Immer mehr Bitcoin-Miner wandern in die Welt der künstlichen Intelligenz, da die Energiekosten in die Höhe schnellen und die Gewinne aus dem Bitcoin-Mining schrumpfen. Diese Bewegung markiert einen signifikanten Wandel in der Krypto-Landschaft und deutet auf die Herausforderungen hin, mit denen Miner konfrontiert sind, während sie versuchen, in einem sich schnell verändernden wirtschaftlichen Umfeld wettbewerbsfähig zu bleiben. Bitcoin-Mining war einst ein äußerst lukratives Geschäft, doch in den letzten Monaten haben steigende Energiekosten und sinkende Erträge die Profitabilität stark beeinträchtigt. Die Situation hat viele große Mining-Unternehmen gezwungen, ihre Strategie zu überdenken und neue Wege zu finden, um im Geschäft zu bleiben. Zu den betroffenen Unternehmen gehören bekannte Namen wie Marathon Digital und Riot Platforms, die trotz eines signifikanten Anstiegs des Bitcoin-Preises in diesem Jahr erhebliche Rückgänge bei ihren Aktienkursen hinnehmen mussten.
Im Jahr 2024 sah Bitcoin einen Anstieg um beeindruckende 44 Prozent, was jedoch nicht ausreichte, um die gefallenen Aktienkurse der Mining-Unternehmen zu stabilisieren. Marathon, beispielsweise, verzeichnete einen Rückgang von fast 30 Prozent, während Riot sogar einen dramatischen Rückgang von 53 Prozent zu verzeichnen hatte. Diese Zahlen sind alarmierend und unterstreichen die Schwierigkeiten, mit denen die Miner konfrontiert sind. Ein wesentlicher Grund für diese Entwicklungen ist das sogenannte "Bitcoin-Halving", ein Ereignis, das alle vier Jahre stattfindet und die Belohnung für das Mining von Bitcoin halbiert. Dies geschah zuletzt im April 2024 und führte dazu, dass Miner nun für die gleiche Menge an Arbeit die Hälfte der Belohnungen erhalten.
Der Rückgang der Einnahmen ist dramatisch: Im August berichtete die Investmentbank Jefferies von einem Rückgang von 11.8 Prozent im täglichen Umsatz pro Exahash für Miner. In einfachen Worten bedeutet dies, dass die Minenbetreiber immer weniger Geld für ihre Bemühungen erhalten. Ein weiterer Faktor, der die Situation verschärft, sind die gestiegenen Energiepreise. Die Kosten für den Betrieb der Mining-Rigs sind sprunghaft angestiegen, wodurch das Mining für viele Unternehmen unhaltbar geworden ist.
Der große Anstieg des Bitcoin-Netzwerkes an Hashrate, das in den letzten Wochen ein Allzeithoch erreichte, hat die Konkurrenz unter den Minern zusätzlich verschärft. Mehr Miner im Netzwerk bedeuten mehr Konkurrenz und weniger Einnahmen. Inmitten dieser Herausforderungen und der Unsicherheit über die Zukunft des Bitcoin-Minings haben viele Unternehmen begonnen, Diversifizierungsstrategien zu entwickeln. Die Umstellung auf das Mining von Kryptowährungen allein erwies sich als nicht mehr nachhaltig. Unternehmen wie Core Scientific haben sich von der reinen Bitcoin-Ausrichtung abgewandt und arbeiten nun im Bereich künstliche Intelligenz und Hochleistungsrechnen.
Diese strategische Neuausrichtung könnte den Unternehmen helfen, neue Einnahmequellen zu erschließen und ihre Geschäftsmodelle zu stabilisieren. Core Scientific ist ein Beispiel für ein Unternehmen, das sich erfolgreich in diesem wechselhaften Klima behauptet hat. Nachdem es im Januar 2024 aus der Insolvenz hervorgegangen war, verdoppelte das Unternehmen seinen Aktienkurs und erzielte eine Marktkapitalisierung von fast 3 Milliarden US-Dollar. Durch eine bedeutende Partnerschaft mit CoreWeave, einem Startup mit Unterstützung von Nvidia, konnte Core Scientific Zugang zu leistungsstarken Grafikkarten (GPUs) gewinnen, die für das Training von KI-Modellen genutzt werden können. Diese Umstellung auf Hochleistungsrechnen birgt großes Potenzial, um die Ertragssituation zu verbessern und neue Märkte zu erschließen.
Marathon Digital hat ebenfalls Schritte unternommen, um die Effizienz seiner Mining-Aktivitäten zu steigern. Der CEO des Unternehmens, Fred Thiel, gab kürzlich an, dass die neuesten Mining-Maschinen in der Lage sind, die Rechenleistung älterer Modelle zu verdoppeln, ohne dabei mehr Energie zu verbrauchen. Das klingt vielversprechend, doch selbst solche Innovationsbemühungen führen nicht zwangsläufig zu einer verbesserten Rentabilität. Wall Street bleibt skeptisch, und viele Mining-Unternehmen kämpfen weiterhin damit, ihre Investitionen in Technologie-Updates mit der Realität der Marktbedingungen in Einklang zu bringen. Ein weiterer CEO, Jason Les von Riot, bleibt optimistisch und bezeichnet Bitcoin als „das solideste Geld der Welt“.
Er sieht in kostengünstigem Mining den Schlüssel zum Überleben in dieser herausfordernden Zeit, aber das ist einfacher gesagt als getan. Der Umstieg auf künstliche Intelligenz könnte jedoch der Schlüssel sein, um nicht nur die unternehmerische Nachhaltigkeit zu gewährleisten, sondern auch um von den Möglichkeiten zu profitieren, die die große Nachfrage nach KI in der heutigen Wirtschaft mit sich bringt. Die Technologien, die für KI-Anwendungen benötigt werden, sind oft die gleichen, die auch für das Mining von Kryptowährungen verwendet werden. Unternehmen, die die Fähigkeit haben, sich schnell anzupassen und ihre Ressourcen neu auszurichten, werden wahrscheinlich an der Spitze des Marktes bleiben. Abschließend lässt sich sagen, dass das Bitcoin-Mining vor einer entscheidenden Wende steht.
Die Energiekosten steigen, die Erträge sinken, und die Dynamik im Krypto-Markt verändert sich rasant. Um zu überleben, müssen Mining-Unternehmen innovative Wege finden, ihre Geschäftsmodelle zu diversifizieren und sich den Gegebenheiten des Marktes anzupassen. Künstliche Intelligenz könnte sich als die richtige Strategie erweisen, um in diesem sich schnell verändernden wirtschaftlichen Umfeld erfolgreich zu bleiben. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um zu sehen, welche Unternehmen den Sprung wagen und ob sie in der Lage sind, die Herausforderungen zu meistern, die das Bitcoin-Mining und die sich entwickelnde Welt der KI mit sich bringen.