UTM ist eine leistungsstarke Open-Source-Anwendung zur Virtualisierung auf Apple-Geräten, die es Nutzern ermöglicht, verschiedene Betriebssysteme in einer virtuellen Umgebung zu betreiben. Mit der Veröffentlichung von UTM 4.6 stellt das Team hinter der Software eine Reihe bedeutender Neuerungen vor, die den Workflow für Entwickler, IT-Profis und Hobbynutzer gleichermaßen verbessern. Insbesondere Mac- und iOS-Anwender können von der leistungsoptimierten Unterstützung und erweiterten Funktionalität auf ihren Geräten profitieren. Eine der wichtigsten Neuerungen in UTM 4.
6 ist die Integration des QEMU-Backends in der Version 9.1.2. QEMU dient als Kerntechnologie von UTM und sorgt für die Virtualisierung auf niedriger Ebene. Das Update auf die neueste upstream-Version bedeutet zahlreiche Fehlerbehebungen und Leistungssteigerungen, die sich direkt auf die Stabilität und Geschwindigkeit auswirken.
Nutzer können somit mit reibungsloseren Abläufen rechnen, insbesondere bei anspruchsvollen Aufgaben wie dem Emulieren komplexerer Betriebssysteme oder der Ausführung von Software, die hohe Ressourcen benötigt. Besonders spannend ist die verbesserte Unterstützung für macOS 15, auch bekannt als macOS Sonoma, vor allem in Verbindung mit moderner Apple-Hardware wie den M3-Chips. In dieser Version aktiviert UTM automatisch die sogenannte Nested Virtualization für Linux-Gastbetriebssysteme, die den Apple Virtualization Backend einsetzen. Dies bedeutet, dass virtuelle Maschinen, die wiederum weitere virtuelle Maschinen hosten, nun effizienter und stabiler betrieben werden können. Für Entwickler, die komplexe Testumgebungen benötigen, eröffnet das völlig neue Möglichkeiten der Virtualisierungsarchitektur auf Apple-Geräten.
Darüber hinaus hat UTM 4.6 die Möglichkeit hinzugefügt, Total Store Ordering (TSO) auf Systemebene innerhalb von QEMU zu aktivieren. TSO ist ein Mechanismus zur Verbesserung der CPU-Leistung, indem die Reihenfolge der Speicherzugriffe optimiert wird. Dies ist besonders relevant für VMs, die Intel-Emulation betreiben, also beispielsweise x86-basierte Betriebssysteme auf Apple Silicon Macs emulieren. Für Systeme mit einem Gastbetriebssystem, das die dynamische Umschaltung von TSO unterstützt, führt dies zu deutlichen Performanceverbesserungen.
Anwender, die auf ältere Betriebssysteme oder Software angewiesen sind, profitieren so von flüssigerem Betrieb und schnellerer Ausführung. Neben technischen Neuerungen im Kern hat UTM 4.6 mehrere Verbesserungen bei der Benutzererfahrung umgesetzt. Die Unterstützung für macOS-Gäste wurde grundlegend verbessert: Die Software merkt sich nun die letzte Fenstergröße einschließlich Vollbildmodus, wenn die virtuelle Maschine dynamische Bildschirmauflösungen unterstützt. Das bedeutet, dass Nutzer nach dem Neustart oder dem Wechsel zwischen mehreren VMs nicht mehr jedes Mal die Auflösung manuell einstellen müssen.
Weiterhin können nun auch während des laufenden Betriebs Laufwerke und freigegebene Ordner entfernt oder ausgetauscht werden, was die Flexibilität bei der Arbeit mit virtuellen Maschinen erheblich erhöht. Eine weitere praktische Funktion ist die verbesserte Synchronisation der Zwischenablage zwischen Host und Gast bei macOS 15-Gästen. Mithilfe der Gast-Tools, die einfach über das CD-Symbol in der Toolbar installiert werden können, wird das Kopieren und Einfügen von Text oder Daten nahtlos möglich. Diese Funktion erleichtert den Transfer von Informationen zwischen mehreren Systemen und ist besonders in professionellen Umgebungen ein großer Vorteil. Wie bei jeder großen Softwareaktualisierung gibt es auch bei UTM 4.
6 einige bekannte Einschränkungen und Problemfälle, die Nutzer beachten sollten. So gibt es bei den macOS-Versionen 15.0 und 15.0.1 Probleme mit dem Zugriff auf Dateien aufgrund von Berechtigungsfehlern, die mit macOS 15.
1 behoben wurden. Ebenso berichten Anwender mit M4-Macs von Problemen bei der Virtualisierung älterer macOS-Gäste mit Versionen unter 13.4. Hier wird auf eine künftige Lösung seitens Apple verwiesen. Bei Windows 11 hatte das Update 24H2 einen bekannten Fehler im Zusammenhang mit der Anzeige, der zu einem schwarzen Bildschirm führt oder eine Meldung anzeigt, dass die Anzeige noch nicht initialisiert wurde.
Als Empfehlung gilt, bei bestehenden Installationen besser nicht auf 24H2 zu aktualisieren und bei neuen Installationen statt 24H2 die Version 23H2 zu wählen. Für Nutzer, die bereits das problematische Update installiert haben, gibt es Workarounds, die in der Community dokumentiert sind. Im Bereich der CPU-Emulation gibt es ebenfalls Anpassungen: Die Standard-CPU für x86_64-Emulation und Virtualisierung wird von UTM nun automatisch an die Architektur des Hostsystems oder an das höchste von QEMU unterstützte Architekturlevel angepasst. Auf neueren Macs seit 2016 wird somit ein Skylake-Prozessor emuliert, was die Kompatibilität und Performance moderner Betriebssysteme verbessert. Gleichzeitig kann dies jedoch bei älteren Systemen oder älteren Betriebssystemen zu Konflikten führen.
UTM erlaubt es daher, die CPU-Modellwahl manuell im VM-Systemeinstellungen vorzunehmen, um Flexibilität für Spezialfälle zu garantieren. Im Fazit zeigt UTM 4.6, dass die Virtualisierung auf Apple-Geräten weiterhin stark voranschreitet und zunehmend professionellen Ansprüchen gerecht wird. Die Kombination aus einem aktuellen QEMU-Kern, optimierter macOS-15-Unterstützung, erweiterten Funktionen beim Ressourcenmanagement sowie verbesserter Bedienfreundlichkeit macht die neue Version zu einem Meilenstein. Besonders Nutzer, die auf moderne Apple Silicon Chips und macOS Sonoma setzen, erhalten dadurch bessere Leistung, höhere Stabilität und mehr Komfort.
Für alle, die in der Virtualisierung nach einer kostengünstigen und vielseitigen Lösung suchen, stellt UTM eine immer attraktivere Alternative dar. Die aktive Open-Source-Community sowie regelmäßige Updates sichern zudem eine kontinuierliche Weiterentwicklung und schnellen Support bei Problemen. Anwender sollten jedoch vor einem Update die FAQ und bekannten Probleme prüfen und für den Fall von Fehlern oder unerwartetem Verhalten auf Support-Kanälen wie GitHub oder Discord nach Lösungen suchen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass UTM 4.6 die Virtualisierungserfahrung auf macOS und iOS auf ein neues Level hebt.
Die Integration neuester Technik, der Fokus auf Nutzerfreundlichkeit und die Berücksichtigung aktueller Hard- und Softwarebesonderheiten machen es zu einem wichtigen Werkzeug für Entwickler, IT-Profis und alle, die flexibel verschiedene Betriebssysteme auf Apple-Geräten nutzen wollen. Wer also die volle Power moderner Macs und iPhones für virtuelle Maschinen nutzen möchte, sollte die neue Version von UTM unbedingt ausprobieren.