Interviews mit Branchenführern

Bitcoin-Spot-ETF: Zehn Jahre Blockade und die wiederholte Kritik von Cameron Winklevoss an der SEC

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Bitcoin-Spot-ETF seit 10 Jahren verhindert: Cameron Winklevoss erneuert Kritik an SEC

Die jahrelange Verweigerung der US-Börsenaufsicht SEC, Bitcoin-Spot-ETFs zu genehmigen, hat weitreichende Folgen für Investoren und den Kryptomarkt. Cameron Winklevoss kritisiert die Regulierungsbehörde scharf und fordert eine zukunftsorientierte Regulierung, die den Schutz der Anleger gewährleistet und faire Marktbedingungen schafft.

Seit über einem Jahrzehnt sorgt die US-amerikanische Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) für Kontroversen rund um das Thema Bitcoin-Spot-ETFs. Insbesondere Cameron Winklevoss, einer der bekanntesten Krypto-Investoren und Mitbegründer der Kryptobörse Gemini, hat in den letzten Jahren seine Kritik an der SEC deutlich formuliert. Am 2. Juli 2023 erinnerte er auf Twitter an den zehnten Jahrestag ihres ersten gescheiterten Antrags auf Zulassung eines Bitcoin-Spot-ETFs – ein denkwürdiges Jubiläum, das die andauernde Blockadehaltung der SEC in den Fokus rückte.Bitcoin-Spot-ETFs gelten als wichtige Schnittstelle, um Kryptowährungen wie Bitcoin einem breiteren Investorenkreis zugänglich zu machen.

Sie bieten eine regulierte Möglichkeit, am Bitcoin-Markt teilzunehmen, ohne direkt Kryptowährungen kaufen, verwahren oder verwalten zu müssen. In den USA gilt der freie Zugang zu solchen Produkten jedoch seit nunmehr einem Jahrzehnt als blockiert – ein Zustand, der sowohl bei institutionellen Investoren als auch bei Privatanlegern für Frustration sorgt.Cameron Winklevoss begründet seine scharfe Kritik an der SEC mit den negativen Konsequenzen der Verweigerungshaltung. Er spricht von einem „kompletten und totalen Desaster“ für US-Investoren, da die Blockade einen regulierten Marktzugang verhindert habe. Dadurch seien viele Anleger in weniger transparente und teilweise als riskant oder gar betrügerisch eingestufte Produkte getrieben worden.

Ein Beispiel dafür ist der Grayscale Bitcoin Trust, der trotz der fehlenden Zulassung eines Spot-ETFs in den USA als Anlagevehikel dient, jedoch vielfach als „toxisch“ betrachtet wird. Der Fall der Kryptowährungsbörse FTX, die im November 2022 spektakulär zusammenbrach, verdeutlicht die Risiken eines unregulierten Marktes. Die Verweigerung der SEC hat somit indirekt dazu beigetragen, dass Anleger ungeschützten und teilweise unseriösen Angeboten ausgesetzt sind.Die Geschichte der Bitcoin-Spot-ETF-Anträge ist von zahlreichen Rückschlägen geprägt. Bereits 2013 reichten Cameron Winklevoss und sein Zwillingsbruder Tyler ihren ersten Antrag bei der SEC ein, der jedoch rasch abgelehnt wurde.

Seither versuchten diverse Finanzunternehmen und Vermögensverwalter immer wieder, ihre Produkte auf den Markt zu bringen. Jüngst sorgte der Antrag von BlackRock, einem der größten Vermögensverwalter weltweit, in Kooperation mit der Kryptobörse Coinbase für Aufsehen. Doch auch dieser Antrag wurde von der SEC Anfang Juli 2023 zurückgewiesen. Die Behörde beanstandete, dass unzureichende Angaben zu Überwachungsmechanismen vorlägen und forderte Nachbesserungen bei den Vereinbarungen mit der Bitcoin-Börse, um Insiderhandel und Marktmanipulation zu verhindern.Diese Forderung verweist auf ein zentrales Hindernis in der Zulassungspraxis der SEC: Die Behörde verlangt umfassende Transparenz und Sicherheitsmechanismen, um Risiken für Investoren so gering wie möglich zu halten.

Der Nachweis von Überwachungsvereinbarungen, speziell mit Kryptobörsen, die als Marktpartner fungieren, ist dabei essenziell, aber auch schwierig umzusetzen. Viele Kryptobörsen arbeiten international und verfügen über unterschiedliche Standards, was die Abstimmung mit den regulatorischen Anforderungen in den USA erschwert. Die damit verbundenen regulatorischen Herausforderungen führen zu einer vorsichtigen Haltung der SEC gegenüber Bitcoin-Spot-ETFs.Die wiederholten Ablehnungen zeitigen jedoch einen paradoxen Effekt: Während legale und regulierte Produkte blockiert werden, floriert der Handel mit unregulierten und potenziell risikoreichen Strukturen weiter. Dies ist auch Cameron Winklevoss ein Dorn im Auge.

Er fordert eine Regulierung, die den Schutz der Anleger in den Vordergrund stellt, ohne sinnlose Blockaden aufzubauen. Für ihn sollte sich die SEC darauf besinnen, ihren gesetzlichen Auftrag zu erfüllen: Anleger zu schützen, faire und geordnete Märkte zu fördern sowie Kapitalbildung zu erleichtern – statt als uneingeschränkter Torwächter des Finanzsystems zu agieren.Die laufenden Anträge anderer Finanzunternehmen, darunter Valkyrie, WisdomTree und Invesco, die ihre eingereichten Produkte überarbeiten, um den SEC-Anforderungen besser gerecht zu werden, zeigen, dass der Markt der Bitcoin-Spot-ETFs lebendig bleibt. Auch der Antrag des Schweizer Vermögensverwalters 21Shares in Kooperation mit Cathie Wood vom Investmentunternehmen ARK Invest wird intensiv verfolgt und könnte im August 2023 eine Entscheidung seitens der SEC erfahren. Die Möglichkeiten für einen Durchbruch bleiben damit trotz der jahrelangen Blockade nicht ausgeschlossen.

Im Vorfeld der jüngsten Antragsprozesse sorgte die Hoffnung auf eine baldige Zulassung von Bitcoin-Spot-ETFs für deutliche Kursbewegungen. Mitte Juni 2023 stieg der Bitcoin-Kurs zeitweise deutlich über 31.000 US-Dollar. Die Rückweisung des BlackRock-Antrags führte jedoch zu einem Kursrückgang unter die 30.000-Dollar-Marke, was belegt, wie sensibel der Markt auf regulatorische Signale reagiert.

Die Debatte um die Zulassung von Bitcoin-Spot-ETFs zeigt exemplarisch, wie komplex und kontrovers die Regulierung von Kryptowährungen in den USA ist. Während viele andere Länder und Regionen zunehmend progressive Ansätze verfolgen, zeigt die SEC eine vorsichtige, teils ablehnende Haltung. Dies hat Auswirkungen nicht nur auf den US-Markt, sondern weltweit, da die USA als Vorreiter und wichtige Finanzmarkt-Regulierungsnation eine Signalwirkung besitzen.Die Position von Cameron Winklevoss hebt auch die wirtschaftspolitische Dimension hervor: Eine zu restriktive Regulierung begünstigt alternative, oftmals riskantere Finanzprodukte, die kaum Schutz für Anleger bieten. Gleichzeitig behindert sie den Zugang zu innovativen Anlageformen und stellt somit auch einen Wettbewerbsnachteil für den Finanzstandort USA dar.

Winklevoss appelliert daher an die SEC, sich konstruktiv mit der Thematik auseinanderzusetzen und den Fokus auf sinnvollen Anlegerschutz und Förderung regulierter Märkte zu legen.Für Investoren bedeutet dies, wachsam zu bleiben und die Entwicklungen rund um Bitcoin-Spot-ETFs zu verfolgen. Sollte es zu einer Zulassung kommen, könnten diese Produkte für mehr Sicherheit und Transparenz sorgen und neue Möglichkeiten eröffnen, um in Bitcoin zu investieren – einschließlich institutioneller Anleger, die bislang wegen regulatorischer Unsicherheiten oft zurückhaltend waren. Solche ETFs könnten dazu beitragen, neue Liquidität in den Markt zu bringen und die Akzeptanz von Kryptowährungen weiter zu erhöhen.Abschließend lässt sich sagen, dass die Zukunft der Bitcoin-Spot-ETFs stark von der Bereitschaft der SEC abhängt, aktuelle Anliegen der Branche zu berücksichtigen und einen gangbaren Kompromiss zwischen Regulierung und Innovation zu finden.

Die anhaltende Kritik von Persönlichkeiten wie Cameron Winklevoss unterstreicht die Bedeutung eines solchen Schrittes. Die kommenden Monate könnten weichenstellend sein für den US-Kryptomarkt und seine internationale Wahrnehmung. Bis dahin bleibt der Bitcoin-Spot-ETF ein weitgehend unerfüllter Wunsch vieler Investoren – und ein Symbol für den Spannungsbogen zwischen Finanzinnovation und Regulierung in der modernen Wirtschaft.

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