THORChain, eine Layer-1-Blockchain, die für ihre multichain liquiditätsprotokolle bekannt ist, erlebte im ersten Quartal 2025 große Herausforderungen, aber auch bemerkenswerte Entwicklungen. Insbesondere der native Token RUNE geriet unter starken Druck, was deutliche Auswirkungen auf die Gesamtentwicklung der DeFi-Plattform hatte. Dennoch verzeichnete das Netzwerk eine steigende Aktivität von Investoren, die ihre RUNE-Bestände erhöhten und so das Fundament für eine mögliche Erholung legen könnten. Der Anfang des Jahres 2025 verlief für THORChain alles andere als einfach. Die Kombination aus schwierigen makroökonomischen Rahmenbedingungen, internen technischen Herausforderungen und einer schwächelnden Stimmung gegenüber Altcoins führte zu einem markanten Wertverlust des RUNE-Tokens.
Von einem Preisniveau zu Beginn des Jahres von etwa vier Dollar stürzte der Kurs bis Ende März auf rund 1,14 US-Dollar ab, was einem Rückgang von mehr als 70 Prozent entspricht. Im Vergleich dazu verloren bekannte Top-Kryptos wie Bitcoin und Ethereum im selben Zeitraum zwar auch an Wert, jedoch mit deutlich geringerem Ausmaß. Bitcoin sank um etwa 12,6 Prozent, Ethereum um 45,5 Prozent, wohingegen RUNE mit einem Abschlag von 74,5 Prozent einen erheblichen Kurseinbruch hinnehmen musste. Diese Entwicklung hatte unmittelbare Folgen für die DeFi-Werte, die auf der THORChain-Plattform verwahrt werden und mit dem USD bewertet werden. Laut Berichten von Messari fiel der Total Value Locked (TVL) in US-Dollar betrachtet von über 368 Millionen US-Dollar zu Jahresbeginn auf knapp 181 Millionen US-Dollar Ende März.
Ein Rückgang von mehr als 50 Prozent innerhalb eines Quartals ist ein starkes Indiz dafür, wie eng der Wert des nativen Tokens mit der ökonomischen Leistung der Plattform verknüpft ist. Gleichzeitig lässt sich jedoch eine interessante und eher positive Entwicklung in Bezug auf die native Beteiligung feststellen: Den TVL gemessen am RUNE-Token stieg im selben Zeitraum um über 90 Prozent an. Das bedeutet, dass trotz des fallenden Dollarkurses der Menge an RUNE-Token innerhalb des Netzwerks stark zugenommen hat. Dieses Wachstum spricht für eine zunehmende Nutzeraktivität und möglicherweise für ein wachsendes Vertrauen in die langfristigen Perspektiven von THORChain. Investoren scheinen ihre RUNE-Bestände aufzustocken, was als Zeichen für eine fanbasierte Unterstützung und Überzeugung in die zugrundeliegende Technologie interpretiert werden kann.
Die Dynamik an den Märkten und die Veränderungen in der Nutzerstruktur konnten jedoch nicht verhindern, dass das Handelsvolumen in THORChain sinkt. Die durchschnittlichen täglichen Swap-Volumes fielen im ersten Quartal um rund ein Viertel auf circa 68,8 Millionen US-Dollar. Zum Jahresbeginn lag das tägliche Handelsvolumen bei ungefähr 218 Millionen US-Dollar, was auf einen deutlichen Rückgang seit Jahresanfang hinweist. Ein besonderes Ereignis fiel auf den 2. März 2025, als THORChain ein rekordverdächtiges Swap-Volumen von über einer Milliarde US-Dollar verzeichnete.
Dieser Ausreißer stand im Zusammenhang mit dem Bybit-Hack, bei dem Hacker gestohlene ETH gegen BTC tauschten und dafür die Infrastruktur von THORChain nutzten. Dieses außergewöhnliche Tagesvolumen verzerrte zeitweilig die Berichtszahlen, kann aber nicht als nachhaltiges Wachstum gewertet werden. Die generelle Aktivität der Nutzer war in Folge davon rückläufig. Die Anzahl der täglichen Nutzer, die Swaps durchführen, sank ebenfalls um fast 15 Prozent auf etwa 1.780 Benutzer.
Diese Abnahme deutet auf ein gesunkenes Interesse oder eine vorsichtigere Handelsaktivität vieler Marktteilnehmer hin. Trotzdem ist die Benutzerverteilung weiterhin breit aufgestellt, was darauf hinweist, dass THORChain trotz der Volatilität weiter eine wichtige Rolle als Settlement-Schicht für multichaine Swaps einnimmt. Die technologische Infrastruktur bleibt robust und unterstützt eine Vielzahl von Wallets und Partnernetzwerken. Was bedeuten diese Entwicklungen für die Zukunft von THORChain und RUNE? Zum einen zeigt die anhaltende Zunahme an nativen Einlagen, dass es eine Kerncommunity gibt, die an die langfristige Vision des Projekts glaubt und aktiv am Wachstum teilnimmt. Zum anderen ist der Rückgang des Handelsvolumens und der TVL in US-Dollar ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Plattform mit echten Herausforderungen konfrontiert ist, die sie bewältigen muss, um das Vertrauen der breiteren Nutzerbasis zurückzugewinnen und auszubauen.
Der Rückgang von RUNE hat natürlich auch Auswirkungen auf den Wert der Beteiligungen und die Liquidität im Ökosystem. Für viele Investoren stellt sich die Frage, ob die derzeitigen Preisniveaus ein Einstiegspunkt oder Warnsignal sind. Die hohe Korrelation von TVL zum RUNE-Preis zeigt, dass die wirtschaftliche Gesundheit der Plattform stark an den Erfolg und die Wertstabilität des Tokens gebunden ist. Auf technischer Ebene arbeitet THORChain kontinuierlich an der Verbesserung seiner Multichain-Integration und der Sicherheit. Vor dem Hintergrund vergangener Angriffe, wie dem besagten Bybit-Hack, wurde insbesondere die Infrastruktur weiter verstärkt, um Manipulationen oder Exploits zu minimieren.
Solche Maßnahmen sind essenziell, um das Vertrauen in die Plattform zu sichern und steigern langfristig die Attraktivität für institutionelle und private Nutzer. Die Makroökonomie der Kryptomärkte im Jahr 2025 ist geprägt von Unsicherheiten, Inflationsängsten und geopolitschen Spannungen, was den Aufwärtstrend vieler Digitalwährungen bremst. In diesem Kontext können Abkühlungen in Handel und Liquidität nicht isoliert von den Gesamtmarktbedingungen betrachtet werden. THORChain als aufstrebendes DeFi-Projekt muss sich daher in einem hart umkämpften Umfeld behaupten und gefestigt bleiben. Ein weiterer interessanter Aspekt betrifft die Art und Weise, wie Nutzer THORChain für ihre dezentrale Verwahrung und Swaps einsetzen.
Trotz der fallenden Dollarwerte im TVL und sinkender Umsätze demonstriert die Verteilung der Nutzer, dass die Plattform weiterhin als ein relevante Infrastrukturkomponente im DeFi-Sektor angesehen wird. Die Fähigkeit, Token über verschiedene Blockchains hinweg zu tauschen, ist ein Alleinstellungsmerkmal von THORChain, das auch in Zukunft hohe Nachfrage verspricht, sofern die Volatilität und die Unsicherheiten eingegrenzt werden können. Abschließend lässt sich sagen, dass THORChain in einem schwierigen Quartal 2025 mit Rückschlägen konfrontiert war, die vor allem durch den massiven Wertverlust von RUNE getrieben wurden. Dennoch gibt es ermutigende Signale in Form eines wachsenden nativen Engagements und einer stabilen, wenn auch reduzierten, Nutzerbasis. Die kommenden Monate werden zeigen, ob THORChain diese Herausforderungen meistern und auf Basis seiner technischen Infrastruktur sowie der treuen Community eine nachhaltige Erholung einleiten kann.
Für Anleger und Interessierte bleibt die Beobachtung der Tokenentwicklung, der TVL-Daten und der Swap-Volumina von großer Bedeutung, um fundierte Entscheidungen im dynamischen Umfeld der DeFi-Plattformen zu treffen. THORChain bietet mit seinem innovativen Konzept weiterhin eine spannende Perspektive im Krypto-Ökosystem, die trotz kurzfristiger Hürden langfristiges Potenzial birgt.