Ramit Sethi, bekannt durch sein Bestsellerbuch „I Will Teach You To Be Rich“, bietet Millionen von Menschen weltweit wertvolle Tipps für den Umgang mit Geld und den Aufbau von Wohlstand. Eine seiner zentralen Strategien heißt „automatisches Investieren“. Dieses Konzept basiert auf der Idee, regelmäßig und automatisch einen festen Prozentsatz des Einkommens zu investieren, ohne aktiv darüber nachdenken oder kurzfristig Entscheidungen treffen zu müssen. Der Grundgedanke von Sethi lautet: „Wenn du es nicht siehst, vermisst du es nicht.“ Damit trifft er einen wichtigen Punkt im Umgang mit Geld und Emotionen – wenn das Geld unmittelbar nach Gehaltseingang investiert wird, entsteht keine Versuchung, es auszugeben.
Gleichzeitig wird der Vermögensaufbau langfristig gefördert. Sethi spricht in diesem Zusammenhang von einer einfachen, aber effektiven Methode, die finanzielle Disziplin mit automatischer Hebelwirkung verbindet und vor allem Menschen hilft, die ihre Finanzen ohne großen Aufwand optimieren möchten. Automatisches Investieren funktioniert dabei meist über Daueraufträge oder automatisierte Überweisungen auf Investmentkonten und Exchange-Traded Funds (ETFs). Die Empfehlung von Ramit Sethi lautet, idealerweise 10 Prozent des Einkommens automatisch zu investieren. Dieser Prozentsatz ist hoch genug, um kontinuierlich Vermögen aufzubauen, aber gleichzeitig gering genug, um das tägliche Budget nicht übermäßig zu belasten.
Ein wichtiger Vorteil der Automatisierung besteht darin, dass das Geld von vornherein „aus dem Blickfeld“ verschwindet – so entsteht keine psychologische Barriere oder Versuchung, das Geld anderweitig auszugeben. Menschen sind oft konsumorientiert, und wenn sie sehen, wie viel Geld auf dem Konto verfügbar ist, geben sie es häufig impulsiv aus. Die automatische Abzweigung des Investitionsbetrags hilft, diesen inneren Kampf zu umgehen. Neben dem Aspekt der Selbstdisziplin fördert das automatische Investieren auch den so wichtigen Zinseszinseffekt über lange Zeiträume. Wer regelmäßig investiert, profitiert vom Mittelwert-Effekt („Dollar-Cost Averaging“), da schwankende Kurse ausgeglichen werden.
Dies reduziert das Risiko, zu einem ungünstigen Zeitpunkt eine große Summe zu investieren. Zudem gewinnen viele Anleger dadurch mehr Gelassenheit gegenüber Marktschwankungen, da sie ihr Geld über Wochen oder Monate nicht ständig überprüfen. Der zeitweilige Abstand verhindert emotional getriebene Entscheidungen wie Panikverkäufe oder kurzfristige Spekulationen, welche die langfristige Rendite schmälern könnten. Ein weiterer Aspekt, den Sethi hervorhebt, ist das Leben unter den eigenen Verhältnissen. Automatisches Sparen und Investieren zwingt dazu, nur mit dem verbleibenden Anteil des Einkommens auszukommen.
Wer monatlich zehn Prozent automatisch investiert, muss sein Budget entsprechend anpassen und vermeidet es so, auf Kredit zu leben oder sich zu verschulden. Dieses Bewusstsein motiviert, Ausgaben kritisch zu hinterfragen, unnötige Kosten zu streichen und nachhaltige finanzielle Routinen zu entwickeln. Auch im Hinblick auf die Altersvorsorge ist die Methode sinnvoll, denn durch die kontinuierlichen – oft kleinen – Investitionen wächst ein ordentliches Kapital für die Zukunft heran. Selbst wenn man zunächst nur kleine Summen investieren kann, ergibt sich über Jahrzehnte ein beachtlicher Betrag. Ramit Sethi betont auch, wie wichtig es ist, die Investitionsquote mit den eigenen finanziellen Möglichkeiten zu steigern.
Wer heute mit zehn Prozent des Einkommens startet, sollte idealerweise jedes Jahr mindestens einen Prozentpunkt mehr anlegen. Dadurch steigt der langfristige Vermögensaufbau, während die monatliche Erhöhung meist kaum spürbar im Alltag ist. Wer bereits finanziell flexibel ist, kann sogar schneller steigern – das wirkt sich exponentiell auf die Endsumme aus. Wichtig ist, diese Steigerungen bewusst und nachhaltig zu gestalten, damit das monatliche Budget nicht belastet wird, sondern das Leben weiterhin komfortabel bleibt. Automatisches Investieren ist keine Zauberei, sondern eine konsequente Anwendung bewährter Finanzprinzipien.
Ramit Sethi vergleicht es gerne mit dem „Wenn es nicht kaputt ist, repariere es nicht“-Prinzip. Wenn eine Methode wie das automatische, regelmäßige Investieren funktioniert und den Vermögensaufbau gesichert vorantreibt, spricht nichts dagegen, dabei zu bleiben und sie im Laufe der Zeit zu optimieren. Veränderung und Anpassung des eigenen Sparplans sind natürlich jederzeit möglich, vor allem wenn sich das Einkommen erhöht oder sich Lebensumstände ändern. Praktisch umgesetzt werden kann die Strategie über diverse Online-Plattformen, Broker und Banken, die das automatische Investieren unterstützen. Technologisch ist es heute so einfach wie nie, einen festen Betrag abzuheben und ohne zusätzlichen Aufwand in breit gestreute Indexfonds oder ETFs zu investieren.
Die meisten Anbieter ermöglichen flexible Einstellungen, automatische Erhöhungen und eine unkomplizierte Verwaltung – ganz im Sinne eines „Set and forget“-Systems. Somit können auch Menschen, die wenig Erfahrung mit Finanzen oder Wertpapieren haben, aktiv und systematisch Vermögen aufbauen. Die psychologischen Vorteile dieser Methode sind nicht zu unterschätzen. Viele Menschen empfinden Investieren als kompliziert, zeitaufwändig oder sogar stressig. Das „Automatisieren“ des Prozesses nimmt diese Hürde und senkt die Hemmschwelle drastisch.
Das automatische Investieren sorgt für positive Gewohnheiten, die langfristig zur finanziellen Freiheit führen können, ohne dass man ständig die Finanzmärkte im Blick behalten muss. Gerade in Zeiten hoher Volatilität gibt diese Strategie Stabilität und verhindert typische Fehler durch emotionale Reaktionen auf kurzfristige Marktentwicklungen. Darüber hinaus unterstreicht Ramit Sethi den Aspekt der finanziellen Flexibilität, die durch regelmäßiges Sparen und Investieren entsteht. Wer kontinuierlich Vermögen aufbaut, hat in Krisenzeiten oder bei unerwarteten Ausgaben eine größere Sicherheit. Im Alter ermöglicht eine gute Rücklage ein selbstbestimmtes Leben ohne Sorgen um die finanzielle Situation.