In einer weitreichenden Ermittlung, die die Spannung eines Spionagethrillers trägt, haben die australischen Bundespolizeibehörden das Netz einer der ausgeklügeltesten Geldwäscheoperationen der jüngsten Geschichte entwirrt. Die Xin Geldwäscheorganisation, angeführt von Steven Xin, einem Geschäftsmann australisch-chinesischer Herkunft, steht im Mittelpunkt einer gigantischen Operation, bei der schätzungsweise 10 Milliarden US-Dollar gewaschen wurden. Diese Summe stammt aus verschiedenen illegalen Aktivitäten und floss durch ein komplexes Netzwerk aus Kryptowährungen und Casinos. Steven Xin, der scheinbare Kopf hinter der Organisation, war einst der australische Geschäftspartner des ehemaligen Junket-Betreibers Alvin Chau. Gemeinsam führten sie SunCity Junkets durch, eine Praxis, bei der High-Roller-Spieler für Casinos geworben werden.
Diese Casinos bieten den Spielern oft Kredite an und helfen dabei, Schulden einzutreiben. Junket-Unternehmen wie SunCity sind dabei eine zentrale Stütze und wurden häufig von Chinas starker Hand gegen Kapitalflucht ins Visier genommen. Die Verwicklung von Triaden, insbesondere der berüchtigten 14K Triade, spielte eine wesentliche Rolle in dieser Operation. Historische Verbindungen des Triadenführers ‘Broken Tooth’ Wan Kuok-koi, der als Chef des Macau-Zweigs während der blutigen Triadenkriege galt, deuten auf ein Muster hin, das weit über einfache kriminelle Aktivitäten hinausgeht. Kuok-koi, der 1999 wegen einer Reihe von Verbrechen, darunter versuchter Mord und illegales Glücksspiel, verurteilt wurde, war bekannt für seine späteren Versuche, mittels Kryptowährungsprojekten wie dem „Dragon Coin“ seine Machenschaften zu modernisieren.
Diese Kryptowährung, angeblich für Casino-Junkets entwickelt und in der Lage, unglaubliche 500 Millionen Dollar zu mobilisieren, stellt nur die Spitze des Eisbergs dar. Xin und sein Geschäftspartner Zhouhua Ma bauten eine Schattenbankinfrastruktur auf, die Kryptobörsen und Casinos umfasste, um wohlhabenden chinesischen Staatsbürgern das Umgehen von Vermögensverlagerungsbeschränkungen zu erleichtern. Das System der Xin Organisation ermöglichte es, schmutziges Geld zu sammeln und gegen eine Gebühr an chinesische Kunden in Australien zu verleihen, die dann damit eine Vielzahl von Käufen, einschließlich Luxusimmobilien, finanzierten. Die Rückzahlungen erfolgten über die Übertragung von Vermögenswerten innerhalb Chinas an eine Scheinfirma, die von der Xin-Organisation kontrolliert wurde. Diese Vorgehensweise, bei der Gelder über Umwege und ohne Grenzübertritte bewegt wurden, erschwerte die Aufdeckung durch Behörden erheblich.
Australische Behörden, die bereits vor Monaten eine andere chinesische Geldwäscherorganisation namens ‚Chen Organisation‘ zerschlagen hatten, sind nun auf der Suche nach weiteren Verbindungen und möglicherweise beteiligten Krypto-Unternehmen, die die Xin Organisation für ihre Zwecke nutzte. Diese Enthüllungen führen vor Augen, wie tief die Verflechtungen zwischen organisiertem Verbrechen, modernen Technologien und internationalen Finanzströmen reichen können. Sie werfen auch ein Schlaglicht auf die dringende Notwendigkeit, globale Finanz- und Regulierungssysteme zu stärken, um solche ausgeklügelten Geldwäscheschemata effektiver bekämpfen zu können.