Vor 25 Jahren wurde eine Innovation eingeführt, die die Art und Weise revolutionierte, wie wir Geräte verbinden und Daten übertragen: USB 2.0. Am 27. April 2000 stellte das USB Implementers Forum (USB-IF) offiziell den USB 2.0-Standard vor.
Dieser neue Standard setzte neue Maßstäbe in puncto Geschwindigkeit, Benutzerfreundlichkeit und Verbreitung und ebnete den Weg für eine neue Ära der Datenkommunikation zwischen Computern und Peripheriegeräten. USB 2.0 brachte eine maximale Übertragungsgeschwindigkeit von 480 Megabit pro Sekunde (Mbps) mit sich, was für die damalige Zeit eine enorme Steigerung bedeutete. Im Vergleich dazu bot USB 1.1 nur 12 Mbps.
Das bedeutete eine über 40-fache Geschwindigkeitserhöhung. Außerdem übertraf USB 2.0 Apples FireWire 400, die zuvor als besonders schnelle Lösung galt – jedoch zu deutlich höheren Kosten. Genau diese Kombination aus Geschwindigkeit und Kosteneffizienz machte USB 2.0 für Hersteller äußerst attraktiv, insbesondere für Mainboard-Hersteller, die durch günstigere Implementierungskosten profitieren konnten.
Die Einführung von USB 2.0 auf den Markt verlief jedoch nicht über Nacht. Erste Hardware mit Unterstützung kam erst einige Jahre nach der Veröffentlichung des Standards auf den Markt. VIA war einer der Vorreiter und integrierte USB 2.0 in seinem Southbridge-Chipsatz VT8235, der 2002 mit den P4X333- und KT333-Chipsätzen auf den Markt kam.
Apple folgte 2003 mit Macs, die USB 2.0 unterstützten. Erst 2004 brachte Intel mit dem Pentium 4-Chipsatz USB 2.0-Unterstützung auf breiterer Basis. Diese Verzögerung war nicht ungewöhnlich, gerade weil noch die Treiberunterstützung fehlte.
Windows XP bot erst mit dem Service Pack 1 im August 2002 native Unterstützung für USB 2.0, während ältere Betriebssysteme wie Windows 95 und 98 nie offiziell unterstützt wurden. Die Einführung von USB 2.0 bedeutete das Ende für alte Schnittstellen wie parallele und serielle Ports. Diese älteren Anschlussarten waren nicht nur sperrig, sondern auch langsam.
Der parallele Port erreichte Geschwindigkeiten von bis zu 20 Mbps, während serielle Ports oft nur 256 Kbps schafften. USB 2.0 übertraf diese Werte deutlich und brachte zudem den Vorteil des Hot-Swapping mit sich. Das bedeutete, dass Benutzer Geräte im laufenden Betrieb ein- und ausstecken konnten, ohne den Computer neu starten zu müssen. Die kompakte Bauweise des USB-Anschlusses war ein weiterer Pluspunkt, der für eine rasche Verbreitung sorgte.
Die stetige Entwicklung kleinerer USB-Steckertypen wie USB Mini und USB Micro trug dazu bei, dass USB nicht nur auf Desktop-PCs und Notebooks verfügbar war, sondern auch auf neuen mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets. Hier leistete USB 2.0 wesentliche Dienste, denn es ermöglichte nicht nur Datenübertragung, sondern auch eine zuverlässige Stromversorgung, die das Laden von Geräten erleichterte. Heutzutage ist der USB-Standard längst weiterentwickelt. USB4 Version 2.
0 zum Beispiel bietet Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 80 Gbps und unterstützt moderne Anforderungen wie die Übertragung von hochauflösenden Bild- und Videodaten. Dennoch ist USB 2.0 trotz seines Alters von 25 Jahren nach wie vor weit verbreitet. Viele Eingabegeräte wie Mäuse und Tastaturen kommen mit USB 2.0 aus, da sie keine höheren Datenraten benötigen.
Selbst in aktuellen Smartphones wie dem iPhone 16e ist USB auf USB 2.0-Niveau beschränkt. Das zeigt die Langlebigkeit und Effizienz dieses Standards. Die Bedeutung von USB 2.0 geht dabei über reine Geschwindigkeit hinaus.
Der bewährte Standard hat dazu beigetragen, den Markt für Computerzubehör zu standardisieren und die Entwicklung kompatibler Geräte zu vereinfachen. Hersteller profitierten von günstigeren Lizenzkosten, wodurch USB-basierte Geräte massenhaft und erschwinglich auf den Markt kamen. Im Rückblick zeigt sich deutlich, wie USB 2.0 die technologische Landschaft vor 25 Jahren modernisierte und gleichzeitig den Weg für das heutige digitale Ökosystem ebnete. Ohne USB 2.
0 wären moderne mobile Geräte, schnelle Datenübertragungen und die Vielfalt an digitalen Peripheriegeräten kaum vorstellbar. Es ist eine Erfolgsgeschichte technischer Innovation, die bis heute anhält und vermutlich noch viele Jahre relevant bleiben wird. Die Einführung von USB 2.0 war eine entscheidende Etappe in der Geschichte der digitalen Schnittstellen – eine Etappe, die wir heute mit Respekt und Anerkennung feiern sollten.