Die 2025 stattfindende Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) in Chicago bildete erneut den globalen Treffpunkt für bahnbrechende Studien der Krebsforschung. In diesem Rahmen präsentierte Genmab A/S (NASDAQ: GMAB) wichtige neue Erkenntnisse aus seinem Onkologie-Portfolio, die Ärzte, Forscher und Investoren gleichermaßen mit Spannung erwartet hatten. Besonders im Fokus standen dabei zwei innovative Therapiekandidaten: das antibody-drug conjugate Rinatabart Sesutecan, kurz Rina-S, und das T-Zell-bispezifische Antikörpermedikament Epcoritamab. Beide Substanzen zeigen vielversprechende Ergebnisse bei der Behandlung bislang schwer zu therapierender Krebserkrankungen und heben Genmab in der dynamischen Arena der Immunonkologie hervor. Rina-S: Hoffnungsträger für Patientinnen mit fortgeschrittenem Endometriumkarzinom Rinatabart Sesutecan ist ein neuartiges antibody-drug conjugate (ADC), das gezielt auf den Folsäure-Rezeptor-alpha abzielt.
Dieser Rezeptor ist in vielen Fällen von fortgeschrittenem oder rezidivierendem Endometriumkarzinom überexprimiert und stellt somit ein ideales Angriffsziel dar. Endometriumkarzinom ist eine gynäkologische Krebserkrankung mit steigender Mortalitätsrate weltweit, und die Behandlungsmöglichkeiten für Patientinnen mit fortgeschrittenem Verlauf sind derzeit begrenzt. Die Präsentation der ersten Ergebnisse aus der Phase 1/2-Studie auf der ASCO 2025 macht deutlich, dass Rina-S nicht nur eine gezielte Wirkung entfaltet, sondern auch eine akzeptable Sicherheits- und Verträglichkeitsbilanz aufweist. Die Studiendaten zeigten eine vielversprechende Tumoransprechrate und eine verlängerte progressionsfreie Überlebenszeit bei einer Gruppe von Patientinnen, deren Therapieroptionen bisher eingeschränkt waren. Experten heben hervor, dass Rina-S durch seine Kombination aus zielgerichteter Antikörperausrichtung und der Verabreichung eines zytotoxischen Wirkstoffs punktgenau Krebszellen angreift, während das umliegende gesunde Gewebe vergleichsweise geschont wird.
Dieses Prinzip könnte einen signifikanten Fortschritt gegenüber herkömmlichen Chemotherapien bedeuten, die häufig mit erheblichen Nebenwirkungen einhergehen. Die positive Resonanz auf die Rina-S-Daten wurde auch durch die Ankündigung eines Investoren-Webcasts am 2. Juni im Rahmen der ASCO bestärkt. Dort wird Genmab weitere Details zu den Studiendaten erläutern und die zukünftigen Entwicklungsschritte skizzieren. Epcoritamab: Langzeitdaten stärken Vertrauen in die Behandlung von DLBCL Parallel zu den vielversprechenden Ergebnissen mit Rina-S präsentierte Genmab auch Langzeitdaten zur Behandlung mit Epcoritamab, einem subkutan verabreichten T-Zell-engagierenden bispezifischen Antikörper.
Epcoritamab zielt darauf ab, das Immunsystem gezielt gegen Krebszellen bei erwachsenen Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem diffus großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL) zu aktivieren. DLBCL ist die häufigste Form des Non-Hodgkin-Lymphoms und kann trotz bestehender Therapien eine hohe Rückfallrate aufweisen. Die vorgestellten Daten stammen aus der Phase 1/2-Studie EPCORE NHL-1 und legen dar, dass Patienten, die eine komplette Remission erreicht haben, diese über einen Zeitraum von zwei Jahren aufrechterhalten konnten. Dieses Langzeitansprechen ist besonders bemerkenswert, da es bei vielen onkologischen Therapien eine Herausforderung darstellt, dauerhafte Remissionen zu erzielen. Die Fähigkeit von Epcoritamab, T-Zellen effektiv gegen die Krebszellen zu lenken, eröffnet neue Perspektiven in der Behandlung dieser aggressiven Lymphomart.
Genmab arbeitet in Zusammenarbeit mit AbbVie intensiv an der Weiterentwicklung von Epcoritamab. Zahlreiche derzeit laufende Phase-3-Studien untersuchen das Potenzial des Medikaments in verschiedenen B-Zell-Malignomen, was auf eine breite Anwendbarkeit und langfristige strategische Bedeutung hindeutet. Die Kombination eines innovativen Wirkmechanismus mit subkutaner Verabreichung macht Epcoritamab zudem zu einer patientenfreundlichen Option, die ambulante Behandlungen erleichtern könnte. Genmabs Engagement für innovative Krebsbehandlung und Patientinnen mit wenig Alternativen Dr. Judith Klimovsky, Chief Development Officer bei Genmab, betonte mehrfach die Verpflichtung des Unternehmens, insbesondere Patientengruppen, die bislang wenig effektive Behandlungsoptionen haben, neue Therapieprojekte zu ermöglichen.
Dies gilt insbesondere für Frauen mit Endometriumkarzinom, bei denen die Aussicht auf wirksame Therapien derzeit noch eingeschränkt ist. Die Fortschritte mit Rina-S sind somit auch ein Beitrag zur gezielten onkologischen Forschung im Bereich der Frauengesundheit. Gleichzeitig unterstreicht der Fortschritt bei Epcoritamab Genmabs Expertise in der Immunonkologie und die Fähigkeit, T-Zell-basierte Therapieansätze bei Blutkrebsarten zu etablieren. Die Kombination von Forschung, klinischer Entwicklung und strategischer Partnerschaft mit Branchenführern wie AbbVie positioniert Genmab als wichtigen Player im Wettlauf um innovative Krebsmedikamente. Ausblick und wirtschaftliche Bedeutung Die positive Wirkung der vorgestellten Studienergebnisse auf das Investoreninteresse und den Aktienkurs von Genmab ist spürbar.
Während einige Experten auf das Potenzial von KI-Technologieaktien als alternativen Wachstumsmarkt hinweisen, betonen Fachanalysten, dass die spezialisierten biologischen Therapien von Genmab in der onkologischen Versorgung eine nachhaltige und stark nachgefragte Nische bedienen. Langfristig könnten sowohl Rina-S als auch Epcoritamab die Behandlungslandschaft verändern und Genmab eine bedeutende Rolle im globalen Pharmamarkt sichern. So zeigen die positiven Studiendaten nicht nur Effektivität, sondern auch Verbesserungen in der Lebensqualität der Patienten, was auch für die Zulassungsbehörden und Kostenträger ein entscheidender Faktor ist. Insgesamt verdeutlichen die präsentierten Forschungsresultate, dass Genmab mit seinen zukunftsweisenden Antikörperprogrammen einen wichtigen Beitrag zum Fortschritt der Krebsbehandlung leistet. Für Patienten mit hochgradig aggressiven und schwer behandelbaren Krebserkrankungen eröffnen sich neue Hoffnungsschimmer.
Die ASCO 2025 bot somit nicht nur eine Plattform für die Bekanntgabe klinischer Meilensteine, sondern auch für Genmabs strategische Vision – die Krebsmedizin durch spezialisierte, wissenschaftsbasierte Therapieoptionen grundlegend zu transformieren.