Coinbase erwägt, sein regulatorisches Risiko zu diversifizieren, indem es eine Handelseinheit außerhalb der USA verlagert. Laut einem Bericht von Forbes plant die führende US-amerikanische Krypto-Börse Coinbase die Gründung einer Handelsplattform in einem anderen Land. Dieser Schritt kommt vor dem Hintergrund von verstärkten regulatorischen Maßnahmen gegen Krypto-Unternehmen seitens der Securities and Exchange Commission (SEC). Die SEC plant, ihre Abteilung für Krypto-Assets und Cyber-Einheiten im Bereich der Durchsetzungsgesetzgebung auf rund 50 Mitarbeiter zu erweitern, um mögliche Verstöße gegen Wertpapiergesetze im Zusammenhang mit Krypto-Produkten und Handelsaktivitäten zu untersuchen und gegebenenfalls strafrechtlich zu verfolgen. Diese Entwicklung zeigt, dass die Behörde die Krypto-Branche intensiver überwachen will.
Coinbase, das bisher eine Schlüsselrolle im US-amerikanischen Krypto-Markt spielt, prüft nun die Option, eine Handelsplattform im Ausland zu etablieren. Durch dieses Vorgehen könnte Coinbase zusätzliche Märkte erschließen und neue Kunden gewinnen. Zudem könnte ein neuer Handelsstandort außerhalb der USA das Geschäftsmodell diversifizieren und das regulatorische Risiko im Heimatland verringern. Derzeit arbeiten weltweit fast 2.000 Personen in der Krypto-Industrie.
Obwohl diese Zahl im Vergleich zu etablierten Banken wie JPMorgan, Wells Fargo und Bank of America gering erscheint, ist die Krypto-Branche noch relativ jung. In einem wirtschaftlich turbulenten Umfeld ist es wichtig, durch innovative Unternehmen neue Arbeitsplätze zu schaffen und das Potenzial zu nutzen, zukünftig zehntausende bis hunderttausende Arbeitskräfte in und um diese aufstrebende Branche zu beschäftigen. Das Interesse der SEC an verstärkter Regulierung könnte dazu führen, dass weitere Krypto-Unternehmen ihre Geschäfte ins Ausland verlagern. Branchenexperten wie Brad Garlinghouse, CEO von Ripple, warnen vor den Auswirkungen aggressiver Regulierungsmaßnahmen durch die SEC, die dazu führen könnten, dass digitale Asset-Plattformen und Börsen die USA verlassen. In der aktuellen Situation erwägen auch internationale Krypto-Börsen wie Binance, Geschäftsbeziehungen in den USA zu reduzieren, da sie verstärkter staatlicher Überwachung ausgesetzt sind.
Die SEC hat bereits aggressive Maßnahmen gegen verschiedene Krypto-Unternehmen ergriffen, darunter eine Einigung mit der Börse Kraken und Untersuchungen gegen Unternehmen wie Paxos und Terraform Labs wegen möglicher Verstöße gegen Wertpapiergesetze. Insgesamt zeigt sich ein zunehmendes regulatorisches Umfeld für Krypto-Unternehmen, das dazu führen könnte, dass vermehrt Geschäfte ins Ausland verlagert werden. Diese Entwicklung verdeutlicht die Notwendigkeit für eine transparente und effektive Regulierung der Krypto-Märkte, um sowohl den Verbraucherschutz als auch die Innovationskraft der Branche zu gewährleisten. Coinbase und andere Krypto-Unternehmen stehen vor der Herausforderung, regulatorische Risiken zu managen und das Wachstum ihrer Geschäfte nachhaltig zu sichern.