Die Simon Property Group, das größte Unternehmen im Bereich Betrieb und Eigentum von Einkaufszentren in den USA, setzt weiterhin Maßstäbe in der Handelsimmobilienbranche. In einem aktuellen Bericht betont David Simon, Chairman, CEO und Präsident der Simon Property Group, dass die Nachfrage nach Leasingflächen nach wie vor stark sei. Diese Aussage ist bemerkenswert, denn sie kommt in einer Zeit, in der Verbraucher Vertrauen schwinden, Handelskriege anhalten und wirtschaftliche Unwägbarkeiten den Markt prägen. Dennoch zeigt sich das Unternehmen robust und erfolgreich, was einen interessanten Einblick in die Dynamik des Immobilienmarktes bietet. Die Zahlen belegen diesen Optimismus: Für das erste Quartal erreichte Simon Property Group einen Funds from Operations (FFO) von 1,1 Milliarden US-Dollar beziehungsweise 2,95 US-Dollar pro verwässerter Aktie.
Dies stellt eine Steigerung gegenüber dem Vorjahresquartal von 1,09 Milliarden US-Dollar beziehungsweise 2,91 US-Dollar pro verwässerter Aktie dar. FFO ist eine zentrale Kennzahl in der Immobilienbranche und zeigt die Fähigkeit eines Unternehmens, aus operativen Tätigkeiten Erträge zu generieren. Zudem stieg das Net Operating Income (NOI) der nationalen Immobilien innerhalb des Berichtszeitraums um 3,4 Prozent, während das gesamte Portfolio ein Wachstum von 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete. Letzteres umfasst nicht nur die Vereinigten Staaten, sondern auch internationale Objekte, die Simon in den letzten Jahren erworben oder entwickelt hat. Ein wichtiger Indikator für die Attraktivität der Anlageobjekte ist die Belegungsrate.
Simon Property Group meldete per 31. März eine Auslastung von 95,9 Prozent, was eine leichte Steigerung gegenüber 95,5 Prozent im Vorjahr bedeutet. Damit beweist das Unternehmen, dass es trotz verschärfter Wettbewerbsbedingungen gelingt, Ladenflächen – vor allem in den stark frequentierten Premium-Standorten – erfolgreich zu vermieten. Neben der Belegungsrate spielt auch die Mietpreisentwicklung eine entscheidende Rolle. So erhöhte sich die Basis-Mindestmiete pro Quadratfuß auf 58,92 US-Dollar, was einem Anstieg von 2,4 Prozent im Jahresvergleich entspricht.
Diese Entwicklung zeigt, dass hochwertige Einzelhandelsflächen weiterhin gefragt sind und Mieter bereit sind, höhere Preise für attraktive Standorte zu zahlen. Interessant ist ein genauerer Blick auf den Einzelhandelsumsatz pro Quadratfuß, der mit 733 US-Dollar für die zwölf Monate bis Ende März leicht unter dem Vorjahreswert von 745 US-Dollar lag. Ursache hierfür sind unter anderem externe Faktoren, wie die Verschiebung des Osterfestes, ungünstige Wetterbedingungen, Waldbrände an der Westküste der USA sowie rückläufiger Tourismus, speziell von kanadischen und mexikanischen Kunden. Der schwächere Zustrom von Besuchern hängt auch mit der Stärke des US-Dollars zusammen, der Reisen insbesondere für internationale Kunden verteuert hat. Trotz dieser Einflüsse zeigt Simon Property Group eine positive Prognose und bestätigte die Ziele für den FFO im Gesamtjahr 2025.
Die Bandbreite der erwarteten Ergebnisse liegt zwischen 12,40 und 12,65 US-Dollar pro verwässerter Aktie. Diese vorsichtige, aber optimistische Einschätzung zeugt von einem stabilen Geschäftsmodell, das auf langfristigem Wachstum ausgelegt ist. International expandiert Simon Property Group ebenfalls erfolgreich. So erwarb das Unternehmen Anfang 2025 zwei Luxus-Outlets in Italien: The Mall Firenze in Leccio nahe Florenz sowie The Mall Sanremo an der italienischen Riviera. Diese Standorte stärken nicht nur das Portfolio, sondern erlauben Simon den Zugang zu einer kaufkräftigen, internationalen Kundschaft, die hohe Ansprüche an Einkaufserlebnisse stellt.
Ebenfalls erwähnenswert ist die Eröffnung der Jakarta Premium Outlets in Tangerang, Indonesien, im März des vergangenen Jahres. Simon besitzt daran 50 Prozent und bietet auf 302.000 Quadratfuß globale sowie lokale Marken, ergänzt durch ein vielfältiges Angebot internationaler Gastronomie. Expansionsvorhaben wie diese unterstreichen den Fokus des Unternehmens auf Wachstumsmärkte und diversifizieren die Einnahmequellen. David Simon selbst kommentiert die Ergebnisse mit dem Hinweis auf die Stärke des Geschäftsmodells.
Er verweist auf solide finanzielle Grundlagen, die sich in einer starken Bilanz widerspiegeln, und hebt die Fähigkeit des Unternehmens hervor, sich in unterschiedlichsten Ökonomien erfolgreich zu behaupten. Der Begriff der „Festung-Bilanz“ signalisiert die Reserven und die finanzielle Flexibilität, die Simon besitzt, um Krisen zu überstehen und gleichzeitig Investitionen zu tätigen. Auch für die Aktionäre gibt es positive Nachrichten: Das Board von Simon Property Group beschloss kürzlich eine Dividendenerhöhung von zehn Cent oder fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Die Dividende für das zweite Quartal beträgt damit 2,10 US-Dollar je Aktie, was das Vertrauen des Managements in die künftige Entwicklung des Unternehmens unterstreicht. Die Aussagen und Zahlen von Simon Property Group zeigen, dass die Herausforderungen der Handelsimmobilienbranche – insbesondere durch den Vormarsch des E-Commerce, verändertes Konsumentenverhalten sowie globale Unsicherheiten – nicht unüberwindbar sind.
Stattdessen passen sich führende Unternehmen an und setzen auf eine Mischung aus hochwertigen Immobilien, gezielter Expansion und flexiblen Geschäftsmodellen. Vor allem die anhaltend starke Nachfrage nach Leasingflächen demonstriert, dass Einzelhandel in gut positionierten Shoppingcentern nach wie vor einen enormen Wert hat. Die Kombination aus Einkauf, Erlebnis und Gastronomie macht sie weiterhin attraktiv für Konsumenten und Mieter. Die Strategie von Simon, in exklusive Märkte zu investieren und attraktive Standorte zu schaffen, zahlt sich aus. Das zeigt sich nicht nur in den Finanzkennzahlen, sondern auch im Vertrauen der Mieter, die bereit sind, langfristige Verträge abzuschließen.