In der Welt der Kryptowährungen gibt es derzeit unter den Anlegern eine gewisse Unruhe. Der Grund dafür liegt in der jüngsten Entwicklung des Krypto-Riesen Bitcoin, der in den letzten Wochen einen erheblichen Wertverlust verzeichnet hat. Aktuell liegt der Kurs von Bitcoin knapp über 22.000 US-Dollar - ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Allzeithoch von fast 69.000 US-Dollar, das die Kryptowährung vor einiger Zeit erreicht hatte.
Angesichts dieser Entwicklungen stellen sich viele Beobachter die Frage, was passieren würde, wenn Bitcoin unter die 20.000-Dollar-Marke fällt. Experten schätzen die aktuelle Marktlage als bärisch ein und diskutieren intensiv darüber, ob Bitcoin tatsächlich unter die magische Marke von 20.000 US-Dollar sinken könnte - und welche Auswirkungen dies auf den Kryptowährungsmarkt haben würde. Dabei spielt nicht nur die psychologische Unterstützungsebene von 20.
000 US-Dollar eine Rolle, sondern auch die Tatsache, dass dies das Peak-Niveau des vorherigen Bitcoin-Bullenlaufs im Jahr 2017 markiert. Sam Callahan, Analyst bei Swan Bitcoin, bezieht sich auf Erfahrungen aus früheren Bärenmärkten und warnt davor, dass Bitcoin möglicherweise mehr als 80% von seinem Allzeithoch verlieren könnte. Dies war bereits im Dezember 2018 der Fall, als der Bitcoin-Kurs auf knapp über 3.000 US-Dollar fiel. Eine ähnliche Entwicklung würde bedeuten, dass Bitcoin in diesem Zyklus auf bis zu 13.
800 US-Dollar fallen könnte. Dennoch ist Callahan nicht allzu besorgt, sollte dies eintreffen. Er betont, dass die Investorenbasis von Bitcoin heute deutlich differenzierter und anspruchsvoller sei als in früheren Bärenmärkten. Selbst wenn Bitcoin unter die 20.000-Dollar-Marke fallen sollte, wäre laut Callahan mit einem erheblichen Kaufdruck zu rechnen, da das langfristige Wertversprechen von Bitcoin nach wie vor intakt sei.
Auch Yuya Hasegawa, Kryptowährungsmarktanalystin bei der japanischen Krypto-Börse Bitbank, teilt diese Einschätzung und zeigt sich optimistisch, dass Bitcoin zwar kurzfristig unter die 20.000 US-Dollar-Marke fallen könnte, sich aber rasch wieder erholen würde. Bei einem Interview mit Decrypt im vergangenen Monat hatte Hasegawa eine mögliche Talfahrt von Bitcoin auf bis zu 12.200 US-Dollar prognostiziert, revidierte ihre Einschätzung jedoch später. Andererseits gibt es auch Stimmen, die weniger optimistisch sind.
Marcus Sotiriou, Analyst beim britischen Kryptowährungsunternehmen Global Block, warnt davor, dass es bei einem Fall von Bitcoin unter die 20.000-Dollar-Marke zu weiteren Rückgängen kommen könnte. Er verweist auf die Kontroverse um das Krypto-Kreditunternehmen Celsius, das möglicherweise zahlungsunfähig ist, sowie auf die Liquiditätskrise, die dazu führte, dass das Unternehmen alle Benutzerabhebungen vorübergehend aussetzen musste. Es besteht die Sorge, dass spekulative Anleger, die auf Bitcoin und Ethereum gehebelt gesetzt haben, liquidiert werden könnten, was zu einem weiteren Rückgang führen würde. Die erzwungenen Liquidationen, bei denen Investoren ihre Positionen in Bitcoin-Derivaten wie Futures und Optionen unerwartet schließen müssen, setzen zusätzlichen Druck auf den Bitcoin-Kurs und könnten zu weiteren Liquidationen führen – eine gefährliche Abwärtsspirale.
In einem Twitter-Thread hat auch Arthur Hayes, der ehemalige CEO von BitMEX, vor den Risiken einer solchen Entwicklung gewarnt. Er betonte die Bedeutung des Niveaus von 20.000 US-Dollar für Bitcoin und 1.000 US-Dollar für Ethereum im Bereich der Derivate und warnte davor, dass bei einem Unterschreiten dieser Marken massiver Verkaufsdruck im Markt zu erwarten sei. Die Zukunft von Bitcoin bleibt somit ungewiss, und Anleger beobachten die Kursentwicklung mit großer Spannung.
Während einige Experten optimistisch bleiben und eine rasche Erholung erwarten, warnen andere vor weiteren Turbulenzen im Kryptowährungsmarkt. Es bleibt also abzuwarten, ob Bitcoin die 20.000-Dollar-Marke halten kann und welche Auswirkungen ein möglicher Fall unter dieses Niveau hätte.