Im Mai 2025 hat der US-Kongressabgeordnete Bill Huizenga aus Michigan einen bedeutenden Gesetzesvorschlag eingebracht, der das Potenzial hat, den amerikanischen Automobilmarkt und die damit verbundenen Arbeitsplätze nachhaltig zu stärken. Der sogenannte Made in America Motors Act sieht vor, dass Autofahrer, die ein in den USA montiertes Auto oder einen Truck kaufen und finanzieren, die im jeweiligen Jahr gezahlten Kreditkartenzinsen bis zu einem Betrag von 2.500 US-Dollar von ihrer Einkommensteuer abziehen können. Dieses Steuerprivileg soll als Reaktion auf die erhöhten Kosten durch Importzölle auf ausländische Fahrzeuge und Autoteile eingeführt werden, um so den Kauf von amerikanischen Autos attraktiver zu machen und die Automobilindustrie im Land zu unterstützen. Der Hintergrund für diesen Gesetzesvorschlag liegt in der politischen Agenda von Präsident Donald Trump, der während seiner Wahlkampagne in Detroit versprochen hatte, inländische Autoproduzenten und Autokäufer zu entlasten.
Die Einführung von Zöllen auf importierte Autos und Autoteile führt jedoch zu höheren Produktionskosten bei einigen Fahrzeugherstellern, die diese Kosten häufig an die Konsumenten weitergeben. Die daraus resultierende Verteuerung könnte den Absatz von Fahrzeugen, insbesondere von US-Herstellern, negativ beeinflussen. Huizengas Vorschlag verfolgt daher das Ziel, die finanzielle Belastung für Käufer von US-gefertigten Fahrzeugen mittels einer steuerlichen Entlastung durch einen Abzug der Autokreditzinsen zu mildern und gleichzeitig die Arbeitsplätze in der amerikanischen Autoindustrie zu sichern. Das geplante Abzugsmodell würde für Fahrzeuge gelten, die innerhalb der USA montiert wurden und weniger als 14.000 Pfund wiegen, wodurch der Fokus vor allem auf Pkw und Leicht-Nutzfahrzeuge für den privaten und gewerblichen Gebrauch gelegt wird.
Außerdem wäre der Steuerabzug unabhängig davon möglich, ob der Steuerzahler seine Steuererklärung mit Einzelposten oder mithilfe des Pauschalabzugs einreicht – eine Besonderheit, die die Attraktivität dieses Anreizes weiter erhöht und eine breitere Zielgruppe anspricht. Der Gesetzgeber hebt dabei hervor, dass diese Maßnahme sowohl den Konsumenten als auch den amerikanischen Autofahrern und insbesondere den Beschäftigten in der Automobilbranche zugutekommt. Durch die Förderung des Kaufs amerikanischer Fahrzeuge wird die Nachfrage nach in den USA hergestellten Autos gesteigert, was unmittelbar positive Auswirkungen auf die Autowerkstätten und die gesamte Lieferkette, inklusive Zulieferbetriebe im Bundesstaat Michigan, haben dürfte. Das Bundesland ist traditionell ein Zentrum der Automobilindustrie und kann von einer belebten Fahrzeugnachfrage wirtschaftlich profitieren. Ford Motor Company, einer der größten Fahrzeughersteller der USA mit Hauptsitz in Michigan, hat bereits seine Unterstützung für den Gesetzesvorschlag erklärt.
In einer Stellungnahme bezeichnet Ford die steuerliche Entlastung als eine wirksame Maßnahme, die es Amerikanern erleichtern würde, ein Auto zu kaufen und die Mobilität zu erhöhen, während gleichzeitig amerikanische Arbeitsplätze geschützt werden. Diese Rückendeckung durch einen bedeutenden Industriekonzern stärkt die politische und wirtschaftliche Legitimation des Vorhabens und macht die Chancen auf eine erfolgreiche Umsetzung größer. Dennoch ist das Vorhaben nicht unumstritten. Kritiker warnen davor, dass der Steuerabzug zu erheblichen Einnahmeverlusten im Bundeshaushalt führen könnte. Erste Schätzungen deuten darauf hin, dass allein die Einführung der Autokreditzinsabzüge mehrere Milliarden Dollar an Steuereinnahmen jährlich kosten könnte – eine Belastung, die es vor dem Hintergrund bereits bestehender Haushaltsdefizite und geplanter anderer Steuererleichterungen besonders sorgfältig zu prüfen gilt.
Die genaue finanzielle Auswirkung hängt jedoch von den finalen Ausgestaltung des Gesetzes und den tatsächlichen Nutzerzahlen ab und ist weiterhin im Diskurs. Darüber hinaus wirft die geplante Maßnahme auch Fragen rund um Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit auf. So könnte die Förderung vor allem jene Bevölkerungsgruppen entlasten, die in der Lage sind, Autokredite in Anspruch zu nehmen, während Personen mit schlechterer Bonität oder geringerem Einkommen weniger profitieren. Zudem bleibt die Umweltbilanz der Maßnahme kritisch, da eine verstärkte Autonachfrage grundsätzlich im Gegensatz zu Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit und verbesserte Umweltstandards steht. Ungeachtet dessen spiegelt der Gesetzesvorschlag den aktuellen politischen und wirtschaftlichen Kontext der USA wider, in dem die Sicherung von Arbeitsplätzen im industriellen Sektor und die Stärkung der Binnenwirtschaft durch gezielte Steuervorteile große Priorität genießen.
Die Debatte um den Made in America Motors Act steht exemplarisch für den Balanceakt zwischen wirtschaftlicher Förderung, fiskalischer Verantwortung und nachhaltiger Entwicklung. Im weiteren Verlauf wird sich zeigen, wie der Kongress mit dem Vorschlag umgehen wird und in welcher Form ein solcher Steueranreiz tatsächlich in Kraft treten könnte. Für Käufer in den USA ist die Aussicht auf eine steuerliche Entlastung beim Autokauf ein attraktives Versprechen, das möglicherweise den Markt auch langfristig beeinflussen wird. Für die Automobilbranche in Michigan und darüber hinaus steht viel auf dem Spiel: Mit steigender Nachfrage nach US-gebauten Fahrzeugen könnten nicht nur Arbeitsplätze gesichert, sondern neue Wachstumsimpulse gesetzt werden. Allerdings müssen dabei auch die Auswirkungen auf den Bundeshaushalt und die gesellschaftliche Gleichheit bedacht werden.
Die kommenden Monate versprechen daher eine intensive Diskussion darüber, wie der amerikanische Automobilmarkt angesichts globaler Handelskonflikte und wirtschaftlicher Herausforderungen gestärkt und gleichzeitig verantwortungsvoll gestaltet werden kann.