Im beschaulichen Städtchen Koeniz, zentral in der Schweiz gelegen, sorgte vor Kurzem eine scheinbar alltägliche Verkehrskontrolle für erhebliche Schlagzeilen – jedoch nicht wegen eines menschlichen Temposünders, sondern aufgrund einer fliegenden Stockente. Ein ungewöhnlicher Vorfall, bei dem eine wild lebende Ente von einer Verkehrsradarkamera dabei erwischt wurde, wie sie mit 52 Kilometern pro Stunde durch eine Zone mit 30 km/h raste und damit den erlaubten Wert deutlich überschritt. Dieses Ereignis wirft nicht nur ein humorvolles Licht auf Landesverkehrskontrollen, sondern bringt auch interessante Aspekte über Technik, Tierwelt und Gesellschaft zum Vorschein. Die Polizei und die zuständigen Behörden reagierten auf diese „fliegende Verkehrsübertretung“ mit einer Mischung aus Verwunderung und Humor, denn die Ente scheint laut den Aufnahmen kein einmaliger Gast am Tatort gewesen zu sein. Tatsächlich wurde in derselben Gegend bereits im Jahr 2018 ein ähnliches Bild einer Stockente mit derselben Geschwindigkeit und am gleichen Datum aufgenommen – ein scheinbar wiederkehrender Temposünder auf tierischer Basis.
Dass Tiere von Verkehrskameras erfasst werden können, ist an sich nicht neu, doch die Idee, dass ein Vogeltier zum „Raser“ abgestempelt wird, gibt dem Thema eine gewisse Komik und sorgt für Aufmerksamkeit. Die Schweizer Polizei ließ erklären, dass die Radarkameras hochpräzise Messinstrumente sind, die jährlich vom Eidgenössischen Institut für Metrologie geprüft und die aufgenommenen Bilder sicher gespeichert werden. Dementsprechend seien Manipulationen an den Aufnahmen ausgeschlossen – was die angeblich wiederholten „Flugverstöße“ der Ente noch mysteriöser erscheinen lässt. Dieses Ereignis hat in den sozialen Medien viel Resonanz erzeugt, wobei die Bürger amüsiert über das sogenannte „Kriminaldokument“ eines gefiederten Verkehrsrowdys diskutieren. Dabei wurde sogar darüber spekuliert, welche Strafe wohl für eine solche Verkehrssünde eines Tieres vorgesehen ist – eine Frage, die natürlich mit einem Augenzwinkern betrachtet wird und aufzeigt, wie ungewöhnlich dieser Fall in Verkehrskontrollkreisen ist.
Doch die Geschichte hat auch einen ernsteren Hintergrund, wenn es um die Geschwindigkeit von Flugtieren geht. Die gemessenen 52 km/h sind für eine Stockente auf den ersten Blick durchaus realistisch, denn diese Entenart ist bekannt für flinke Manöver und hohe Geschwindigkeiten, vor allem bei Fluchtreaktionen. In der Tierwelt sind Geschwindigkeiten über 50 km/h bei Enten keineswegs ungewöhnlich, und die Radarkamera kann solche natürlichen Bewegungen bestens erfassen, sofern sich das Tier im Messbereich befindet. Die Geschichten wie diese werfen auch Licht auf die Herausforderungen moderner Verkehrsüberwachungssysteme, die automatisch und rund um die Uhr funktionieren. Kameras und Radargeräte erkennen nicht nur Fahrzeuge, sondern auch andere Objekte, die durch den Messbereich fliegen oder fahren können.
Die Differenzierung zwischen einem fahrbaren Kraftfahrzeug und einem „verkehrsrechtlichen“ Verstoß eines Tieres ist technisch nicht vorgesehen, doch die Aufnahmen werden unschuldigerweise archiviert. Für die Bewohner von Koeniz und vielerorts wird diese kleine Geschichte zu einem Lustigmacher, der den Alltag in einer oft ernsten Behörde auflockert und die Wirkung von Technologie auf völlig unerwartete Weise zeigt. Über den Einzelfall hinaus illustriert die „rasende Ente“ das Verhältnis zwischen Mensch, Tier und Technik, in dem natürliche Bewegungen von Tieren mit modernen Instrumenten der Verkehrsüberwachung dokumentiert werden und so für verblüffende Geschichten sorgen. Andererseits lässt sich an diesem Beispiel gut erklären, wie präzise und durchdacht die Geräte arbeiten. Nur weil auf der Radarkamera ein schneller Vogel zu sehen ist, bedeutet das keineswegs, dass es sich um eine Fehlmessung handelt, vielmehr zeigt dies die Genauigkeit der Technologie.
Insgesamt steht der Fall der fliegenden Stockente aus Koeniz für ein kleines Rätsel und eine sympathische Anekdote zugleich. Während sich Experten weiter mit der technischen Genauigkeit und den biologischen Möglichkeiten von Fluggeschwindigkeiten befassen, sorgt der Vorfall dafür, dass Aufmerksamkeit und Humor auch im Alltag einer Verkehrskontrolle ihren Platz haben. In einer Zeit, in der Verkehrssicherheit ein wichtiges und ernstes Thema ist, zeigt sich hier auf charmante Weise, wie überraschend die Realität sein kann, wenn Tiere mit modernen Messverfahren in Berührung kommen. Es bleibt spannend zu beobachten, ob die „wiederkehrende Temposünderente“ auch in Zukunft für Schlagzeilen sorgen wird oder ob dies ein einmaliges, kurioses Ereignis bleibt. Diese Geschichte regt zudem dazu an, Tiere in ihrem Lebensraum besser zu verstehen und die Technologie so einzusetzen, dass sie den Menschen dient, ohne unbeabsichtigte Effekte zu erzeugen.
Kurzum: Was als simple Verkehrskontrolle begann, entwickelte sich zum kleinen Medienhit, der mit einem Augenzwinkern zeigt, dass sogar Stockenten manchmal höhere Geschwindigkeiten erreichen als so mancher Verkehrsteilnehmer auf Schweizer Landstraßen. Die Mischung aus Wissenschaft, Technik, Humor und Natur macht diese Geschichte besonders lesenswert und hat ihr durchaus das Potenzial verliehen, noch lange das Gespräch in Koeniz und darüber hinaus zu bestimmen.