Am 31. Oktober 2008 stellte eine Person oder Gruppe unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto das Konzept von Bitcoin durch ein Whitepaper mit dem Titel "Bitcoin: Ein Peer-to-Peer-Elektronisches Bargeldsystem" der Cypherpunk-Mailingliste vor. Dieses Whitepaper, das sich aus Jahrzehnten der Forschung und den Arbeiten von Personen wie Wei Dai, Nick Szabo und Hal Finney speist, legte den Grundstein für die Schaffung einer dezentralen digitalen Währung. Das Whitepaper umfasst nur 9 Seiten und besteht aus 12 Abschnitten, die jeweils die Kernkomponenten und die zugrunde liegende Philosophie von Bitcoin erläutern. In der Einleitung wird erläutert, wie der Handel im Internet fast ausschließlich auf Finanzinstituten als vertrauenswürdige Dritte angewiesen ist, um elektronische Zahlungen abzuwickeln.
Obwohl das System für die meisten Transaktionen gut funktioniert, leidet es dennoch unter den inhärenten Schwächen des auf Vertrauen basierenden Modells. Völlig nicht umkehrbare Transaktionen sind nicht wirklich möglich, da Finanzinstitute Streitigkeiten nicht vermeiden können. Die Kosten für die Vermittlung erhöhen die Transaktionskosten, begrenzen die minimal praktikable Transaktionsgröße und schneiden die Möglichkeit für kleine gelegentliche Transaktionen ab. Um diese Probleme zu lösen, schlägt das Whitepaper ein elektronisches Zahlungssystem auf der Grundlage kryptografischen Nachweises anstelle von Vertrauen vor, das es ermöglicht, dass zwei interessierte Parteien direkt miteinander handeln können, ohne auf einen vertrauenswürdigen Dritten angewiesen zu sein. Transaktionen, die rechnerisch nicht umkehrbar sind, würden Verkäufer vor Betrug schützen, und routinemäßige Treuhandsysteme könnten leicht implementiert werden, um Käufer zu schützen.
Das Konzept einer Peer-to-Peer-Transaktionsgeschichte mittels Blockchain, um Betrug zu verhindern, wird ausführlich erläutert. Dies umfasst die Verwendung von digitalen Signaturen, Hash-Funktionen und das Proof-of-Work-Verfahren, um Transaktionen zu sichern und zu validieren. Die Bedeutung von dezentralen Netzwerken und der Rolle der Teilnehmer bei der Überprüfung und Validierung von Transaktionen wird betont. Das Whitepaper schlägt auch vor, wie Transaktionen verifiziert werden können, ohne dass ein vollständiger Netzwerkknoten betrieben werden muss. Es beschreibt die Prinzipien der vereinfachten Zahlungsvalidierung und wie dies durch das Halten einer Kopie der Block-Header der längsten Proof-of-Work-Blockchain erreicht werden kann.
Die Festlegung von Anreizen für Netzwerkknoten, die das Netzwerk unterstützen, sowie die Bedeutung der Transaktionsgebühren werden ebenfalls diskutiert. Die Privatsphäre und Anonymität bei elektronischen Transaktionen, die Verwendung von Mehrfachinputs und -outputs zur Effizienzsteigerung und Flexibilität, sowie die Vermeidung von Doppelausgaben und Manipulationen werden ebenfalls behandelt. Das Whitepaper fordert eine sichere, transparente und manipulationssichere Methode für elektronische Transaktionen, die auf dezentralen Prinzipien basiert. Insgesamt präsentiert das Bitcoin-Whitepaper eine wegweisende Idee für ein Peer-to-Peer-Elektronisches Bargeldsystem, das auf kryptografischen Prinzipien und Blockchain-Technologie basiert. Es legt die Grundlage für die Entwicklung und Verbreitung von Kryptowährungen und dezentralen Finanzsystemen, die das Potenzial haben, die Art und Weise, wie wir Geld verwenden und handeln, zu revolutionieren.
Satoshi Nakamoto hat mit diesem Whitepaper eine wegweisende Vision für die Zukunft des Geldes vorgestellt, die bis heute Einfluss auf die Finanz- und Technologiebranche hat.