Tesla ist erneut in den Fokus der Anleger gerückt, nachdem die Aktie einen signifikanten Aufwärtstrend verzeichnete und eine neue aggressive Einstiegsmöglichkeit überschritten hat. Grund dafür ist die Erwartungshaltung bezüglich des bevorstehenden Starts des Tesla Robotaxi-Dienstes, der ab Juni in Austin erstmals in einer limitierten Version auf öffentlichen Straßen starten soll. Diese Entwicklungen wecken erhebliches Interesse und könnten den Automobil- und Technologiemarkt nachhaltig beeinflussen. Gleichzeitig erlebt der chinesische Elektrofahrzeugmarkt Turbulenzen durch einen Preiswettbewerb, der Rivalen wie BYD unter Druck setzt und den Wettbewerb verschärft. Die Tesla-Aktie stieg allein im Mai um beeindruckende 28,6 Prozent und erreichte am Handelstag einen Kurs von 362,89 US-Dollar.
Dabei überschritt sie den wichtigen Widerstand bei 354,99, was als positiver technischer Indikator im Markt angesehen wird. Trotz eines dritten Prozents Rückgangs in der Vorwoche hat sich Tesla somit auf einer neuen Kursbasis etabliert. Die Reaktionen von Analysten und Branchenexperten einigen sich darauf, dass der Robotaxi-Dienst ein zentrales Element der zukünftigen Unternehmensstrategie darstellt. Morgan Stanley-Analyst Adam Jonas bezeichnete den bevorstehenden Start als einen vorsichtigen Rollout mit etwa 10 bis 20 Fahrzeugen, die zunächst nur auf Einladung und mit umfangreicher Kontrolle durch Teleoperatoren ausgestattet sein sollen. Dies unterstreicht Teslas Bemühungen, Sicherheit und Regularien auch bei autonomen Fahrten zu gewährleisten.
Elon Musk selbst bestätigte kürzlich, dass in der Anfangsphase voraussichtlich zehn Model Y als Roboter-Taxis auf den Straßen von Austin im Einsatz sein werden. Er geht davon aus, dass sich diese Zahl innerhalb weniger Monate auf etwa 1.000 Fahrzeuge erhöhen könnte, was einen enormen Meilenstein für die Entwicklung autonomer Mobilitätsdienste darstellt. Während Musk kein genaues Rollout-Datum nannte, versicherte er, dass der Start vor Ende Juni erfolgen soll. Interessanterweise wird der Service geografisch begrenzt sein: Es wird eine sogenannte Geofencing-Technologie eingesetzt, wodurch manche Stadtbereiche für das autonome Fahren ausgeschlossen werden, um Sicherheits- und Verkehrsanforderungen gerecht zu werden.
Diese technologische Begrenzung macht den Einstieg kontrollierbar und ermöglicht eine schrittweise Expansion in sichereren und besser überwachten Zonen. Rückblickend betonte Musk während des Quartalsgesprächs im April, dass das Unternehmen noch intensiv an Details des Robotaxi-Dienstes arbeite, die Planung jedoch auf eine zunächst kleine Flotte von 10 bis 20 Fahrzeugen ausgerichtet sei. Die volle Autonomie steht im Zentrum der Strategie, wobei das Model Y die Hauptrolle spielt. Zudem sind Pläne für das sogenannte CyberCab in Arbeit, ein Produkt, das im kommenden Jahr auf den Markt kommen soll und durch eine modulare, „unboxed“ Produktionsweise gekennzeichnet ist. Die „unboxed“ Fertigung gilt als Innovation, die Produktionseffizienz signifikant steigern könnte, befindet sich jedoch noch in der Entwicklungsphase.
Die Erwartungen an Tesla werden durch die positiven Kursbewegungen gestärkt, wenngleich die Aktie trotz der jüngsten Rally immer noch rund 25 Prozent unter dem Höchststand vom Dezember 2024 liegt. Im Jahresverlauf ist die Aktie aufgrund verschiedener Faktoren, darunter politische Unwägbarkeiten und Marktvolatilität, noch um circa zehn Prozent gefallen. Elon Musk kommentierte die aktuellen Verkaufszahlen mit Zuversicht und wies darauf hin, dass sich die Nachfrage trotz politischer Spannungsfelder stabil und stark entwickle. Er hob zudem hervor, dass langfristig gesehen die Aktienperformance von Tesla als Indikator für die positive Geschäftsentwicklung zu werten sei. Dennoch gibt es auch kritische Stimmen, die von einem möglichen Rückgang der Fahrzeuglieferungen im zweiten Quartal sprechen.
Analyst Troy Teslike erwartet zwischen 350.000 und 395.000 ausgelieferte Fahrzeuge, was im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang von etwa 11 bis 20 Prozent bedeutet. Für das Gesamtjahr rechnet Teslike mit einem Nachlassen der Gesamtlieferungen um mehr als 16 Prozent, was trotz der starken Verkaufszahlen Anfang des Jahres eine Abschwächung signalisiert. Technisch gesehen weist Tesla hohe Volatilität auf, mit einem 21-Tage Average True Range (ATR) von 5,20 Prozent.
Werte wie das ATR helfen Anlegern, die Marktbewegungen besser einschätzen zu können und potenziell riskante Schwankungen zu erkennen. Tesla weist eine starke technische Bewertung auf, u.a. mit einem Composite Rating von 79 von maximal 99 und einer Relative Strength Bewertung von 93, was das große Interesse und die relative Kursstärke der Aktie versinnbildlicht. Der Wettbewerb in der Elektromobilitätsbranche bleibt außerdem hochdynamisch.
Der jüngliche Preiswettkampf in China, ausgelöst durch Preisreduktionen bei BYD, sorgt für Verwerfungen, auch wenn Tesla hiervon aktuell weniger betroffen ist. Stattdessen konzentriert sich Tesla auf Innovationen und neue Produkte, die ihnen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen sollen. Die Einführung des Robotaxi-Dienstes ist dabei ein entscheidender Schritt, der nicht nur für das Unternehmen selbst, sondern für die gesamte Branche maßgebliche Impulse geben kann. Autonome Fahrzeugtechnik gilt als eine Schlüsseltechnologie der Zukunft, welche individuelle Mobilität, Logistik und urbane Verkehrsmodelle fundamental verändern wird. Tesla sieht sich hier in einer Vorreiterrolle und investiert massiv in Softwareentwicklungen, Sensorik und künstliche Intelligenz, um die Vision von selbstfahrenden Fahrzeugen Realität werden zu lassen.