In der Welt des Retro-Computings erfreuen sich Vintage-Computer nach wie vor großer Beliebtheit. Viele Enthusiasten schätzen die Nostalgie, den Charme und die Technik vergangener Jahrzehnte, doch die Anbindung dieser alten Systeme an die heutige Technologie gestaltet sich oft schwierig. Hier schafft FujiNet Abhilfe – ein innovatives Multi-Peripherie-Emulationsgerät mit integriertem WiFi-Netzwerkadapter, das speziell für klassische Computer entwickelt wurde. Es überbrückt die Kluft zwischen analoger Vergangenheit und digitaler Gegenwart und eröffnet völlig neue Möglichkeiten für Liebhaber historischer Rechnerarchitekturen. FujiNet ist mehr als nur ein Netzwerkmodul: Es ist ein vielseitiges Tool, das verschiedenste Peripheriegeräte klassischer Systeme emuliert, was Nutzern erlaubt, ihre Vintage-Computer mit moderner Funktionalität aufzuwerten und dabei dennoch authentisch zu bleiben.
Die Entstehung von FujiNet erfolgte ursprünglich mit Fokus auf die Atari 8-Bit-Rechnerfamilie, doch das Projekt wächst kontinuierlich und erweitert seine Kompatibilitätsliste. Inzwischen unterstützt FujiNet auch viele weitere Plattformen, darunter Apple II und III, Coleco ADAM, Commodore-Systeme mit IEC-Anschluss sowie den Tandy Color Computer. Diese breite Systemunterstützung macht das Gerät für nahezu jeden Retro-Computerfreund interessant, der seine alten Geräte mit moderner Kommunikationstechnologie verbinden möchte. Eines der herausragenden Merkmale von FujiNet ist das neue sogenannte Network Device, auch N Device oder NDEV genannt. Dieses innovative Modul ermöglicht es Vintage-Systemen, die nur begrenzte Rechenleistung besitzen und daher nicht in der Lage sind, den komplexen TCP/IP-Stack eigenständig zu verarbeiten, dennoch sicher und komfortabel mit dem Internet zu kommunizieren.
Durch eine spezielle Virtualisierungsarchitektur übernimmt FujiNet die gesamte Netzwerkkonnektivität, und der Vintage-Rechner kommuniziert über einfache Protokolle mit dem modernen Netzwerk. Die Vorteile des Network Device liegen auf der Hand: Es eröffnet den Zugriff auf eine Vielzahl von Netzwerkprotokollen und Diensten, ohne die Ressourcen des alten Computers zu strapazieren. Zu den virtuellen Adaptern zählen unter anderem TCP, UDP, HTTP, FTP, TNFS, HTTPS inklusive SSL/TLS für sichere Verbindungen, SSH für verschlüsselte Terminalverbindungen, TELNET, WebDAV sowie ein JSON-Parser, der sogar webbasierte Daten verarbeiten kann. Damit steht dem Nutzer eine umfangreiche Palette moderner Netzwerkanwendungen zur Verfügung – und das alles über den kleinen, kompakten FujiNet-Adapter. Darüber hinaus überzeugt FujiNet mit seiner beeindruckenden Peripherie-Emulation.
Klassische Laufwerke können durch FujiNet virtualisiert werden, sodass der Computer mit lokalen Disk-Images oder netzwerkseitig eingebundenen Volumes arbeiten kann. Das spart nicht nur wertvollen Platz, sondern erleichtert auch den Austausch und die Verwendung von Software erheblich, ohne originale Disketten oder Kassettenspeicher benutzen zu müssen. Zusätzlich emuliert FujiNet Kassettendatenrekorder sowie -spieler – eine wichtige Schnittstelle für viele ältere Systeme – und stellt ebenfalls ein Modem zur Verfügung, das für die Verbindung zu modernen BBS-Diensten oder anderen Kommunikationsplattformen über das Internet eingesetzt werden kann. Die printerseitige Emulation von FujiNet ist ein weiteres Highlight: Generische Drucker werden als PDF-Ausgabe simuliert. Nutzer können so ihre Druckaufträge nicht nur abspeichern, sondern auch mit aktuellen Druckern ausgeben lassen oder digital archivieren.
Solche Lösungen ermöglichen die Nutzung klassischer Software mit heutigen Arbeitsmethoden, ohne auf den authentischen Look der alten Geräte verzichten zu müssen. Dieses Feature ist insbesondere für Retro-Computing-Enthusiasten attraktiv, die ihre historischen Druckaufträge digital weiterverarbeiten möchten. Ein sehr spezielles und seltenes Peripheriegerät, das FujiNet unterstützt, ist die SAM (Software Automatic Mouth) Text-to-Speech-Implementierung für die Atari-Systeme. Dieses Feature erlaubt die originalgetreue Sprachausgabe, welche ein echtes Stück Geschichte der Computertaumelzeit repräsentiert. Die Möglichkeit, Texte vom Computer laut ausgeben zu lassen, sorgt für ein beeindruckendes Retro-Erlebnis und zeigt, wie vielseitig das FujiNet-Projekt konzipiert ist.
Ein weiteres interessantes Feature ist die Netzwerk-Uhr, die für verschiedene Plattformen Echtzeituhrenfunktionalität bereitstellen kann. Diese Funktion ist wichtig, da viele historische Systeme keine eingebaute oder praktische Echtzeituhr hatten. Dank FujiNet kann das System über das Netzwerk eine korrekte Uhrzeit beziehen und so Anwendungen mit zeitkritischen Funktionen ermöglichen. Die Open-Source-Natur von FujiNet spielt ebenfalls eine wesentliche Rolle für dessen Erfolg und breite Akzeptanz in der Retro-Computing-Community. Sowohl die Software als auch die Hardware-Designs sind vollständig offen zugänglich auf GitHub verfügbar.
Dies fördert nicht nur Transparenz, sondern auch aktive Mitarbeit. Entwickler und Nutzer können gemeinsam neue Plattformen unterstützen, Fehler beheben und Funktionen erweitern. Die gemeinsame Entwicklerbasis sorgt dafür, dass FujiNet stetig weiterentwickelt wird und mit moderner Technologie Schritt hält. Die Community rund um FujiNet ist lebendig und hilfsbereit. Für Einsteiger und erfahrene Bastler gibt es umfangreiche Unterstützung in unterschiedlichen Kanälen, insbesondere auf einem eigenen Discord-Server, wo Nutzer Fragen stellen können, Hilfe bei der Installation erhalten und sich über Neuigkeiten austauschen.
Zudem steht eine umfangreiche Dokumentation, genannt Wiki, bereit, die Installationsanleitungen, technische Details und Anwendungsbeispiele umfasst. Wer sich für die Montage oder den Kauf eines FujiNet interessiert, findet auch diverse Bezugsquellen und Bauanleitungen, um das Gerät selbst zusammenzustellen. Auch die Verfügbarkeit von Firmware-Updates und das Hinzufügen neuer Funktionen macht FujiNet äußerst flexibel und zukunftssicher. Im Gegensatz zu vielen klassischen Peripheriegeräten, die nur eine begrenzte Funktionalität bieten, kann FujiNet dank seiner programmierbaren Firmware nach Belieben erweitert werden. Dies bedeutet, dass neue Protokolle, Peripheriegeräte oder gar ganze Technologiegenerationen in Zukunft unterstützt werden können.
Ein besonders spannender Anwendungsfall von FujiNet ist die Anbindung von Vintage-Systemen an moderne Datenspeicherung. Das Arbeiten mit Disk-Images statt physischer Medien steigert nicht nur die Zuverlässigkeit und Langlebigkeit alter Hardware, sondern ermöglicht auch eine deutlich leichtere Übergabe von Daten. Gerade bei Systemen wie dem Atari oder dem Apple II, bei denen originale Disketten mittlerweile rar und empfindlich sind, eröffnet FujiNet eine völlig neue Dimension des Retrogamings und der Softwareentwicklung. Darüber hinaus erlaubt die Netzwerkfähigkeit von FujiNet die Nutzung von Internet-Diensten auch auf alten Systemen. So können beispielsweise BBS-Dienste (Bulletin Board Systems) über das digitale Modem genutzt werden, was eine faszinierende Mischung aus nostalgischem Kommunikationsstil und moderner Netzwerktechnik darstellt.
Auch das Surfen im Web oder der Dateiaustausch über FTP wird mit FujiNet möglich. Für Entwickler und Historiker eröffnet das ungewöhnliche Wege der Forschung und Interaktion mit digitalen Kulturgütern. Technisch betrachtet basiert FujiNet auf einem ARM-basierten Prozessor mit leistungsfähiger WiFi-Konnektivität. Die Hardware-Architektur ist so konzipiert, dass sie möglichst einfach an klassischen Systemen anzuschließen ist und dennoch genügend Flexibilität bietet, um verschiedene Schnittstellen zu bedienen. Dies ist einer der Gründe, warum FujiNet auf sehr unterschiedliche Systeme wie Atari 8-Bit, Apple II oder Commodore IEC adaptiert werden kann.