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Warum die Modernisierung von COBOL Zeit und Sorgfalt erfordert

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Modernising COBOL takes time and care

Die Modernisierung von COBOL-Systemen in staatlichen und großen Unternehmensumgebungen ist ein komplexer Prozess, der tiefes Verständnis, sorgfältige Planung und umfangreiche Tests erfordert. Durch die jahrzehntelange Bedeutung von COBOL in kritischen Infrastrukturkomponenten ist ein vorsichtiger Ansatz unerlässlich, um Stabilität und Zuverlässigkeit zu gewährleisten.

Die Programmiersprache COBOL hat seit ihrer Einführung in den 1950er Jahren eine zentrale Rolle in der Verwaltung von Finanz-, Gesundheits- und Regierungssystemen eingenommen. Trotz der rasanten Entwicklung moderner Technologien ist COBOL nach wie vor das Rückgrat vieler kritischer Systeme, etwa bei der Sozialversicherungsverwaltung der Vereinigten Staaten (SSA) oder großen Finanzinstituten. Die Tatsache, dass tonnenweise von Code zehntausende Menschenleben und milliardenschwere Infrastrukturprozesse steuern, macht eine Modernisierung, die oftmals diskutiert wird, zu einer besonders sensiblen und komplexen Aufgabe. Einer der Hauptgründe, warum die Modernisierung von COBOL-Systemen so herausfordernd ist, liegt in der tiefen Verwurzelung dieser Systeme in der täglichen Abwicklung und Berechnung von Leistungen. Im Fall der SSA verteilt das System beispielsweise jährlich Billionen von Dollar an Leistungen an Millionen von Menschen.

Eine kleine Fehlfunktion in der Berechnung oder Datenverarbeitung kann verheerende Konsequenzen nach sich ziehen. Deshalb steht die Zuverlässigkeit während und nach einer Umstellung an erster Stelle. Der erste und wichtigste Schritt einer Modernisierung besteht darin, das bestehende System umfassend zu verstehen. COBOL wurde seinerzeit entwickelt, um Geschäftslogik für nicht-technische Fachkräfte verständlich zu machen – was die Sprache von heutigen Programmiersprachen unterscheidet. Doch viel komplexer als der Code ist oftmals die Logik, die dahintersteht.

Über Jahrzehnte wurden Geschäftsregeln implementiert und immer wieder angepasst, oft um neue Gesetze, Anforderungen und Vorschriften abzubilden. Diese Komplexität ist kaum dokumentiert, was es für moderne Entwickler schwierig macht, die genauen Abläufe nachzuvollziehen. Die Dimension des Problems wird besonders deutlich, wenn man sich die Infrastruktur der SSA anschaut. Dort existieren beispielsweise mehr als 60 Millionen Zeilen COBOL-Code, die jährlich aufgrund von Gesetzesänderungen ständig aktualisiert werden. Diese Systeme sind eng verflochten mit tausenden weiterer technischer Systeme, sodass Änderungen weitreichende Auswirkungen haben können.

Um also eine erfolgreiche Migration oder Modernisierung zu planen, muss zunächst festgestellt werden, welche Systeme miteinander interagieren und wie die Daten über diese Systeme hinwegfließen. Künstliche Intelligenz (KI) kann hier unterstützend eingesetzt werden, etwa um Code zu analysieren und Zusammenhänge sichtbar zu machen. Doch KI ersetzt nicht die Expertise erfahrener Fachkräfte, die den Code und die dahinterliegenden Geschäftsprozesse verstehen müssen. Moderne KI-Tools können zwar Code automatisiert übersetzen, aber ohne fundiertes Verständnis der Geschäftslogiken entstehen Fehler oder unbrauchbare Ergebnisse. Gerade bei einem komplexen und maßgeschneiderten System wie dem der SSA sind Experten unerlässlich, um die KI richtig zu trainieren und die Resultate zu validieren.

Ein weiterer wichtiger Aspekt betrifft die Menschen, die mit dem System über Jahrzehnte vertraut sind. Diese Mitarbeiter, oftmals die einzigen, die bestimmte Zusammenhänge und Ausnahmen genau kennen, sind die lebendige Dokumentation des Systems. Schulungen, um neue Mitarbeiter in COBOL einzuarbeiten, sind zwar machbar, doch die wahre Herausforderung ist das Entwirren der oft inoffiziellen und im Code versteckten Geschäftsregeln. Die Personalpolitik spielt dabei eine entscheidende Rolle. Besonders problematisch wird es, wenn erfahrene Fachkräfte frühzeitig in den Ruhestand gehen oder ohne angemessene Übergabe entlassen werden.

Fehlende personelle Kontinuität erhöht das Risiko von Fehlinterpretationen und Fehlern bei der Modernisierung. Abgesehen von der Komplexität der Geschäftslogik ist die fehlende Unterstützung automatisierter Tests in COBOL-Systemen eine große Hürde. Moderne Softwareentwicklung setzt auf schnelle Entwicklungszyklen mit umfangreichen automatischen Tests, die nach jeder Änderung durchgeführt werden können. Bei COBOL ist diese Infrastruktur nicht standardmäßig vorhanden, was bedeutet, dass viel manuelle Dokumentation und aufwändige, stufenweise Tests notwendig sind. Angesichts der Größe und Komplexität wie bei der SSA sind daher hunderte von tausenden Tests nötig, was enormen Zeit- und Ressourcenaufwand bedeutet.

Solche manuellen Testverfahren sind zeitintensiv und fehleranfällig. Sie bestehen oft darin, bei jeder Änderung alle Abläufe einzeln durchzugehen, Dokumentationen zu erstellen und die Ausgaben genau zu prüfen. Trotz der Entwicklung von KI-basierten Tools zur Generierung von Tests ist die Anwendung solcher Technologien in großem Maßstab – wie sie die SSA benötigt – bis heute nicht erfolgreich umgesetzt worden. Zu beachten ist zudem, dass die eigentliche „Migration“ des Codes meist nicht das Zeitlimit einer Modernisierung darstellt. Der Großteil der Zeit entfällt auf eine umfassende Prüfung und Validierung der Systeme.

Nur so lässt sich sicherstellen, dass die mathematischen Berechnungen, die Kernbestandteil des COBOL-Systems sind, beim Übergang zu modernen Sprachen wie Java oder anderen Äquivalenten exakt reproduziert werden. Die mathematische Logik in COBOL ist teilweise sehr eigenwillig und unterscheidet sich deutlich von modernen Programmierkonzepten. Eine direkte Übersetzung ohne gründliche Überprüfung kann Ergebnisse liefern, die vom Original abweichen. Gerade wenn es um Zahlungen und finanzielle Leistungen geht, sind Abweichungen nicht akzeptabel. Trotz des Einsatzes von KI oder modernen Entwicklungsumgebungen muss also rigorose systematische Nachprüfung erfolgen, um sicherzustellen, dass der neue Code exakt die gleichen Berechnungen liefert wie das ursprüngliche System.

Die psychologische Dimension in Modernisierungsteams darf nicht unterschätzt werden. Die Angst vor Fehlern und das Wissen um die Komplexität kann dazu führen, dass Teammitglieder ihre tatsächlichen Herausforderungen verbergen oder sich unsicher fühlen. Eine offene und vertrauensvolle Kultur, die Fehlermöglichkeiten anerkennt und einen reibungslosen Rollback im Falle von Problemen erlaubt, ist für den Erfolg unerlässlich. Nur in einem solchen Umfeld können Experten effizient zusammenarbeiten und sichere Lösungen entwickeln. Die technische, organisatorische und kulturelle Komplexität der Modernisierung wird oft von politischen oder finanziellen Zielen überschattet.

Bei der SSA beispielsweise äußerten Führungskräfte explizit, dass einige Maßnahmen primär auf Kosteneinsparungen, Personalkürzungen und Fraud Detection ausgerichtet sind, nicht auf Verbesserung von Service und Systemen. Solche Prioritäten bergen die Gefahr, dass notwendige Investitionen, Zeit und Mitarbeit nötiger Experten nicht gegeben sind, was das Risiko von Fehlschlägen erhöht. Besonders kritisch ist es, wenn eine Modernisierung ohne Rückfallpläne oder Notfallstrategien durchgeführt wird. Aus Erfahrungsberichten ähnlicher Großmigrationsprojekte in der Finanzbranche ist bekannt, dass Missgeschicke mehrmonatige, teure Ausfälle bedeuten können. Während private Unternehmen diese Verluste teilweise durch Konkurrenz ausgleichen können, gibt es keine alternativen Behörden für essentielle staatliche Leistungen.

Ein Ausfall von Sozialversicherungszahlungen würde für viele Menschen existenzbedrohende Folgen haben. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Modernisierung von COBOL-Systemen kein schlichtes Umschreiben von Code, sondern ein tiefgreifender, vielschichtiger Prozess ist. Er erfordert ein ausgeprägtes Verständnis der historischen und aktuellen Anforderungen, enges Zusammenspiel bewährter Experten und moderner Technologien sowie Geduld und große Sorgfalt bei der Umsetzung. Nur durch diesen ganzheitlichen Ansatz lässt sich sicherstellen, dass traditionelle COBOL-Systeme Schritt für Schritt in die moderne IT-Infrastruktur überführt werden können, ohne die Stabilität und Zuverlässigkeit zu gefährden, auf der so viele Menschen täglich angewiesen sind.

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