Die Finanzmärkte zeigen sich in den letzten Wochen zunehmend stabiler, insbesondere im Bankensektor, der durch bedeutende US-Institute wie Goldman Sachs und JPMorgan Chase geprägt ist. Beide Konzerne konnten auf der Aktienseite wichtige technische Kaufsignale erreichen, die von Analysten als potenziell starkes Zeichen für weiteren Erfolg gewertet werden. Die Beruhigung der anfangs durch die von der Trump-Administration erlassenen Zölle ausgelösten Ängste spielt dabei eine entscheidende Rolle und verbessert das Marktklima für Banken erheblich. Goldman Sachs durchbricht jüngst eine wichtige Widerstandsmarke und nähert sich damit einem sogenannten Cup-with-Handle-Kaufsignal auf dem Aktienmarkt. Dieses technische Chartmuster gilt als sehr zuverlässig und deutet häufig auf eine positive Kursentwicklung hin.
Der Bereich des Kaufsignals liegt für Goldman Sachs knapp unter 652 US-Dollar, ein Niveau, das das Unternehmen mit seinen soliden Quartalszahlen untermauert hat. Im ersten Quartal konnte Goldman Sachs ein Umsatzwachstum von 10 Prozent vorweisen, insbesondere im Bereich Global Banking und Markets, was auf starke Geschäfte bei Investmentbanking und Kapitalmärkten hinweist. Auch wenn Bereiche wie Asset- und Wealth-Management leichte Rückgänge verbuchten, bleibt der Gesamterfolg des Konzerns überzeugend. Der Konzern hat zudem eine großzügige Aktienrückkaufaktion in Höhe von 40 Milliarden US-Dollar angekündigt. Solche Maßnahmen stärken in der Regel den Aktienkurs, da sie die Anzahl der ausstehenden Aktien verringern und den Gewinn je Aktie steigern können.
Goldman-Sachs-CEO David Solomon äußerte sich zudem zuversichtlich, dass der Konzern auf ein verändertes wirtschaftliches Umfeld gut vorbereitet ist und seine Kunden weiterhin effektiv unterstützen wird. Diese Aussagen spiegeln das Vertrauen in die eigene Geschäftsentwicklung trotz der Unsicherheiten im makroökonomischen Umfeld wider. Parallel zu Goldman Sachs durchwandert auch JPMorgan Chase eine entscheidende Phase der Kursentwicklung. Die Aktien des Finanzriesen überwinden wichtige technische Marken und bewegen sich aus einem langfristigen Tief heraus, was durch ein Double-Bottom-Chartmuster signalisiert wird. Die Aktie hat jüngst die Marke von 254,67 US-Dollar überschritten und zeigt auch Potenzial, einen weiteren Kaufbereich bei rund 269,52 US-Dollar zu erreichen.
JPMorgan New York bekräftigte auf seiner jährlichen Investorenveranstaltung seine Prognosen für 2025 und erwartet eine Steigerung des Net Interest Income auf 94,5 Milliarden US-Dollar, was über den Ergebnissen von 2024 liegt. Diese positiven Aussichten profitieren von einem aktuellen Zinsumfeld, das durch eine ungewöhnliche Kombination aus hohen langfristigen Zinsen und niedrigeren kurzfristigen Zinssätzen gekennzeichnet ist. Für Banken ist diese Konstellation vorteilhaft, da sie üblicherweise langfristig Ausleihen vergeben und kurzfristig Mittel aufnehmen, wodurch ihre Zinsmargen steigen. Gleichzeitig plant JPMorgan, seine Mitarbeiterzahl im Privatkundensegment aufgrund von Produktivitätssteigerungen durch künstliche Intelligenz in den kommenden fünf Jahren um bis zu zehn Prozent zu reduzieren. Der Einsatz neuer Technologien dürfte die Effizienz und Profitabilität der Bank weiter steigern.
Neben diesen zwei Branchengrößen rücken auch weitere wichtige Player wie Bank of America, Citigroup, Morgan Stanley und Wells Fargo zunehmend in den Fokus der Anleger. Bank of America bewegt sich über einem Kaufsignal, das durch das klassische Cup-with-Handle-Muster definiert wird, während Citigroup bereits im sogenannten 5-Prozent-Buy-Zone-Bereich oberhalb seines Kauftriggers liegt. Morgan Stanley steht kurz davor, ein Kaufsignal bei einem Doppel-Boden-Muster zu bestätigen und dabei auch einen Griffbereich auf knapp über 133 US-Dollar zu erreichen. Wells Fargo hingegen liegt derzeit noch knapp unter einem relevanten Kaufniveau, wird aber von Marktbeobachtern genau analysiert. Das gestiegene Interesse an Bankaktien wird durch die allgemein verbesserte Brancheinstufung im IBD-Branchenranking bestätigt.
Die US-Großbanken haben sich von Rang 76 vor sechs Monaten auf mittlerweile Platz 26 unter den fast 200 verfolgten Branchen verbessert. Historisch gesehen tendieren Aktien aus den Top-40-Branchen dazu, besonders gut abzuschneiden, sodass Investoren ihren Fokus verstärkt auf den Bankensektor richten sollten. Die zweite Quartalsberichtssaison beginnt zudem bald, was weitere Klarheit darüber bringen dürfte, wie sich die reduzierten Tarifängste auf die Gewinn- und Umsatzentwicklung der Banken auswirken. Ein weiterer wichtiger Faktor, der die Marktstimmung beeinflusst, sind die bevorstehenden Stress-Tests, die die US-Notenbank Federal Reserve Ende Juni am Buchwert großer Banken durchführt. Diese jährlichen Prüfungen sind darauf ausgelegt, das Risikopotenzial und die Widerstandsfähigkeit der Banken bei möglichen wirtschaftlichen Abschwüngen zu bewerten.
Ein erfolgreiches Abschneiden in den Stress-Tests gilt als ein zusätzliches Vertrauenssignal für Anleger. Die großen US-Banken, zu denen auch Goldman Sachs und JPMorgan zählen, haben sich in der Vergangenheit gut vorbereitet gezeigt, sodass die Ergebnisse auch diesmal mit Spannung erwartet werden. Die Nachwirkungen der geltend gemachten Importzölle unter der Trump-Regierung haben die Märkte und speziell den Bankensektor in den letzten Jahren stark beeinflusst. Doch mehrere juristische Entscheidungen, zuletzt die Anordnung, dass viele der ursprünglich erlassenen Zölle als illegal eingestuft werden, tragen dazu bei, die Unsicherheit aus dem Markt zu nehmen. Diese Entwicklung hat zur Entschärfung der Sorgen hinsichtlich Handelskonflikten geführt, die das Wirtschaftswachstum und die Marktstimmung belastet hatten.
Die Lockerung der Tarifängste wirkt sich positiv auf die Kreditnachfrage, das internationale Investmentbanking und die allgemeine Risikobereitschaft der Investoren aus. Insgesamt verbindet sich mit den technologischen Fortschritten, den positiveren Branchenbewertungen und der erleichterten geopolitischen Lage ein starkes Fundament für die Aktien führender Banken. Anleger sollten jedoch trotz der Kaufsignale die Volatilität im Auge behalten, da viele dieser Banken eine etwas höhere durchschnittliche wahre Schwankung (Average True Range, ATR) aufweisen. Ein gewisses Maß an Schwankungsbreite ist für Investoren normal, weswegen eine breite Streuung im Portfolio und eine bewusste Gewichtung der Positionen empfehlenswert sind. Die USA erleben derzeit einen Wandel in der Finanzbranche, der von Innovationen, regulatorischen Veränderungen und sich wandelnden Handelsszenarien geprägt ist.
Die Größe und Diversifikation der Branchenriesen wie Goldman Sachs und JPMorgan geben dieser Entwicklung Stabilität und Macht. Die Aussicht, dass Tarife als großes Risiko allmählich verschwinden, gepaart mit steigenden Zinseinnahmen und digitalen Produktivitätsgewinnen, lässt Investoren optimistisch in die Zukunft des Bankensystems blicken. Wer den Bankensektor als zentralen Teil seiner Anlagestrategie betrachtet, sollte die aktuellen Entwicklungen eng verfolgen. Die Kombination aus technischen Kaufsignalen, positiven Geschäftsberichten, korrigierenden geopolitischen Risiken und einer stabilen Brancheinstufung im IBD-Ranking macht diese Aktien zu interessanten Zielen für den Aufwärtstrend an den Börsen. Gleichwohl bleiben fundamentale Analysen und das Monitoring der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen essenziell, um Risiken frühzeitig zu erkennen und flexibel reagieren zu können.
Abschließend lässt sich feststellen, dass die Dow Jones Bankriesen Goldman Sachs und JPMorgan Chase durch die Überwindung technischer Widerstände, die verbesserte Bewertung der Branche und das Nachlassen der Tarifängste in eine stärkere Marktposition gelangen. Für Investoren eröffnen sich damit Chancen, von einem der wichtigsten und traditionsreichsten Segmente der US-Wirtschaft zu profitieren. Die kommenden Monate werden zeigen, inwieweit sich dieser positive Trend nachhaltig fortsetzen lässt.