Der Gründer der gescheiterten FTX-Kryptowährungsbörse, Sam Bankman-Fried, wurde von einem Bundesrichter zu 25 Jahren Haft verurteilt. Ein Bundesgericht verurteilte ihn im November 2023 wegen sieben Fällen von Betrug und Verschwörung im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch seines Kryptowährungsunternehmens und des Hedgefonds FTX. Die Anklagen hätten eine Höchststrafe von 110 Jahren Haft zur Folge gehabt. Die US-Regierung behauptete, dass Bankman-Fried Anleger und Kunden um mehr als 10 Milliarden Dollar betrogen habe, sowohl über FTX als auch über seine Kryptowährungshandelsfirma Alameda Research. Richter Lewis Kaplan vom Bezirksgericht für den südlichen Distrikt von New York verhängte das 25-jährige Urteil bei einer Anhörung und stellte fest, dass FTX-Kunden 8 Milliarden Dollar verloren hatten.
Der Richter erhöhte die Strafmaßnahmen für Bankman-Fried, nachdem festgestellt wurde, dass er während des Prozesses Meineide begangen und die Justiz behindert hatte, und weil der Gesamtschaden des FTX-Betrugs mehr als 550 Millionen Dollar betrug. Kaplan sagte, dass er den gesamten Argumentationsaufbau des Beklagten, dass bei FTX kein Verlust entstanden sei, "ablehne", und nannte die Behauptung "irreführend, logisch fehlerhaft und spekulativ", wie von CNBC berichtet. Der Angeklagte wusste laut Kaplan bei der Verurteilung, dass sein Handeln falsch und kriminell war. Er bereue es, dass er fälschlicherweise davon ausging, dass die Wahrscheinlichkeit, erwischt zu werden, gering sei. Aber er wird nichts zugeben, wie es sein Recht ist.
" Die Bundesanwälte hatten empfohlen, dass Bankman-Fried zu 40-50 Jahren Haft verurteilt werden solle; sein Verteidigungsteam hatte argumentiert, dass er eine Strafe von weniger als fünf Jahren und drei Monaten erhalten sollte. Bankman-Fried gab an, gegen das Urteil und die Entscheidung Berufung einzulegen. Doch bei der Anhörung am Donnerstag sagte er: "Letztendlich ist mein nützliches Leben jetzt wahrscheinlich vorbei." Während des Prozesses wurde behauptet, dass Bankman-Fried, auch bekannt als "SBF", ein "weitreichendes Schema..
. verübt habe, um Milliarden von Dollar an Kundengeldern, die bei FTX hinterlegt wurden, zu veruntreuen" und Investoren und Kreditgeber darüber zu täuschen, um sie an FTX und Alameda Research zu binden. Bankman-Fried, der inzwischen 32 Jahre alt ist, erklärte vor Gericht, dass er niemals Betrug begangen habe und nie beabsichtigt habe, Kunden von FTX zu täuschen. "Sam Bankman-Fried hat einen der größten Finanzbetrügereien in der amerikanischen Geschichte begangen - ein Milliarden-Dollar-Schema, das darauf abzielte, ihn zum Krypto-König zu machen", sagte der US-Bezirksstaatsanwalt Damian Williams. "Dieser Fall dreht sich immer um Lügen, Betrug und Diebstahl, und wir haben keine Geduld dafür.
" Die FTX-Pleite erfolgte, nachdem die Kryptowährungs- und Datenwebsite CoinDesk im November 2022 einen Artikel veröffentlicht hatte, der darauf hinwies, dass ein großer Teil der Vermögenswerte von Alameda Research in Token investiert war, die von der Schwestergesellschaft FTX ausgegeben wurden, was zu einem Ausverkauf der FTX-Vermögenswerte führte. Im Dezember 2022 wurde Bankman-Fried auf den Bahamas festgenommen und in die USA ausgeliefert, wo er gegen eine Kaution von 250 Millionen Dollar mit elektronischer Überwachung freigelassen wurde und die Anforderung erfüllen musste, sich im Haus seiner Eltern in Palo Alto, Kalifornien, aufzuhalten. Der Fall hat nicht nur in der Krypto-Welt, sondern auch in der Öffentlichkeit und in der Unterhaltungsindustrie weite Verbreitung gefunden. Der spektakuläre Fall von Bankman-Fried hat bereits mehrere Dokumentationen inspiriert und wird voraussichtlich auch in zukünftigen Filmen oder Serien thematisiert werden. Amazon arbeitet bereits an einem begrenzten Serienprojekt über FTX, in Zusammenarbeit mit den Russo-Brüdern, Amazon Studios und dem Drehbuchautor David Weil, dem Schöpfer von "Hunters".
Investoren bei FTX waren unter anderem die Sportabteilung von Endeavor's IMG, der NFL-Quarterback Tom Brady und der Eigentümer der New England Patriots, Robert Kraft, gemäß Unterlagen des Konkursgerichts. Zu den bedeutenden FTX-Aktionären gehörten Dan Loeb's Third Point, Paradigm, Sequoia Capital, Thoma Bravo, Softbank, New Enterprise Associates (NEA), Temasek, Tiger Global Management und Coinbase, ein Krypto-Börsenkonkurrent von FTX. Nach dem FTX-Kollaps und der Insolvenzanmeldung wurden Prominente, die von der Firma als Werbeträger engagiert wurden - darunter Larry David, Tom Brady, Gisele Bündchen, Shaquille O'Neal und Stephen Curry - in einer Sammelklage beschuldigt, Verbraucher irreführend dazu ermutigt zu haben, in die Kryptowährungsbörse zu investieren.
