In der Welt der modernen Technologie entwickeln sich Geräte ständig weiter, doch manchmal begeistert der Charme vergangener Zeiten genauso wie innovative Technik. Der OneChipBook-12 ist ein herausragendes Beispiel dafür. Dieses tragbare FPGA-Gerät kombiniert Retro-Design mit moderner Hardware und einem äußerst flexiblen Entwicklungsboard. Es ist nicht einfach nur ein weiteres Laptop oder Handheld, sondern eine einzigartige Plattform für Hardware-Enthusiasten, Programmierer und alle, die sich für digitale Logik und Retro-Computing interessieren. Das Herzstück des OneChipBook-12 ist der Altera Cyclone EP1C12Q240 FPGA-Chip, der über 12.
000 Logikelemente verfügt und 240 kbit RAM bietet. FPGAs sind programmierbare Logikchips, die es ermöglichen, digitale Schaltungen nach der Fertigung beliebig oft neu zu konfigurieren. Diese Anpassungsfähigkeit macht FPGAs zu einem unschätzbaren Werkzeug für das Experimentieren mit Hardware, Prototyping oder das Lernen von Elektronik und digitaler Designtechnik. Der OneChipBook-12 richtet sich dabei nicht nur an Profis, sondern auch an Lernende und Hobbyisten. Eines der besonderen Merkmale dieses Geräts ist das konsequent durchdachte, integrierte Design.
Im Gegensatz zu vielen anderen FPGA-Entwicklungsboards, die eine externe Peripherie benötigen, bringt der OneChipBook-12 bereits ein eingebautes 10,1-Zoll-LCD-Display mit einer Auflösung von 1024x768 Pixeln mit. Das Display wurde aus einem gebrauchten iPad 2 ausgebaut, was eine clevere Wiederverwertungsmethode darstellt und dem Gerät gleichzeitig ein scharfes, kristallklares Bild verleiht. Die Möglichkeit, das Gerät ohne zusätzliche Komponenten sofort zu nutzen, ist ein großes Plus, insbesondere für Anwender, die mobil sein wollen oder begrenzte Ressourcen haben. Durch das integrierte Display entfällt die Notwendigkeit, an einen Monitor angeschlossen zu sein, was das OneChipBook-12 äußerst tragbar macht. Ebenso trägt die mechanische Tastatur, die in zwei Varianten erhältlich ist, zur Einzigartigkeit des Geräts bei.
Es gibt eine Standardversion mit Funktionstasten und eine spezielle Variante, die für MSX-Emulationen optimiert ist und zusätzliche Tasten wie KANA und GRAPH enthält. Die Tasten sind hintergrundbeleuchtet, was auch bei schlechten Lichtverhältnissen ein angenehmes Arbeiten ermöglicht und die typische „Retro-Computer“-Erfahrung unterstützt. Die Anschlussmöglichkeiten sind ein weiteres Highlight dieses FPGA-Laptops. Er bietet neben einem PS/2-Port für die Tastatur auch zwei DB9-Joystickanschlüsse, USB Type-A, VGA-, S-Video- und Composite-Video-Ausgänge an. Dies eröffnet zahlreiche Optionen zum Anschluss sowohl moderner als auch klassischer Peripheriegeräte und Displays.
Die integrierten Stereo-Lautsprecher, ein 3,5-mm-Kopfhöreranschluss und ein praktischer Lautstärkeregler runden die Ausstattung ab und steigern den Nutzungskomfort. Für die Speicherkapazität verfügt das Gerät über 32 MB SDRAM sowie einen SD-Kartensteckplatz, der FAT16 unterstützt. Diese Kombination bietet ausreichenden Speicherplatz für verschiedene Firmware-Kerne, Programme und Daten. Trotz der eher überschaubaren Speichermenge hält das System genug Reserven bereit, um eine Vielzahl von Anwendungen abzudecken, sei es für Retro-Spiele, Hardware-Simulationen oder das Lernen digitaler Schaltungen. Zur Stromversorgung nutzt der OneChipBook-12 einen USB Type-C Anschluss sowie einen internen Lithium-Ionen-Akku, was für Mobilität und flexible Nutzung sorgt.
Dadurch kann das Gerät problemlos unterwegs genutzt werden, ohne dass man auf eine Steckdose angewiesen ist. Diese Portabilität macht es auch zu einem idealen Begleiter für Workshops, Schulungen oder einfach das Experimentieren unterwegs. Ein weiteres interessantes Merkmal ist der kleine Erweiterungsschacht und der DIP-Schalter, die zusätzliche Möglichkeiten zur Anpassung und Erweiterung des Systems bieten. Nutzer können hier eigene Module hinzufügen oder spezifische Hardwareeinstellungen vornehmen, was die Plattform besonders für Hardware-Entwickler und Bastler interessant macht. Trotz dieser vielfältigen Ausstattung kommt der OneChipBook-12 ohne vorinstallierte Firmware.
Stattdessen wird ein USB Blaster mitgeliefert, mit dem eigene FPGA-Cores auf das Gerät geladen werden können. Diese Flexibilität erlaubt es Anwendern, das Gerät ganz nach ihren individuellen Bedürfnissen zu programmieren und zu erweitern. Allerdings sind die Installationsanleitungen teilweise sehr technisch und einige Funktionen, wie die MSX-Firmware, werden aufgrund rechtlicher Einschränkungen nicht direkt angeboten. Ursprünglich wurde das Gerät unter dem Namen MSXBook vermarktet, doch dieser Name musste aufgrund von Markenrechten fallen gelassen werden. Dennoch hat das Community-Engagement das Gerät weiterhin am Leben gehalten, und für Interessierte gibt es diverse Webseiten, unter anderem auch in japanischer Sprache, die detaillierte Anleitungen und Hilfestellungen zum Flashen der Firmware und zur Nutzung bieten.
Preislich bewegt sich das OneChipBook-12 bei etwa 215 bis 235 US-Dollar, je nachdem über welchen Anbieter es gekauft wird. Dies ist im Vergleich zu anderen Entwicklungsboards mit ähnlichen Eigenschaften und der integrierten Ausstattung durchaus attraktiv. Gerade für diejenigen, die ein tragbares Entwicklungsgerät mit umfassender Ausstattung suchen, stellt das OneChipBook-12 eine interessante Option dar. Im Kern ist der OneChipBook-12 eine Brücke zwischen nostalgischem Design und moderner FPGA-Technologie. Er bietet Hardware-Interessierten, Programmierern und Retro-Gamern ein Werkzeug, das sowohl zum Lernen als auch zum Experimentieren einlädt.
Seine selbständige Bauweise ohne externe Peripherie erleichtert den Einstieg in die FPGA-Programmierung erheblich und macht die Welt der programmierbaren Logikchips zugänglicher als je zuvor. Abschließend lässt sich sagen, dass der OneChipBook-12 trotz seiner Retro-Optik und kompakter Abmessungen viel Leistung und Flexibilität bereithält. Für alle, die an FPGA-Technologie interessiert sind und Wert auf Portabilität, eine mechanische Tastatur sowie ein eingebautes Display legen, eröffnet dieses Gerät spannende Möglichkeiten. Es beweist, dass bei Entwicklung und Design im Bereich der Hardware-Entwicklung auch heute noch Innovationen möglich sind, die Funktionalität und Nostalgie geschickt verbinden. Insgesamt zeigt der OneChipBook-12, dass ein FPGA-Gerät nicht zwangsläufig sperrig oder kompliziert sein muss.
Vielmehr kann es handlich, mobil und benutzerfreundlich sein – eine Kombination, die besonders im Bildungsbereich und für den privaten Gebrauch sehr willkommen ist. Wer sich auf das Abenteuer FPGA-Programmierung einlassen will oder einfach nur ein einzigartiges, evalvierbares Retro-Gadget sucht, sollte den OneChipBook-12 definitiv auf dem Schirm haben.