Der Technologieriese Oracle hat mit seinen jüngsten Quartalsergebnissen die Erwartungen der Analysten klar übertroffen, was zu einem markanten Kursanstieg seiner Aktie geführt hat. Die Bekanntgabe der Zahlen für das Ende Mai abgeschlossene Geschäftsjahr 2025 sowie die äußerst optimistischen Prognosen für das laufende Geschäftsjahr 2026 setzen den Konzern ins Rampenlicht und beflügeln die Anlegerstimmung deutlich. Im Fokus der starken Performance stehen die beeindruckenden Umsatzzahlen des Cloud-Geschäfts, das mit einem Wachstum von über 50 Prozent erneut seine herausragende Stellung unter den großen Anbietern in der Branche untermauert hat. Insbesondere das Cloud Infrastructure Segment, das für Unternehmen weltweit Cloud-Computing-Dienste bereitstellt, entwickelte sich mit einem Zuwachs von 52 Prozent auf drei Milliarden US-Dollar Umsatz besonders erfreulich. Damit konnte Oracle das Wachstum im Vergleich zum vorherigen Quartal nochmals steigern und macht deutlich, dass die Investitionen ins Cloud-Geschäft, insbesondere mit Blick auf künstliche Intelligenz (AI), ihre erwarteten Früchte tragen.
Die Bedeutung der Cloud Services im strategischen Gesamtportfolio von Oracle steigt kontinuierlich. Das Unternehmen bemüht sich intensiv darum, sich als führender Anbieter im Bereich AI-gestützter Unternehmenslösungen zu positionieren. Die technologische Infrastruktur von Oracle unterstützt Firmen dabei, komplexe Datenprozesse effizient zu bewältigen und AI-Anwendungen auf breiter Basis zu integrieren – ein Markt, der derzeit exponentiell wächst und den Wettbewerbsdruck insbesondere durch Branchenriesen wie Amazon und Microsoft weiter erhöht. Neben den bereits bemerkenswerten Quartalsergebnissen veranschaulicht Oracle mit dem starken Anstieg der sogenannten Performance Obligations (RPO), einem wesentliches Maß für noch nicht erbrachte, aber vertraglich zugesicherte Leistungen, dass hinter den Kulissen ein beträchtliches Volumen an künftigen Umsätzen bereitsteht. Die RPO stiegen um 41 Prozent auf 138 Milliarden US-Dollar an, was als deutlicher Indikator für das nachhaltige Wachstum und die konstante Kundennachfrage interpretiert wird.
Die Führungsspitze um CEO Safra Catz zeigt sich äußerst zuversichtlich, was die zukünftige Entwicklung des Konzerns angeht. Für das Geschäftsjahr 2026 wird ein dramatischer Anstieg der Gesamtumsätze erwartet, insbesondere im Cloud-Bereich. Die Prognosen besagen, dass das Gesamtwachstum für Cloud-Anwendungen und Infrastruktur von 24 Prozent im Geschäftsjahr 2025 auf über 40 Prozent im nächsten Jahr steigen soll. Besonders dynamisch wird das Wachstum im Bereich der Cloud-Infrastruktur erwartet, hier sieht man eine Steigerung von 50 auf über 70 Prozent. Auch Larry Ellison, Chairman von Oracle, hebt die rapide zunehmende Nachfrage nach Oracle Cloud Infrastructure hervor und beschreibt die Umsatzwachstumsraten als regelrecht „explodierend“.
Dieses stark positive Signal zeigt, dass Oracle nicht nur im Softwarebereich stark aufgestellt ist, sondern zunehmend auch zu einem der größten Anbieter von Cloud-Infrastruktur weltweit avancieren dürfte. Der Aktienkurs reagierte umgehend auf die positiven Nachrichten und stieg im nachbörslichen Handel um über sechs Prozent. Die Entwicklung repräsentiert eine bemerkenswerte Kehrtwende nach dem enttäuschenden Quartalsergebnis im Februar 2025, als Oracle die Erwartungen sowohl bei Umsatz als auch Gewinn verfehlte. Die aktuellen Zahlen festigen das Vertrauen der Investoren in die langfristigen Wachstumsperspektiven und die strategischen Investitionen des Unternehmens. Marktbeobachter und Analysten zeigen sich optimistisch.
Raimo Lenschow von Barclays bezeichnete die jüngsten Ergebnisse als deutliche Verbesserung „über die gesamte Linie hinweg“. Insbesondere die hohe Zunahme der RPO und die klare Ansage, dass das Wachstum im kommenden Geschäftsjahr noch stärker ausfallen soll, unterstreichen die positive Stimmung. Oracle werde damit dem Konzern zufolge auf dem besten Weg sein, als einer der führenden Cloud-Player sowohl im Anwendungs- als auch im Infrastrukturgeschäft anerkannt zu werden. Ein wichtiger Aspekt bei Oracles Strategie ist das Engagement in der sogenannten Stargate-Initiative, einem von Ex-Präsident Trump unterstützten Großprojekt, das auf dem Aufbau neuer AI-zentrierter Rechenzentren in den USA basiert. Diese Zusammenarbeit mit Partnern wie SoftBank und OpenAI sieht vor, in den kommenden Jahren privates Investitionsvolumen in Höhe von bis zu 500 Milliarden US-Dollar zu mobilisieren.
Dieses Projekt könnte nicht nur technologische Durchbrüche begünstigen, sondern auch maßgeblich zur Umsatzdynamik von Oracle beitragen. Die jüngste Rally der Oracle-Aktie ist beachtlich. Nach einem Tiefpunkt im April legte der Kurs fast 50 Prozent zu. Trotz der jüngsten Unsicherheiten im Technologiesektor, ausgelöst durch hohe Investitionen in AI und makroökonomische Herausforderungen, hat sich Oracle als widerstandsfähig gezeigt. Auch die positiven Impulse aus einem Handelsdeal zwischen den USA und China sowie die starke Ertragslage anderer Technologiekonzerne spielten in den Optimismus der Anleger hinein.
Die technische Einschätzung der Aktie spiegelt ebenfalls das positive Momentum wider. Mit einem IBD Composite Rating von 87 von maximal 99 Punkten zeigt Oracle eine starke fundamentale und technische Stärke, die das Potenzial für weiter steigende Kurse signalisiert. Dieses Rating basiert auf Score-Faktoren wie Gewinnwachstum, Umsatzentwicklung, Aktienkursstabilität und anderen relevanten Kennzahlen. In der Gesamtbetrachtung stellt Oracle eine spannende Investmentchance dar, die durch die Kombination aus stabiler Ertragslage, innovativen Cloud- und AI-Strategien sowie ambitionierten Wachstumszielen attraktiv erscheint. Das Unternehmen hebt sich als Technologieanbieter hervor, der sich erfolgreich an die Erfordernisse eines zunehmend digitalisierten und AI-orientierten Marktes anpasst.