Interviews mit Branchenführern

Gericht fordert persönlichen Apple-Verantwortlichen im Fortnite-Streit: Neue Entwicklungen im Rechtskampf mit Epic Games

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Judge calls out 'Apple official who is personally responsible' in Fortnite order

Im langwierigen Rechtsstreit zwischen Epic Games und Apple gibt es eine neue Wendung. Ein US-Gericht fordert, dass ein Apple-Verantwortlicher persönlich vor Gericht erscheint, um die Verzögerungen bei der Wiederaufnahme von Fortnite im iOS App Store zu erklären.

Der jahrelange Rechtsstreit zwischen Apple und Epic Games, dem Entwickler von Fortnite, hat in jüngster Zeit neue Dynamik angenommen. Nachdem Apple das beliebte Spiel Fortnite aus dem iOS App Store 2020 entfernt hatte, entwickelte sich ein komplexer Rechtsstreit, der auch die Regeln von App Stores und die Macht der Plattformanbieter grundlegend in Frage stellt. Nun hat ein US-Bezirksgericht unter der Leitung von Richterin Yvonne Gonzalez Rogers deutlich gemacht, dass Apple in der Pflicht steht, den Wiederzulassungsprozess von Fortnite im App Store ohne weitere Verzögerungen voranzubringen. Dabei wurde sogar angeordnet, dass ein Apple-Mitarbeiter persönlich vor Gericht erscheinen muss, falls Apple die Fristen nicht einhält oder weiterhin nicht kooperiert. Die Hintergrundgeschichte zum Rechtsstreit reicht bis in das Jahr 2020 zurück, als Epic Games eine direkte Zahlungsmethode in Fortnite implementierte, um die Gebühren zu umgehen, die Apple über seinen App Store erhebt.

Apple reagierte darauf mit der Entfernung von Fortnite aus dem iOS App Store und der Sperrung des Entwicklerkontos von Epic Games. Diese Maßnahmen entfachten einen großen juristischen Schlagabtausch über die Regeln der App Store-Geschäftspraktiken und die Wettbewerbsfähigkeit im digitalen Markt. Trotz eines Gerichtsurteils aus dem Jahr 2021, das Apple in vielen Punkten den Sieg zusprach, kam es zu Maßnahmen, die Apple dazu zwangen, einige seiner Praktiken zu ändern, insbesondere die Möglichkeit für Entwickler, auf externe Kaufoptionen zu verweisen. Doch die vollständige Wiederzulassung von Fortnite steht bis heute aus. Epic Games hat Fortnite erneut im App Store eingereicht, doch Apple blockierte den Vorgang unter Verweis auf anhängige Gerichtsverfahren.

In der jüngsten Verhandlung teilte Richterin Rogers Apple mit, dass der Hersteller aus Cupertino „voll in der Lage ist, dieses Problem ohne weitere Schriftsätze oder Anhörungen zu lösen.“ Zusätzlich verschärfte sie den Druck, indem sie anordnete, dass ein „Apple-Offizieller, der persönlich für die Einhaltung der Anordnung verantwortlich ist, bei einer Anhörung im Gerichtsbezirk Nordkalifornien am 27. Mai persönlich erscheinen muss“, falls die Uneinigkeit weiterbesteht. Diese strenge Maßnahme ist ein deutliches Signal, dass das Gericht keine weiteren Verzögerungen dulden will. Denn während Apple sich darauf beruft, dass der Ausgang des Berufungsverfahrens beim Neunten Berufungsgericht abgewartet werden müsse, warten Epic Games und die Nutzer auf eine schnelle Klärung und Wiederverfügbarkeit von Fortnite auf iOS-Geräten.

Parallel zu dieser Situation hatten andere Unternehmen wie Spotify und Amazon Kindle bereits ihre Apps mit neuen Zahlungsoptionen außerhalb des App Stores erfolgreich eingereicht und genehmigt bekommen. Das unterstreicht, dass Apple prinzipiell bereit ist, bestimmte Anpassungen vorzunehmen – jedoch bei Fortnite zögert oder andere Beweggründe hat, die genaue Wiederaufnahmenbedingungen zu erfüllen. Der Fortnite-Streit illustriert eine breitere Diskussion über die Macht großer Plattformen wie Apple im Ökosystem mobiler Anwendungen. Apple erhebt standardmäßig eine Provision von 27 Prozent auf digitale Käufe über den App Store, eine Praxis, die von vielen Entwicklern als überzogen kritisiert wird. Epic Games’ Versuch, diese Abgaben durch alternative Zahlungsmethoden zu umgehen, hat nicht nur juristische Nachwirkungen, sondern könnte auch die Zukunft der App Store-Politik prägen.

Richterin Rogers hat Apple zudem in einem anderen Schritt mit harschen Worten konfrontiert: Sie stellte fest, dass ein hochrangiger Apple-Finanzvorstand vor Gericht falsche Angaben zum Zeitpunkt gemacht habe, wann Apple die Provisionen auf externe Käufe erheben wollte. Das Gericht wertete dies als Täuschungsversuch, was Apples Verteidigung weiter erschwert. Gleichzeitig bleibt Apple dennoch bei seiner Berufung gegen die gerichtlichen Entscheidungen. Die Anordnung, dass ein persönlicher Vertreter von Apple vor Gericht erscheinen muss, ist selten und verdeutlicht die Ernsthaftigkeit der Lage. Es signalisiert, dass das Gericht nicht länger akzeptieren wird, dass Apple hinter den Kulissen Entscheidungen verschleppt oder nur halbherzig umsetzt.

Die Öffentlichkeit, die Entwickler und die Wettbewerbshüter beobachten das Verfahren sehr genau, da die Konsequenzen weit über Fortnite hinausgehen. Für Nutzer bedeutet die Fortsetzung des Rechtsstreits allerdings vorerst weitere Einschränkungen. Fortnite bleibt für iOS-Nutzer ohne offizielles Update und teilweise mit eingeschränkten Funktionen. Für Epic Games steht viel auf dem Spiel, denn Fortnite ist nicht nur ein Spiel, sondern auch eine lukrative Einnahmequelle und ein wichtiger Vorreiter im Bereich plattformübergreifenden Gamings. Die Diskussion um App Store-Provisionen und die Macht digitaler Marktplätze gewinnt unterdessen an Fahrt.

Regulierungsbehörden in mehreren Ländern, darunter auch die EU, beobachten die Entwicklungen mit großem Interesse und prüfen, ob strengere Regulierungen notwendig sind, um faire Wettbewerbsvoraussetzungen herzustellen und Monopolstrukturen aufzubrechen. Die kommenden Wochen bis zur Anhörung am 27. Mai werden spannend. Es ist zu erwarten, dass Apple entweder eine Lösung anbietet, die den gerichtlichen Anordnungen entspricht, oder sich dem persönlichen Erscheinen eines Verantwortlichen vor Gericht stellen muss – eine Situation, die Druck auf den Technologiekonzern erhöht und möglicherweise den Weg für neue Spielregeln im App Store ebnet. Zusammenfassend steht der Fortnite-Rechtsstreit exemplarisch für den Kampf zwischen Dominanz großer Tech-Plattformen und den Forderungen nach mehr Transparenz, Wettbewerb und fairen Bedingungen für Entwickler.

Richterin Rogers’ jüngster Schritt bringt Apple in die Pflicht, die bisherigen Verzögerungen zu erklären und zeigt, dass das Gericht bereit ist, aktiv zu intervenieren, wenn Unternehmen sich nicht an gerichtliche Entscheidungen halten. In einer sich schnell wandelnden digitalen Landschaft könnte das Ergebnis dieses Verfahrens maßgeblich beeinflussen, wie App-Stores in Zukunft reguliert werden und welche Spielräume Entwickler auf Plattformen wie iOS oder Android haben. Für alle Beteiligten, sei es Apple, Epic Games oder die Nutzer, geht es daher um weit mehr als nur um ein Spiel – es geht um die Zukunft der digitalen Wirtschaft und der Machtverteilung im digitalen Zeitalter.

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