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Victoria Goddard: Geschichten als Wellen – Warum Güte im Literaturbetrieb unterschätzt wird

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Victoria Goddard on stories as waves, and how goodness is underrated

Victoria Goddard, kanadische Autorin der literarischen Fantasy, erklärt in einem tiefgehenden Gespräch, wie sie Storystrukturen als Wellen erlebt und weshalb das Thema Güte und Kompetenz in der zeitgenössischen Literatur eine bedeutende, aber oft vernachlässigte Rolle spielt.

Victoria Goddard ist eine faszinierende Persönlichkeit in der Welt der Fantasy-Literatur. Als kanadische Schriftstellerin, bekannt vor allem durch ihre Nine Worlds Serie, verbindet sie in ihren Werken eine beeindruckende Bandbreite von kulturellen Einflüssen, philosophischen Gedanken und literarischen Traditionen. In einem ausführlichen Gespräch gibt Victoria tiefe Einblicke in ihre Schreibweise, ihr kulturelles Erbe, ihre akademische Laufbahn und ihre besondere Sicht auf Geschichten als wellenartige Erzählungen. Besonders bemerkenswert ist ihr Plädoyer dafür, die Güte als Thema in der Literatur nicht nur ernst zu nehmen, sondern ihr sogar eine zentrale Stellung zu geben – ein Aspekt, der gerade im Zeitalter der dunklen, dystopischen Erzählungen und komplexen Antagonisten oft zu kurz kommt. Victoria Goddards Leben ist von einer ungewöhnlichen Mischung verschiedenster kultureller Erfahrungen geprägt.

Geboren in Kanada, wuchs sie in einer Familie mit britischem Hintergrund auf, deren Eltern viele Jahre in Papua-Neuguinea als Bildungsfachkräfte tätig waren. Diese außergewöhnliche Kindheit in vielfältigen, oft entlegenen Gemeinschaften hat ihren Blick auf die Welt und insbesondere auf die Bedeutung von Geschichten nachhaltig geprägt. Sie erlebte, wie traditionelle Erzählungen einerseits Brücken zwischen Kulturen schlagen, andererseits aber auch Spannungsfelder zwischen einer dominanten Kultur und indigenen Gemeinschaften schaffen können. Diese Zwiespältigkeit spiegelt sich in Goddards literarischem Schaffen wider, das häufig die Übergänge, die „Ränder“ verschiedener Welten thematisiert. Akademisch ist Goddard ebenso versiert: mit einem Bachelor in Geisteswissenschaften und einem PhD in Mittelalterstudien an der University of Toronto verbindet sie tiefes Wissen über klassische europäische Literatur, Philosophie und Geschichte.

Besonders fasciniert sie das Werk von Dante Alighieri und Boethius, deren poetische und philosophische Annäherungen an Fragen des Menschseins sie in ihrer eigenen Schreibkunst beeinflussen. Die Strukturierung von Geschichten als Prozesse, bei denen Erkenntnisse sich nicht linear, sondern wellenförmig entfalten, ist einer der zentralen Gedanken, wie Goddard selbst beschreibt. Sie nutzt diese Metapher, um zu erklären, dass Erzählungen eher zyklisch sind und sich Themen und Motive im Lauf der Handlung wie Wellen steigern und abschwellen, anstatt einer glatten, kontinuierlichen Entwicklung zu folgen. Die literarische Fantasie von Victoria Goddard weist eine bemerkenswerte Tiefe und Komplexität auf. Im Gegensatz zu einer klar umrissenen Plotstruktur, wie sie in vielen klassischen Romanen des 19.

Jahrhunderts vorherrscht, orientieren sich ihre Werke mehr an der Tradition der mittelalterlichen Romane, die oft „baggy“ sind, also voll von Ausschnitten aus dem Leben, digressiven Erzählsträngen und lebendigem Weltaufbau. In diesem Sinne betrachtet sie Fantasie eher als einen Modus des Erzählens denn als ein Genre, was ihr Raum für die kreative Annäherung an Charaktere und Welten lässt. In ihren Büchern interessiert sie sich besonders für das, was zwischen den großen Ereignissen passiert – die alltäglichen, oft unsichtbaren Momente, die Geschichten leben und tief menschlich machen. Goddards Herangehensweise an das Schreiben ist ausgesprochen explorativ und organisch. Sie folgt oft den Figuren, die sie schon seit ihrer Jugend begleitet, und lässt ihre Welten sich aus den Charakteren heraus entwickeln.

Dabei ist das Worldbuilding kein vollständig durchgeplantes Konstrukt, sondern ein Entdecken und Offenlegen einer bereits vorhandenen, inneren Welt, die tief in ihrer Vorstellung lebt. Je länger und intensiver sie an einem Projekt arbeitet, desto mehr schärft sich die Struktur und der thematische Fokus, bis das Narrativ eine kohärente Form annimmt. Für Goddard spielt Poesie eine wichtige Rolle, sowohl als erzählerisches Element als auch als Ausdruck kreativer Leidenschaft. Figuren wie Fitzroy etwa sind Poeten, was ihre Geschichten mit einer lyrischen Dimension bereichert und zudem eine Spannung zwischen epischer Erzählung und intim-lyrischem Ausdruck herstellt. Diese Vielschichtigkeit erweitert nicht nur die narrative Form, sondern spiegelt auch Goddards eigenen Wunsch wider, Kunst in all ihren Facetten zu würdigen und in die Literatur einzubringen.

Im Gespräch zeigt sich auch ihre pragmatische Haltung zur Veröffentlichung ihrer Werke. Anstatt den klassischen Weg über traditionelle Verlage zu gehen, entschied sich Victoria Goddard angesichts ihrer unkonventionellen Geschichten und der Anforderungen am Buchmarkt für das Selfpublishing. Dies gibt ihr die Freiheit, die Kontrolle über ihre Rechte und ihre Geschichten zu behalten und gleichzeitig eine stetig wachsende Leserschaft organisch aufzubauen. Unterstützt durch ein gutes Verständnis von Kleinunternehmen und Marketing, das sie unter anderem durch die Führung ihres eigenen Käsehandels erlangt hat, schafft sie es, Schreiben und wirtschaftliches Denken zu verbinden. Eine der berührendsten Einsichten in das Werk Goddards ist ihr Bekenntnis, dass Güte und Kompetenz in der erzählerischen Welt eine unterschätzte Motivkraft darstellen.

Während zeitgenössische Literatur oft dunkle, vielschichtige Bösewichte und die Faszination des Bösen in den Mittelpunkt rückt, fordert Goddard eine bewusste und differenzierte Darstellung des Guten ein. Für sie sind gutmütige Charaktere keinesfalls langweilig oder einfarbig, sondern bringen oft die anspruchsvollsten und spannendsten Geschichten hervor, weil sie konstant mit den Herausforderungen des Lebens und ihrer Umgebung ringen müssen. Der Begriff der Güte wird bei ihr nicht als neutraler oder naiver Zustand verstanden, sondern als aktive und komplexe Form des Menschseins, die keineswegs einfacher ist als das Böse. Das Verhandeln von Ordinarität und Außergewöhnlichkeit ist ein wiederkehrendes Thema. Goddard interessiert sich für die alltäglichen Aufgaben eines Beamten, der in Cliopher Mdang etwa einen Helden findet, der in der stillen Meisterschaft des Verwaltungshandelns seine Größe zeigt.

Die Hingabe an Pflicht, die Liebe zu Details und der Versuch, die Dinge richtig zu machen, werden in ihren Geschichten als heroische Leistungen gewürdigt. Diese Herangehensweise bringt eine erfrischende Note in das Fantasygenre, das oft von epischen Kämpfen und spektakulären Konflikten dominiert wird. Die Narrative ihrer Bücher sind keineswegs straff und linear. Goddard beschreibt ihre Erzählweise als wellenförmig, „Meander Spiral Explode“ nennt sie das, eine Struktur, die den dramatischen Höhepunkt nicht als das unbestrittene Finale sieht, sondern als Teil einer komplexen Bewegung aus Ausschlägen und Rückläufen der Handlung. Gerade in ihrem Buch „At the Feet of the Sun“ wird dieser Ansatz besonders deutlich, denn die Geschichte ist in verschiedene „Wellen“ gegliedert, die thematisch und dramaturgisch aufeinander aufbauen.

Dadurch entsteht eine Tiefe und Komplexität, die dazu einlädt, die Geschichte immer wieder neu zu entdecken. Die intensive Arbeit an Überarbeitungen schlägt sich ebenfalls in der Konsistenz und Qualität ihrer Werke nieder. Goddard selbst geht offen mit ihrem kreativen Prozess um, bei dem das erste Manuskript oft ein wilder, roher Entwurf ist, der dann durch sorgfältiges Überarbeiten und manchmal auch radikales Wegnehmen und Neuschreiben seine endgültige Form findet. Dabei unterstützt sie sich mit Betalesern und in einigen Fällen professionellen Korrektoren, ist aber bemüht, der ursprünglichen Vision treu zu bleiben. Die Balance zwischen Kontrolle und Flexibilität ist ein zentraler Aspekt ihres Schaffens.

Goddards Schreiballtag ist von einer Mischung aus Disziplin und kreativer Offenheit geprägt. Sie bevorzugt das Schreiben am Morgen, merkt aber auch, dass das Spätabendliche kreative Phasen auslösen kann. Ihre Erfahrung zeigt, dass eine nachhaltige Schreibpraxis auch körperliche Aspekte berücksichtigen muss, etwa die Vermeidung von Handschmerzen oder Überlastung. Der Prozess des Schreibens setzt sich zusammen aus stetigem Fortschreiten und Phasen des Rückzugs, in denen die Ideen reifen. So gleicht das Schreiben immer wieder dem Radfahren bergauf und bergab – mal fordert es Anstrengung, mal fließt alles wie von selbst.

Für die Zukunft plant Victoria Goddard eine Fortsetzung ihrer bestehenden Reihen mit neuen Perspektiven, zum Beispiel aus Sicht der Figur Jullanar, sowie weitere eigenständige Geschichten, die sich in ihrem universalen Erzählkosmos bewegen. Trotz der Vielzahl paralleler Projekte ist die verbindende Idee eine kohärente, lebendige Welt, die den Leserinnen und Lesern ein gemeinsames Universum bietet, welches vielfältig und dennoch zusammenhängend ist. Abschließend liegt Goddard sehr viel daran, das Thema der Güte und Menschlichkeit in ihrer ganzen Komplexität in den Mittelpunkt ihrer Erzählungen zu stellen. Sie sieht es als eine Untertreibung, Güte als langweilig oder banal zu betrachten. Vielmehr ist sie eine Herausforderung, die Disziplin, Kompetenz und ständiges Nachdenken erfordert.

Gerade in der heutigen Zeit, in der Literatur oft von Dunkelheit und moralischen Zwiespältigkeiten dominiert wird, bietet Victoria Goddards Herangehensweise eine notwendige und inspirierende Gegenposition. Ihre Geschichten sind damit nicht nur unterhaltsam, sondern auch tiefgründig und regen zum Nachdenken an. Victoria Goddards Werk zeigt eindrucksvoll, wie literarische Fantasie verbunden mit philosophischer Tiefe, kultureller Vielfalt und einer engagierten Haltung zum Guten lebendige und vielschichtige Welten entstehen lässt. Ihre metaphorische Beschreibung von Geschichten als Wellen bringt das Wesen narrativer Entwicklung hervorragend auf den Punkt und eröffnet neue Perspektiven auf das Erzählen. Gleichzeitig setzt ihr Plädoyer für die Wertschätzung von Kompetenz und Güte in der Fiktion einen wichtigen Kontrapunkt zu gängigen literarischen Trends.

Für Leserinnen und Leser, die jenseits von eindimensionalen Charakteren und linearen Plots nach anspruchsvoller, origineller Fantasy suchen, bietet Victoria Goddard eine unverwechselbare Stimme, deren Einfluss sicherlich langfristig spürbar sein wird.

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