Die Welt der Webentwicklung ist ständig im Wandel. Neue Technologien, Frameworks und Tools entstehen in rasanter Geschwindigkeit, um die Prozesse für Entwickler zu vereinfachen und Anwendungen schneller, performanter und robuster zu machen. Zwei prominente Namen, die in der letzten Zeit viel Aufmerksamkeit gewinnen, sind Next.js und TanStack. Obwohl beide im Umfeld von React-Entwicklungen angesiedelt sind, verfolgen sie unterschiedliche Ansätze und Philosophien.
Im Jahr 2025 ist es daher wichtig, die Unterschiede und Vorzüge von Next.js und TanStack im Detail zu verstehen, um die optimale Entscheidung für das jeweilige Projekt zu treffen. Next.js ist ein etablierter React-Framework-Kandidat, der vor allem durch seine Out-of-the-Box-Features punktet. Entwickler schätzen die einfache Einrichtung und die große Anzahl an bereits integrierten Funktionen, die die Erstellung von Webapplikationen erleichtern.
Von der Server-Side-Rendering-Unterstützung (SSR) bis hin zu inkrementeller statischer Regeneration (ISR) bietet Next.js eine breite Palette an Tools, die für verschiedene Anwendungsfälle geeignet sind. Unternehmen wie Vercel treiben die Entwicklung aktiv voran und haben dabei viele ehemalige Mitglieder des React-Core-Teams in ihren Reihen. Ein entscheidender Vorteil von Next.js liegt in seiner Fähigkeit, große Anwendungen mit Millionen von Seiten performant zu bedienen.
Die fein granularen Optimierungsoptionen, die es erlauben, einzelne Seiten unterschiedlich zu rendern – sei es serverseitig oder clientseitig – eignen sich besonders für High-Scale-Szenarien. Diese Flexibilität ist unverzichtbar für E-Commerce-Plattformen oder Content-Portale, bei denen Verzögerungen direkt Umsatz kosten können. Weiterhin sind Features wie Edge-Funktionen, selektive Hydration und Partielle Vor-Renderings (PPR) Marktführerfunktionen, die bei der Optimierung von Ladezeiten und Interaktionen deutlich spürbar sind. Allerdings bringt diese Komplexität auch Nachteile mit sich. Für kleine bis mittelgroße Projekte, bei denen Millisekunden keine kritische Rolle spielen, stellen die zahlreichen APIs mit ihren teilweise kryptischen Abkürzungen wie SSR, ISR, PPR oder CSR eher eine zusätzliche Hürde dar.
Die Lernkurve für Next.js ist steil und das mentale Modell komplex, da die Trennung zwischen den Next.js-interneren Konzepten und dem eigentlichen React-Code oft verschwimmt. Dies führt zu einer Situation, in der Entwickler viel Zeit investieren müssen, um sich in den Magic-File-basierten Konventionen und experimentellen Features zurechtzufinden. Darüber hinaus hat Next.
js mit Debugging-Problemen zu kämpfen, die gerade durch die Vielzahl an Abstraktionen entstehen. Komplexe Caching-Mechanismen, die mehrere Schichten wie Route-Cache, Daten-Cache und Router-Cache umfassen, erschweren die Fehlersuche erheblich. Für Entwickler, die ihre Applikationen selbst hosten wollen oder auf Kosteneffizienz achten, kann das Ökosystem von Next.js mit seinen serverlosen Funktionen und proprietären Diensten von Vercel zusätzliche Kosten und Vendor-Lock-in bedeuten. Gerade für Startups oder B2B-SaaS-Provider, die Kosten strikt im Blick behalten, ist dies ein wichtiger Aspekt.
Im Gegensatz dazu steht TanStack, das eher einen minimalistischen und modularen Ansatz verfolgt. Dieses Ökosystem umfasst verschiedene Tools wie TanStack Router und TanStack Query, die unabhängig voneinander verwendet oder in Kombination zu einem mächtigen Stack aufgebaut werden können. Für Entwickler, die mehr Kontrolle über ihren Code wünschen und die Funktionsweise ihrer Anwendungen nachvollziehen wollen, bietet TanStack klare, gut dokumentierte Schnittstellen. TanStack Router besticht durch seine explizite und typsichere Herangehensweise an Routing, welche unter anderem durch Integration von Tools wie Zod für die Validierung von Suchparametern ergänzt wird. Dieser Ansatz erleichtert nicht nur das autovervollständigte Programmieren, sondern macht auch die gesamte Struktur der Anwendung transparent und nachvollziehbar.
Im Gegensatz zu den „magischen“ Routen von Next.js ist das Verhalten hier klar im Code ersichtlich, was die Wartbarkeit verbessert. TanStack Query übernimmt in diesem Ökosystem das Management von Server-Zuständen auf der Client-Seite. Es bietet einen globalen Speicher, der ohne große Hürden genutzt werden kann und mit eigenständigen Devtools die Debugging-Experience deutlich verbessert. Entwickler profitieren davon, dass sie den Zustand der API-Daten jederzeit einsehen und kontrollieren können, was vor allem bei komplexen oder datenintensiven Anwendungen wertvoll ist.
Ein weiterer Vorteil von TanStack ist die enge Verzahnung mit Vite, einem performanten Build-Tool, das Geschwindigkeit und ein schlankes Entwicklererlebnis in den Vordergrund stellt. Vite ermöglicht extrem schnelle Entwicklungsserver, bei denen der Code in Millisekunden kompiliert wird. Das steht im direkten Gegensatz zu Next.js, wo Entwickler oftmals mit langen Kompilierzeiten und langsamen Hot-Reload-Zyklen kämpfen, insbesondere wenn ältere oder nicht vollständig unterstützte Pakete involviert sind. Financial gesehen fordert TanStack keine Abhängigkeiten von einem bestimmten Cloud-Anbieter oder kostenpflichtigen Services, was bei Next.
js – speziell in Verbindung mit Vercel – zum Nachteil werden kann. Dies gibt dem Entwickler die Freiheit, Projekte auf beliebigen Plattformen zu deployen und Infrastrukturkosten besser zu kontrollieren. Der Unterschied in der Philosophie der beiden Lösungen zeigt sich auch darin, wie sie unterschiedliche Projektgrößen und -typen bedienen. Next.js ist für große, komplexe und hochskalierbare Applikationen mit hohem Optimierungsbedarf und kostspieligen Anforderungen an Performance und Nutzererfahrung ideal.
TanStack hingegen spricht Entwickler und Unternehmen an, die Einfachheit, Transparenz und Kostenkontrolle über die vielen ausgefeilten Features stellen. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Next.js trotz seiner Komplexität nach wie vor eine hervorragende Option für Webanwendungen ist, die von den diversen Framework-Features und dem Ökosystem profitieren. Für Teams, die bereit sind, die Lernkurve zu meistern und den damit einhergehenden Mehraufwand zu tragen, liefert Next.js leistungsstarke Werkzeuge, die kaum ein anderes Framework in dieser Form bietet.
TanStack bietet dagegen einen frischen, pragmatischen Ansatz, der gut zu modernen Entwicklungsprozessen passt, in denen Schnelligkeit, Modularität und Kostenbewusstsein eine große Rolle spielen. Das Framework ermöglicht ein klares Verständnis und einen sanfteren Einstieg in die fortschrittliche Webentwicklung. Für Entwickler ist es daher sinnvoll, die eigenen Anforderungen genau zu analysieren und entsprechend zu entscheiden. Die Wahl zwischen Next.js und TanStack hängt stark davon ab, ob man das Projekt in eine High-Scale-, hochoptimierte Umgebung einbauen möchte oder eher auf Einfachheit, Geschwindigkeit und Kontrolle Wert legt.
Egal wofür sich Entwickler und Unternehmen entscheiden, beide Technologien zeigen eindrucksvoll, wie sich die Webentwicklung weiterentwickelt. Dabei gilt es immer wieder abzuwägen, ob High-End-Optimierungen tatsächlich benötigt werden oder man nicht lieber auf schlankere, besser nachvollziehbare Lösungen setzt. Im Zeitalter agiler Softwareentwicklung erhält dieses Abwägen und die Entscheidung für die passende Technologie immer größere Bedeutung.