Netflix hat offiziell mit der Entwicklung einer neuen Biopic-Serie begonnen, die sich der dramatischen Geschichte rund um Sam Bankman-Fried und die Krypto-Börse FTX widmet. Das Werk mit dem Arbeitstitel „The Altruists“ verspricht, eines der spannendsten und aufschlussreichsten Projekte des Streamingdienstes der kommenden Jahre zu werden. Hochkarätige Namen wie Oscar-Gewinner Graham Moore, bekannt durch „The Imitation Game“, und die Produktionsfirma Higher Ground von Barack und Michelle Obama sind an Bord, um die komplexe Saga hinter einer der größten Finanzskandale der letzten Jahre zu erzählen. Die Serie sucht dabei nicht nur die reine Aufarbeitung des Skandals, sondern nimmt den Charakter sowie die persönlichen Beziehungen von Sam Bankman-Fried und Caroline Ellison in den Fokus, zwei zentrale Figuren im Fall FTX. Der Aufstieg und Fall von Sam Bankman-Fried hat die Welt der Kryptowährungen erschüttert.
Einst gefeiert als junger Wunderknabe und Gründer der Krypto-Börse FTX, wurde Bankman-Fried als Visionär und Genie hochgelobt. Mit seiner Firma sammelte er Milliarden von US-Dollar ein und galt zeitweise als eine der schillerndsten Figuren im Bereich der digitalen Währungen. Doch der Traum von Erfolg und weitreichendem Einfluss zerbrach dramatisch, als dramatische Fehlentscheidungen, Missmanagement und kriminelle Verstrickungen ans Licht kamen. Die Folge war eine der spektakulärsten Insolvenzverfahren der jüngeren Geschichte, geprägt von Millionen verlorener Kundengelder und einer langwierigen Justizgeschichte. Im November 2022 begann die Firma zu kollabieren, nachdem Unregelmäßigkeiten bekanntwurden und ein großer finanzieller „Schwarzes Loch“ bei den Kundenvermögen offenbart wurde.
Der anschließende Prozess sorgte weltweit für großes Aufsehen. Bis März 2024 wurde Sam Bankman-Fried zu einer 25-jährigen Haftstrafe verurteilt und musste sein Vermögen in Milliardenhöhe an die Justiz abtreten. Diese Ereignisse sind der dramatische Rahmen, in dem „The Altruists“ angesiedelt sein wird. Netflix sicherte sich die Rechte basierend auf fünf investigativen Artikeln von Vox Media, die tief in die Hintergründe und Verstrickungen im FTX-Skandal eintauchen. Dabei stehen insbesondere die Rollen von Bankman-Fried und der ehemaligen FTX-COO Caroline Ellison im Fokus, deren Beziehung zueinander und innerhalb des Unternehmens komplex und von Loyalität, Verrat und moralischer Ambivalenz geprägt war.
Der enge Blick auf persönliche und moralische Konflikte verspricht, die Serie vielschichtig und fesselnd zu machen. Die Produktion wird von Graham Moore übernommen, der nicht nur das Drehbuch schreibt, sondern auch als Co-Showrunner fungiert. Moore bringt mit seinen Arbeiten wie „The Imitation Game“ und „The Holdout“ fundierte Erfahrung in der dramatischen Aufarbeitung realer Ereignisse mit. Unterstützt wird er von Jacqueline Hoyt, die als erfahrene Co-Showrunnerin bekannt ist und ihre Expertise aus Produktionen wie „The Good Wife“ und „The Leftovers“ einbringt. Auch James Ponsoldt, bekannt als Regisseur von Serien und Filmen wie „Parenthood“ und „Off the Black“, ist an dem Projekt beteiligt und verantwortet zumindest eine Episode der achtteiligen Miniserie.
Die Besetzung kann sich ebenfalls sehen lassen. Die Rolle der Caroline Ellison übernimmt die vielfach preisgekrönte Schauspielerin Julia Garner, die vor allem aus der Serienhitserie „Ozark“ bekannt ist. Die Rolle von Sam Bankman-Fried wird von Anthony Boyle gespielt, der bereits mit starken Leistungen in Produktionen wie „Tolkien“ und der Netflix-Serie „House of Guinness“ überzeugen konnte. Das Zusammenspiel von Garner und Boyle wird als Herzstück der Serie betrachtet, da ihr komplexes Verhältnis und die psychologischen Tiefen ihrer Charaktere die Dramatik vorantreiben. Mit dem Start der Dreharbeiten wird im Juli 2025 in Vancouver, Kanada, gerechnet.
Die Produktion ist auf acht Episoden ausgelegt, was ausreichend Raum für eine tiefgreifende und nuancierte Erzählweise schafft. Wann genau „The Altruists“ auf Netflix erscheint, wird zwar noch nicht offiziell bestätigt, doch ein Start im Jahr 2026 gilt als wahrscheinlich. Die Zusammenarbeit mit Higher Ground Productions, dem Produktionsunternehmen der Obamas, unterstreicht die Bedeutung und den Ernst des Themas. Die Firma ist bekannt dafür, gesellschaftlich relevante Themen mit großer Sorgfalt und Tiefe aufzubereiten, was die Erwartungen der Zuschauerinnen und Zuschauer entsprechend erhöht. Netflix zeigt mit diesem Projekt erneut, dass der Streamingdienst offen ist für kontroverse und gesellschaftspolitisch relevante Stoffe, die gleichzeitig großes erzählerisches Potenzial besitzen.
Neben Netflix sind auch andere Plattformen an der Geschichte um Sam Bankman-Fried und FTX interessiert. So arbeiten Amazon Prime Video und Apple Studios an eigenen Projekten rund um die Thematik. Apple Studios kooperiert dabei mit A24 für eine Adaption des Buches „Going Infinite: The Rise and Fall of a New Tycoon“ von Michael Lewis, einem renommierten Finanzjournalisten. Auch Vice Media und The Information planen eine Dokumentation. Die Tatsache, dass zahlreiche Formate parallel entstehen, verdeutlicht das anhaltende Interesse an den Ereignissen und dem Wunsch, sie aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten.
Die Geschichte um Sam Bankman-Fried berührt heute viele Themen, die weit über die Welt der Kryptowährungen hinausgehen. Sie stellt Fragen zur Verantwortung in der Finanzwelt, der Rolle von Technologie und Innovation, dem Einfluss von Persönlichkeit und Ideologie sowie den Risiken eines Systems, das oftmals wenig reguliert und überwacht wird. Die Serie „The Altruists“ wird nicht nur für Krypto-Interessierte spannend sein, sondern auch für ein breiteres Publikum, das Einblicke in menschliche Abgründe und gesellschaftliche Dynamiken sucht. Aus journalistischer Sicht ist das Projekt ein weiterer Beleg für den Trend, dass Streamingdienste immer mehr auf hochwertige, fesselnde und relevante Real-Life-Dramen setzen. Das Thema Krypto boomt weiterhin, und die Aufarbeitung des FTX-Skandals liefert genau den Stoff, mit dem sich eine packende Serie füllen lässt – mit einer Mischung aus Intrigen, Drama, juristischen Auftritten und den emotionalen Verstrickungen hinter den Schlagzeilen.
Besonders die Entscheidung, den Fokus nicht nur auf die Skandal-Gestalten, sondern auf ihre menschliche Seite zu legen, bietet Raum für eine differenzierte Erzählung. In „The Altruists“ wird untersucht, wie aus vermeintlich idealistischen Motiven heraus gravierende Fehler und ethische Vergehen entstehen können. Das bringt viel Spannung und Tiefe in die Serie. Für Zuschauerinnen und Zuschauer wird es außerdem spannend sein zu beobachten, wie Handlung und historische Fakten in dramatischer Form umgesetzt werden und wie die Schauspieler die vielschichtigen Charaktere ausleuchten. Die Umsetzung verspricht, sowohl die Psyche der Protagonisten als auch das große gesellschaftliche Drama präzise zu reflektieren.