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WhatsApp führt Werbung ein: Meta nutzt persönliche Daten von Instagram und Facebook für personalisierte Anzeigen

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WhatsApp is getting ads using personal data from Instagram and Facebook

Meta plant, Werbung auf WhatsApp einzuführen und dabei persönliche Nutzerdaten aus Instagram und Facebook für gezielte Anzeigen zu verwenden. Dieser Schritt wirft erhebliche datenschutzrechtliche Fragen auf und bringt die EU-Gesetzgebung zu digitalen Märkten und Datenschutz an ihre Grenzen.

Meta, das Unternehmen hinter beliebten Plattformen wie Facebook, Instagram und WhatsApp, hat kürzlich angekündigt, Werbung auf WhatsApp einzuführen. Dabei sollen personalisierte Anzeigen basierend auf den Daten ausgespielt werden, die Meta bereits über Nutzer von Instagram und Facebook gesammelt hat. Diese Entscheidung ist Teil einer umfassenden Strategie, WhatsApp enger in das Meta-Ökosystem einzubinden und gleichzeitig neue Umsatzquellen zu erschließen. Der Schritt sorgt jedoch für erheblichen Widerspruch, insbesondere unter Datenschutzexperten und europäischen Regulierungsbehörden. WhatsApp begann als unabhängige Messenger-App, die ursprünglich für einen symbolischen Jahrespreis von einem Dollar ohne Werbung oder Datenweitergabe angeboten wurde.

Dieses minimalistische Geschäftsmodell hat sich in den Jahren nach der Übernahme durch Meta im Jahr 2014 grundlegend verändert. Mit wachsendem Einfluss von Meta wird jetzt ein bedeutendes Monopol im Bereich sozialer Netzwerke sichtbar, da die Grenzen zwischen den einzelnen Plattformen immer mehr verschwimmen und Nutzerdaten nahezu uneingeschränkt verknüpft werden. Die EU-Gesetzgebung, insbesondere die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und der neue Digital Markets Act (DMA), wurde eingeführt, um derartige Praktiken zu regulieren und die Rechte der Nutzer zu schützen. Beide Regelwerke schreiben vor, dass die Verwendung personenbezogener Daten für personalisierte Werbung nur auf der Grundlage einer frei erteilten, informierten Zustimmung erfolgen darf. Dies bedeutet, Nutzer müssen eine echte Wahlmöglichkeit haben und dürfen nicht durch Geschäftsmodelle wie „Zahlen oder Zustimmen“ dazu gezwungen werden, ihre Daten preiszugeben.

Nach aktueller Praxis jedoch setzt Meta genau auf dieses Modell, das auch als „Pay or Okay“ bekannt ist. Nutzer können entweder akzeptieren, dass ihre Daten für Werbung verwendet werden, oder alternativ eine ausgesprochen hohe Gebühr zahlen, um das Tracking und die Werbung abzulehnen. Während früher WhatsApp vergleichsweise günstig war, zahlt man mittlerweile fast 120 Euro pro Jahr, um Instagram oder Facebook werbefrei nutzen zu können. Die EU-Kommission hat dieses Vorgehen bereits als rechtswidrig eingestuft, doch Meta setzt diese Praxis mit minimalen Anpassungen weiterhin durch. Die Einführung von Werbung auf WhatsApp mit personalisierten Anzeigen auf Basis von Facebook- und Instagram-Daten wäre demnach mit großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls illegal.

Die Tatsache, dass etwa 90 bis 97 Prozent der Nutzer personalisierte Werbung ablehnen, aber durch das „Pay or Okay“-Modell doch nahezu 99 Prozent einer Zustimmung zustimmen, zeigt die problematische Zwangslage. Die Nutzer werden praktisch gezwungen, ihre Datenschutzeinstellungen aufzugeben, wenn sie den Dienst weiterhin kostenlos und werbefinanziert verwenden möchten. Datenschutzaktivisten und Organisationen wie noyb (None of Your Business), vertreten durch den österreichischen Juristen Max Schrems, kritisieren das Vorgehen von Meta scharf. Schrems betont, dass Meta gegen die Vorgaben der DSGVO und des DMA verstößt, indem Nutzerdaten ohne echte Wahlmöglichkeit über verschiedene Plattformen hinweg verknüpft werden. Er weist darauf hin, dass die zuständigen Datenschutzbehörden in Europa bislang kaum durchgreifend gegen Meta vorgehen, was letztlich zur Entwertung der EU-Datenschutzstandards führe.

Darüber hinaus sorgt Meta mit der Ankündigung, persönliche Daten aller EU-Nutzer für KI-Trainingszwecke ohne explizite Zustimmung zu verwenden, für zusätzlichen Unmut. Mit diesen Entscheidungen zeigt Meta offen, dass es sich zunehmend über die geltenden EU-Vorschriften hinwegsetzt, was vor dem Hintergrund der zunehmenden Regulierung großer Tech-Konzerne international für Kontroversen sorgt. Ein erheblicher Faktor ist die Marktstellung von WhatsApp: Während die App in den USA vergleichsweise wenig genutzt wird, ist sie in Europa und anderen Teilen der Welt die führende Kommunikationsplattform. Die Kaufkraft dieser Nutzerregion ist für Meta wirtschaftlich attraktiv. Es ist daher kaum verwunderlich, dass das Unternehmen verstärkt auf Werbeeinnahmen aus WhatsApp setzt, auch wenn dies datenschutzrechtlich fragwürdig ist.

Vergleicht man WhatsApp mit Alternativen wie Signal, wird deutlich, dass es auch anders geht. Signal ist eine Non-Profit-App, die auf Spendenbasis finanziert wird, und legt einen starken Fokus auf Datenschutz und Privatsphäre. Die Kosten für den Betrieb von Signal liegen mit etwa 50 Millionen US-Dollar jährlich deutlich unter dem, was Meta für die Kommerzialisierung von WhatsApp erlösen kann. Experten vermuten daher, dass die Einführung von Werbung auf WhatsApp zu einer Abwanderung sicherheitsbewusster Nutzer zu solchen Alternativen führen könnte. Die Zukunft des digitalen Werbemarkts in Europa wird dadurch maßgeblich von der Durchsetzung der bestehenden Gesetze abhängen.

Die EU-Institutionen und die nationalen Datenschutzbehörden stehen vor der Herausforderung, klarere Maßnahmen zu ergreifen und die bisher mangelnde Sanktionspraxis gegen Tech-Giganten wie Meta zu verbessern. Ein konsequentes Vorgehen gegen illegale Datennutzungen könnte das Machtungleichgewicht verringern und das Vertrauen der Nutzer zurückgewinnen. Für die Nutzer bedeutet die bevorstehende Änderung eine veränderte Nutzungserfahrung: WhatsApp wird zunehmend zu einer werbefinanzierten Plattform mit personalisierten Anzeigen, die auf umfassenden Profilen basieren, die aus mehreren Meta-Diensten aggregiert wurden. Dies steht im starken Gegensatz zum ursprünglichen Versprechen von WhatsApp als sichere und datenschutzfreundliche Messaging-App. Langfristig könnten die Entwicklungen jedoch auch einen positiven Anstoß für die Förderung alternativer Messenger und innovativer Geschäftsmodelle geben, die Datenschutz nicht als Hindernis, sondern als Chance begreifen.

Die Diskussion um Werbeeinblendungen bei WhatsApp zeigt exemplarisch, wie wichtig ein bewusster Umgang mit digitalen Rechten und verantwortungsvolle Regulierung in einer zunehmend vernetzten Welt sind. Der Nutzer steht somit an einem Scheideweg: Entweder sich mit dem neuen, werbefinanzierten WhatsApp arrangieren oder verstärkt auf alternative, datenschutzorientierte Messenger setzen. Gleichzeitig liegt es auch an der europäischen Politik und den Datenschutzbehörden, klare Grenzen für Monopolpraktiken zu ziehen, um die digitale Souveränität der Verbraucher zu schützen. Es bleibt abzuwarten, ob die angekündigten Werbeeinblendungen auf WhatsApp tatsächlich in der geplanten Form eingeführt werden und wie ein mögliches juristisches Nachspiel aussehen wird. Die zukünftige Entwicklung im Bereich der sozialen Medien und des Datenschutzes wird sicherlich von diesem Fall beeinflusst werden.

Meta steht hierbei im Fokus einer globalen Debatte um die Ausgestaltung digitaler Geschäftsmodelle, Nutzerrechte und den Schutz persönlicher Daten. WhatsApp als eines der weltweit größten Kommunikationsmittel rückt dabei in den Mittelpunkt. Die Einführung von Werbung auf Basis personenbezogener Daten von Instagram und Facebook stellt einen Wendepunkt dar, der weitreichende Konsequenzen für Nutzer, Regulierungsbehörden und die gesamte Branche mit sich bringt.

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