In der heutigen schnelllebigen Tech-Welt sind Effizienz und Innovation entscheidende Faktoren für den Erfolg von Softwareprojekten. Ein bemerkenswertes Beispiel dafür liefern zwei Ingenieure, Kieran Klaassen und Nityesh Agarwal, die es geschafft haben, mit Unterstützung von künstlicher Intelligenz (KI) die Produktivität eines Teams von 15 Personen zu erreichen. Ihre Arbeitsweise mit AI-Agenten in Kombination mit durchdachten Workflows zeigt eindrucksvoll, wie die Zukunft der Softwareentwicklung aussehen kann. Diese beiden Entwickler sind maßgeblich an der Entwicklung von Cora beteiligt, einem KI-gestützten E-Mail-Assistenten, der von Every Media entwickelt wird. Statt klassische Programmiermethoden zu verwenden, gestalten sie ihre Entwicklungsprozesse so, dass KI-Agenten einzelne Aufgaben nicht nur ausführen, sondern so orchestriert werden, dass jeder Schritt den nächsten erleichtert, beschleunigt und zuverlässiger macht.
So gelingt es ihnen, innerhalb einer Woche sechs neue Features, fünf Fehlerbehebungen und drei Infrastruktur-Updates zu liefern – und das mit nur zwei Personen. Im Zentrum ihrer Arbeit steht ein Workflow, der die Effektivität exponentiell steigert. Ein Kernelement ist die sogenannte Prompt-Generierung, bei der ein initialer Befehl, etwa eine grobe Idee für ein neues Feature, automatisch in eine ausgefeilte GitHub-Issue verwandelt wird. Diese Issue enthält eine klare Problemstellung, Lösungsvorschläge, technische Details und einen Schritt-für-Schritt-Plan zur Umsetzung. Die KI greift dabei auf bestehende Codebestandteile und bewährte Methoden zurück, um die beste Vorgehensweise zu ermitteln.
So wird bereits in der Konzeptionsphase die Basis geschaffen, um im Code keinerlei Zeit mit Unklarheiten oder Fehlplanungen zu verlieren. Vor dem eigentlichen Programmieren erfolgt eine sorgfältige Prüfung dieses Plans durch die Entwickler selbst. Dieser Schritt ist entscheidend, da die KI zwar viele Aufgaben übernimmt, aber menschliches Urteilsvermögen unabdingbar bleibt, um falsche Richtungen frühzeitig zu erkennen und zu korrigieren. Diese Vorgehensweise trägt dazu bei, den gesamten Entwicklungsprozess deutlich robuster und fehlerresistenter zu gestalten. Es ist ein mentaler Shift weg von impulsivem „sofort codieren“ hin zu geplantem, wohlüberlegtem Arbeiten – eine Strategie, die auch aus Management-Lehren der Vergangenheit stammt und nahtlos in das moderne KI-gestützte Arbeiten übertragen wurde.
Eine weitere Innovation in ihrem Workflow ist die Nutzung einer internen Spracherkennungstechnologie namens Monologue. Anstatt Code manuell zu tippen, sprechen Kieran und Nityesh ihre Anweisungen und Ideen direkt ein. Dies verringert die Steigerungen der Reibung zwischen Gedanken und Umsetzung und erlaubt es ihnen, sich stärker auf die inhaltliche Ebene zu konzentrieren. Durch diese Kombination aus automatisierter Planung, KI-gesteuerter Implementierung und sprachgesteuerter Interaktion entsteht ein nahtloser Arbeitsprozess, der mehrere Rollen eines großen Entwicklerteams in einem Duo vereint. Neben den praktischen Tools profitieren die Ingenieure auch von klugen mentalen Modellen, die sie zur Arbeit mit KI nutzen.
Inspiriert durch das Buch "High Output Management" von Andy Grove, legen sie besonderen Wert darauf, Probleme so früh wie möglich im Entwicklungszyklus zu beheben, wenn die Konsequenzen noch gering sind. Dadurch minimieren sie das Risiko, spät erkannte Fehler kostspielig korrigieren zu müssen. Dieses Prinzip wird digital mit den KI-Agenten umgesetzt, die in frühen Phasen den Plan stets hinterfragen und bei Bedarf mit gezielten Fragen reagieren, ähnlich einem aufmerksamen Produktmanager. Diese Interaktivität erhöht nicht nur die Qualität der Planung, sondern fördert auch das Verständnis und die Klarheit beim Entwicklerteam. Kieran Klaassen ist zudem bekannt für seinen kritischen Vergleich verschiedener AI-Coding-Tools.
Für ihn ist Claude Code, ein von Anthropic entwickeltes Softwarewerkzeug, das Nonplusultra, da es weit über das reine Codieren hinausgeht. Es kann selbstständig recherchieren, Arbeitsabläufe gestalten und den Entwickler bei sämtlichen Schritten unterstützen. Amp und Friday liegen für ihn ebenfalls ganz oben in der Rangliste, wobei Friday durch seine vordefinierten, funktionalen Abläufe besticht. Andere Tools wie Windsurf oder GitHub Copilot schneiden durch fehlende oder veraltete AI-Modelle weniger gut ab, was zeigt, wie schnelllebig und dynamisch der Bereich der KI-Entwicklungsassistenten ist. Die Erfahrungen von Kieran und Nityesh stehen exemplarisch für einen bedeutenden Wandel in der Softwareentwicklung.
Die künstliche Intelligenz nimmt nicht mehr nur eine unterstützende Rolle ein, sondern wird zu einem integralen Teil des Engineering-Prozesses. Sie ermöglicht es kleinen Teams, große Projekte mit hoher Qualität und Geschwindigkeit umzusetzen, ohne dabei an Kreativität oder strategischem Denken einzubüßen. Dieser Wandel hat weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Branche. Unternehmen erkennen immer mehr, dass sie ihre Arbeitsweisen fundamental anpassen müssen, um im Wettbewerb bestehen zu können. KI-Agenten werden dabei nicht etwa die Entwickler ersetzen, sondern vielmehr als intelligente Partner agieren, die Routineaufgaben übernehmen und Entscheidungsprozesse optimieren.
Das steigert nicht nur die Produktivität, sondern entlastet die Entwickler und schafft Raum für innovative Ideen und komplexe Problemlösungen. Zusätzlich zeigt das Beispiel von Cora, dass die Integration von Sprachsteuerung und Interaktion mit KI-Angeboten ein Trend mit großem Potenzial ist. Die natürliche Kommunikation vereinfacht die Bedienung, beseitigt technische Hürden und fördert eine flexible, kreative Arbeitsweise. Spätestens hier wird deutlich, dass die Grenzen herkömmlicher Softwareerstellung neu definiert werden und neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine entstehen. Die Kombination aus präziser Planung, frühzeitiger Fehlererkennung, intelligenten Automatisierungen und intuitiver Kommunikation macht den Unterschied bei Kieran und Nityesh aus.
Sie nutzen die Stärken moderner KI nicht als Ersatz für menschliches Denken, sondern als Erweiterung und Verstärkung ihrer Fähigkeiten. Diese symbiotische Arbeitsbeziehung ist der Schlüssel, um die Komplexität heutiger Softwareprojekte effizient zu bewältigen. Für Entwickler und Teams, die sich in Richtung moderne KI-gestützte Workflows orientieren, bieten die Erkenntnisse von Kieran und Nityesh wertvolle Impulse. Das Schaffen klarer Strukturen, das Nutzen mächtiger KI-Tools und die konsequente Reflexion der Abläufe sind entscheidende Schritte auf dem Weg zu höherer Produktivität und Qualität. Schließlich steht fest: Die Zukunft der Softwareentwicklung ist keine Frage der Größe des Teams, sondern der klugen Kombination von Mensch und Maschine.
Zwei Ingenieure können dank KI-Agenten effizient und wirkungsvoll wie ein großes Team arbeiten und so die Innovationskraft ihres Unternehmens maßgeblich vorantreiben. Diese Entwicklung wird nicht nur Cora und Every, sondern die gesamte Branche nachhaltig prägen.