Im April 2025 kam es zu einer internationalen Kooperation von Strafverfolgungsbehörden, die zur Festnahme von zwei Hauptverantwortlichen der extremistischen Online-Gruppe 764 führte. Die in den USA ansässige U.S. Attorney's Office in Washington, D.C.
, gab eine Pressemitteilung heraus, in der die bedeutende Zerschlagung dieser gefährlichen Gruppierung bekanntgegeben wurde. Die Beschuldigten Leonidas Varagiannis, bekannt unter dem Alias „War“, und Prasan Nepal, alias „Trippy“, stehen im Mittelpunkt der Ermittlungen. Beide Männer werden beschuldigt, eine globale Kindersex-Exploitatonsnetzwerk mit gewaltbereitem, nihilistischem Hintergrund betrieben und gelenkt zu haben. Die Verhaftungen erfolgten in Griechenland und North Carolina, wobei weitere Gerichtstermine in Washington, D.C.
folgen sollen. Die Organisation 764 wird als eine nihilistische gewaltorientierte Extremistengruppe eingestuft, deren Ziel es war, durch die Ausbeutung besonders schutzbedürftiger Menschen, insbesondere Minderjähriger, die Gesellschaft zu zersetzen. Das Netzwerk verfolgte eine sogenannte „Beschleuniger“-Agenda, die auf sozialem Umbruch und der Destabilisierung der bestehenden politischen Ordnung, insbesondere der Vereinigten Staaten, abzielte. Die Gruppe operierte vor allem durch verschlüsselte Kommunikationskanäle und bildete eine zentrale Untereinheit namens 764 Inferno, die von den beiden festgenommenen Anführern koordiniert wurde. Die strafrechtliche Anklage gegen Varagiannis und Nepal basiert auf ihrer Rolle bei der Herstellung und Verbreitung von Kinderpornografie (CSAM), der Manipulation und Erpressung von Minderjährigen sowie der Anstiftung zu extremen Gewalttaten und Selbstverletzungen der Opfer.
Demnach zwangen sie Kinder unter anderem dazu, selbstverletzende Symbole in Form von „Schnittzeichen“ oder „Blutzeichen“ auf ihre Körper zu ritzen. Dies dient offenbar als Teil der ideologischen Ritualik und als Bindungselement innerhalb der Gruppe. Darüber hinaus missbrauchten die Verantwortlichen die erpressten Aufnahmen, kombiniert mit Gewalt- und Gore-Inhalten, zu sogenannten „Lorebooks“ – digitalen Archiven, die als Tauschmittel und Rekrutierungsinstrument innerhalb der Gemeinschaft genutzt wurden. Der erschütternde Missbrauch umfasste zahlreiche grausame Praktiken, von sexuellem Missbrauch über Gewaltandrohungen bis hin zu Tierenquälerei und weiteren Straftaten wie Mord- und Suiziddrohungen. Die acht bekannten minderjährigen Opfer wurden über verschiedene Gerichtsbarkeiten hinweg ausgebeutet, mit einigen Opfern, die bereits mit 13 Jahren in den Strudel der Misshandlungen gerieten.
Die Dauer der kriminellen Aktivitäten reichte mindestens von Ende 2020 bis Anfang 2025. Die Ermittlungsbehörden stellten klar, wie wichtig die operationelle Zusammenarbeit zwischen FBI-Field Offices in Washington, New York und Charlotte, sowie internationalen Partnern aus Griechenland und der Hellenischen Nationalpolizei war. Nur durch die gemeinsame, grenzüberschreitende Anstrengung konnte diese komplexe, hochvernetzte kriminelle Struktur erfolgreich zerschlagen werden. Auch der New Yorker Polizei-Chef Jessica S. Tisch betonte, dass die Zusammenarbeit mit dem Bundesrechtsschutz und internationalen Behörden entscheidend war, um diese tief verwerfliche Organisation aufzudecken und zu bekämpfen.
Die rechtlichen Konsequenzen für die Beschuldigten sind erheblich, da ein Schuldspruch im Falle der Anklagen eine lebenslange Freiheitsstrafe zur Folge haben kann. Die Staatsanwaltschaft unter Leitung von U.S. Attorney Edward R. Martin Jr.
betonte die Bedeutung einer schnellen und umfassenden Strafverfolgung, um nicht nur Gerechtigkeit gegenüber den Opfern zu gewährleisten, sondern auch die Öffentlichkeit vor weiteren Gefahren zu schützen. Solche Fälle verdeutlichen die erschreckenden Ausmaße der Online-Kriminalität im Bereich der Kinderpornografie und extremistischer Gruppen, deren verbrecherische Ideologien und Praktiken nicht nur die Opfer direkt betreffen, sondern das gesellschaftliche Gefüge insgesamt destabilisieren können. Die Ermittlungsarbeit wird durch technische Herausforderungen sowie die internationale Straffreiheit erschwert, weswegen der Erfolg der 764-Ermittlungen als großer Fortschritt gewertet wird. Das Projekt Safe Childhood, das seit 2006 von der US-Justiz initiiert wurde, ist eine zentrale Initiative, die sich dem Kampf gegen sexuelle Ausbeutung von Kindern im Internet widmet. Diese Operation gegen 764 ist ein aktuelles Beispiel, wie die Zusammenarbeit zwischen Bundes-, Landes- und lokalen Behörden gestärkt werden kann, um die Dunkelziffer solcher Verbrechen zu senken und Täter zur Rechenschaft zu ziehen.
Der Fokus liegt hierbei nicht nur auf der Strafverfolgung, sondern auch auf Prävention und der Unterstützung der Opfer, um langfristig eine sicherere digitale Umgebung für Kinder zu schaffen. Die Öffentlichkeit wird durch diese hochkarätigen Anklagen wachgerüttelt und sensibilisiert. Es entsteht ein verstärktes Bewusstsein für die Gefahren, die in anonymen, verschlüsselten Online-Netzwerken herrschen. Gleichzeitig zeigt der Fall der 764-Gruppe, wie innovativ, entschlossen und koordiniert Strafverfolgungsbehörden heute vorgehen müssen, um mit der sich rasch entwickelnden digitalen Landschaft Schritt zu halten. Insgesamt ist die Zerschlagung der extremistischen 764-Gruppe ein bedeutendes Beispiel dafür, wie gefährliche Netzwerke, die sich durch Hass, Gewalt und Kinderexploitationsinhalte definieren, erfolgreich bekämpft werden können.
Dies ist nicht nur ein Sieg für die angewandte moderne Strafverfolgung, sondern auch ein Hoffnungsschimmer für die vielen Opfer und deren Familien, die durch solche kriminellen Machenschaften schwer geschädigt wurden. Die kommenden Gerichtsverfahren werden mit weltweiter Aufmerksamkeit verfolgt und könnten richtungsweisend für den weiteren Umgang mit ähnlich strukturierten extremistischen Kriminalfällen sein.