Jahre zeigen deutlich, wie tiefgreifend die Probleme sind, doch gleichzeitig bieten sie Hinweise, welche Bereiche dringend verbessert werden müssen. Effiziente Preisstrategien, verstärkte Investitionen in moderne Technologien und eine klare Führung könnten die Schlüssel sein, um wieder in Richtung Erfolgskurs zu gelangen.

Es bleibt spannend, wie sich der Marktanteil von Asda in den kommenden Monaten entwickeln wird. Sollten die Verantwortlichen den nötigen Kurswechsel schaffen, könnte sich der Niedergang aufhalten lassen. Restaurierung des Markenimages, Kundenbindung und eine Anpassung an neue Marktanforderungen sind entscheidend, um nicht weiter Marktanteile an Wettbewerber zu verlieren. Die Geschichte von Asda zeigt exemplarisch, wie ein traditionsreicher Einzelhändler durch finanzielle Belastungen, Managemententscheidungen und einen sich wandelnden Markt in Bedrängnis geraten kann. Derzeit steht der britische Lebensmittelhändler vor der schwierigen Aufgabe, sich neu zu erfinden und das Vertrauen der Verbraucher zurückzugewinnen, die sich zunehmend von günstigen Discountern und modernen Handelskonzepten angezogen fühlen.

Die kommenden Monate werden zeigen, ob Asda diesen Herausforderungen gewachsen ist und seinen Platz im britischen Einzelhandel zurückerobern kann.

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