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Großer Neustart: Großbritannien setzt nach Jahren des Zögerns voll auf Kernenergie

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Britain prepares to go all-in on nuclear power – after years of dither

Großbritannien steht vor einer wegweisenden Entwicklung in der Energiepolitik, da die Regierung nach langer Verzögerung entschlossen in den Ausbau der Kernenergie investiert. Die geplanten Maßnahmen sollen nicht nur Energieversorgung und Sicherheit verbessern, sondern auch die Ziele für Klimaschutz und wirtschaftliches Wachstum vorantreiben.

Großbritannien befindet sich an einem Wendepunkt in seiner Energiepolitik. Nach Jahrzehnten des Zögerns und der Uneinigkeit im Hinblick auf den Ausbau der Kernenergie ist die britische Regierung nun fest entschlossen, voll auf nukleare Kraftwerke zu setzen. Diese neue Ausrichtung entsteht aus der Notwendigkeit heraus, eine zuverlässige und emissionsarme Energieversorgung zu sichern, während gleichzeitig die wirtschaftliche Entwicklung vorangetrieben wird. Kernenergie könnte damit zu einem zentralen Pfeiler der britischen Energiewende werden. Derzeit decken fünf Kernkraftwerke rund 15 Prozent des britischen Strombedarfs.

Doch die meisten dieser Anlagen sollen bis 2030 stillgelegt werden. Ohne entschlossene Investitionen in neue Projekte droht Großbritannien eine Versorgungslücke, die mit anderen Energiequellen nur schwer ausgeglichen werden kann. Vor diesem Hintergrund gewinnt die Debatte über neue Kernkraftwerke und innovative Technologien wie kleine modulare Reaktoren (SMRs) deutlich an Dynamik. Der Einstieg in eine größere nukleare Ausbauoffensive spiegelt sich in mehreren geplanten Maßnahmen wider. Dazu gehört die Entscheidung über den Bau von Sizewell C, einem weithin erwarteten Großprojekt an der Küste Suffolk.

Nach jahrelangen Verzögerungen steht die Regierung kurz davor, eine finanzielle Zusage für das Milliardenprojekt zu erteilen. Dieses neue Kernkraftwerk soll genügend Strom für etwa sechs Millionen Haushalte liefern und die Energielandschaft des Landes maßgeblich verändern. Parallel dazu gewinnt die Entwicklung und Förderung von sogenannten kleinen modularen Reaktoren an Bedeutung. SMRs besitzen das Potenzial, kostengünstiger und flexibler als klassische Großreaktoren zu sein. Die Regierung bereitet aktuell die Vergabe eines mehr Milliarden Pfund schweren Vertrags für den Bau dieser „Mini-Atomkraftwerke“ vor.

Diese Technologie könnte besonders in abgelegenen Regionen oder dort, wo der Netzausbau schwierig ist, eine wichtige Rolle spielen. Angesichts der gewaltigen Investitionen und Herausforderungen sind viele Entscheidungsträger in Whitehall und der Industrie der Meinung, dass der britische Finanzminister keine weitere Verzögerung mehr zulassen kann. Die Haushaltsplanung der Regierung zwingt dazu, handeln: Wenn nicht bald verbindliche Beschlüsse gefasst werden, drohen finanzielle und planerische Engpässe, die den gesamten Energiesektor lähmen könnten. Das bevorstehende Regierungsbudget im Juni 2025 gilt deshalb als kritischer Moment, um Weichen zu stellen. Diese beschleunigte Kursänderung ist auch Ausdruck zunehmender politischer Unterstützung vor allem durch die Labour-Partei.

Premierminister Keir Starmer betont regelmäßig die Bedeutung der Kernenergie, um Energiesicherheit, Wachstum und Beschäftigung zu fördern. Er will insbesondere diejenigen „Blockierer“ überwinden, die in der Vergangenheit Fortschritte bei günstigerer Energieversorgung verhindert haben. Auch hochrangige ehemalige Regierungsmitglieder wie Tony Blair fordern eine „Renaissance der Kernenergie“ mit einem Schwerpunkt auf SMRs. Trotz dieser politischen Unterstützung existieren jedoch große Herausforderungen. Die Kosten für neue nukleare Großprojekte sind enorm.

Hinkley Point C, ein bereits im Bau befindliches Kernkraftwerk, hat seine ursprünglichen Kosten von 18 Milliarden Pfund auf mittlerweile 46 Milliarden Pfund mehr als verdoppelt und liegt zudem sechs Jahre hinter dem Zeitplan. Diese Erfahrungen führen bei Mitgliedern des Treasury (Britische Finanzbehörde) zu großer Skepsis. Neben den hohen Investitionskosten kommt hinzu, dass Kernkraftwerke lange Bauzeiten haben und damit erst mit Verzögerungen mit der Stromproduktion beginnen können. Aus Sicht des Finanzministeriums stellt dieses Timing ein Problem dar, da solche Projekte erst nach Jahren zur Deckung des Energiebedarfs beitragen und zunächst hohe Vorlaufkosten verursachen. Dadurch fällt es der Regierung schwer, knappe öffentliche Mittel für Kernenergie gegenüber dringenden sozialen Investitionen wie Krankenhäusern und Schulen abzuwägen.

Immerhin gibt es in der Führungsebene des Umwelt- und Energieministeriums Bemühungen, die Vorteile der Kernenergie deutlicher herauszustellen. Der Energieminister Ed Miliband hat sich öffentlich für den Ausbau neuer Kernenergieprojekte ausgesprochen und signalisiert Offenheit gegenüber der Industrie. Unter seiner Leitung wurden auch die Vorschriften gelockert, die den Bau von Kernkraftwerken erleichtern sollen. Dennoch beklagen Kritiker, dass Milibands Fokus stark auf erneuerbaren Energien wie Wind und Solar liegt und das Potenzial der Kernenergie nicht mit derselben Intensität verfolgt wird. In der Industrie stößt man mit gemischten Gefühlen auf diese Entwicklung.

Während die meisten Akteure den Kurswechsel begrüßen und auf eine dynamischere Umsetzung hoffen, gibt es auch Zweifel über die tatsächliche Priorisierung innerhalb der Regierung. Einige Brancheninsider bemängeln, dass wichtige Entscheidungen eher von Beamten und kleineren Ministerbüros getroffen werden, während hochrangige Politiker den Bereich bisher nicht mit Nachdruck vertreten haben. Trotzdem wird allgemein erwartet, dass in den kommenden Wochen bedeutende Entscheidungen fallen, die den Sektor neu beleben. Neben politischen und finanziellen Erwägungen spielen auch internationale Beziehungen eine Rolle. Die britische Regierung sucht Kooperationen, insbesondere mit den Vereinigten Staaten, um Technologien und Investitionen voranzutreiben.

US-Präsident Donald Trump hat kürzlich eine Reihe von Maßnahmen angekündigt, die den Ausbau der Kernenergie fördern sollen. Tech-Unternehmen wie Google und Microsoft setzen sich verstärkt für staatliche Unterstützung kleiner modularer Reaktoren ein, sowohl in den USA als auch in Großbritannien, um ihren enormen Energiebedarf nachhaltiger zu decken. Zusammengefasst steht Großbritannien vor einer umfassenden Neuausrichtung seiner Energiepolitik, bei der Kernkraft eine zentrale Rolle spielt. Nach Jahrzehnten des Abwartens und der Unsicherheit wirken alle Zeichen auf einen entschlossenen Vorstoß hin. Die Energieversorgung, das Erreichen der Klimaziele und die Wirtschaftsentwicklung verlangen eine sichere, bezahlbare und umweltfreundliche Stromversorgung – und die Kernenergie könnte diese Anforderungen erfüllen.

Allerdings bleibt abzuwarten, ob die Regierung die Herausforderungen von Kosten, Zeitrahmen und politischer Akzeptanz meistert. Kommt es zu Verzögerungen oder Fehlschlägen, könnten die Folgen gravierend sein. Für den Energiesektor und die gesamte Bevölkerung steht viel auf dem Spiel – nicht zuletzt auch die Position Großbritanniens im globalen Wettbewerb um innovative Energietechnologien. Die nächsten Monate könnten daher entscheidend sein für die Zukunft der britischen Kernenergie und damit auch für den Weg hin zu einer nachhaltigen, sicheren und wirtschaftlich starken Energieversorgung.

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