Mit der ständig wachsenden Bedeutung von Mobilgeräten und der steigenden Nachfrage nach produktiven Nutzungsmöglichkeiten über Smartphones hinaus, hat Samsung mit seiner DeX-Funktion bereits einen beeindruckenden Schritt gemacht. Samsung DeX ermöglicht es, Smartphones an externe Displays anzuschließen und sie in eine Desktop-ähnliche Benutzeroberfläche zu verwandeln, in der Apps in mehreren frei beweglichen und skalierbaren Fenstern ausgeführt werden können. Nachdem Samsung mit DeX einen erfolgreichen Weg vorgegeben hat, arbeitet Google nun endlich an einer eigenen Umsetzung eines solchen Desktop-Modus für Android-Geräte. Nutzer und Entwickler haben bereits einen ersten Blick auf die noch unfertige Funktion werfen können, die vor allem auf Pixel-Smartphones zum Einsatz kommt. Dieser neue Desktop-Modus zeigt nicht nur die Möglichkeiten und Fortschritte unserer Zeit, sondern auch Googles Ambitionen, Android als universelle Plattform für unterschiedliche Gerätetypen zu stärken.
Android ist längst mehr als nur ein Betriebssystem für mobile Geräte. Mit der zunehmenden Verbreitung von Chromebooks, Tablets und vielseitig einsetzbaren Smartphones wird Android in unterschiedlichsten Settings benutzt – auch in produktiven Umgebungen, wo Multitasking und effiziente Fensterverwaltung gefragt sind. Google hat mit Android 15 bereits einen ersten Schritt getan, indem es Desktop-Fenster auf Tablets eingeführt hat. Im Unterschied zu Samsung DeX war diese Funktion bisher jedoch auf eine Umgebung beschränkt, die ausschließlich den internen Bildschirm des Tablets nutzte. Die neuen Entwicklungen deuten darauf hin, dass Google diese Fensterverwaltungs-Funktionen bald auch auf externen Displays verfügbar machen wird – und das nicht nur für Tablets, sondern explizit für Smartphones.
Es entsteht somit eine wirklich plattformübergreifende Lösung, die sich an den Bedürfnissen moderner Nutzer orientiert. Wie genau sieht Androids Desktop-Modus in seiner derzeitigen Entwicklungsphase aus? Nutzer berichten von einem Taskbar-Element, das sowohl angepinnte als auch kürzlich genutzte Apps anzeigt. Diese Taskleiste ist ein wesentlicher Bestandteil, da sie einer klassischen Desktop-Oberfläche ähnelt und die Navigation deutlich vereinfacht. Neben der Taskbar verfügt das neue Interface über die Möglichkeit, mehrere Apps gleichzeitig in frei verschiebbaren und skalierbaren Fenstern zu öffnen. Die Größe der Fenster kann je nach Bedarf angepasst werden und lässt sich sogar zur besseren Übersicht neben- oder übereinander anordnen.
Somit unterstützt Googles Desktop-Modus Multitasking auf einem Niveau, das bislang nur von Desktop-Betriebssystemen bekannt ist. Darüber hinaus erlaubt die neue Oberfläche, Inhalte per Drag & Drop zwischen den einzelnen Apps zu verschieben, sofern die jeweiligen Programme diese Funktion unterstützen. Das erleichtert den Arbeitsfluss enorm, sei es beim Bearbeiten von Dokumenten, Verwalten von Medien oder bei der Organisation von Informationen. Viele Nutzer, die die Entwickler-Version des Desktop-Modus auf ihren Pixel-Smartphones ausprobiert haben, zeigen sich beeindruckt von der Flexibilität und der Benutzerfreundlichkeit des Systems, auch wenn es sich aktuell noch im Betastadium befindet. Ein bedeutender Aspekt im Zusammenhang mit dem Desktop-Modus ist die Integration der Steuerung über Maus und Tastatur.
Wenn ein Smartphone an einen externen Monitor angeschlossen wird, macht es Sinn, Desktop-gängige Eingabegeräte zu verwenden, um effektiver zu arbeiten. Google arbeitet daher auch an erweiterten Funktionen, die das nahtlose Bewegen des Mauszeigers über mehrere Displays ermöglichen und das Wechseln der Steuergeräte zwischen dem Smartphone-Display und externen Bildschirmen erlauben. Somit wird die Bedienung cohesiv und intuitiv gestaltet, was die Desktop-Erfahrung von Google weiter abrundet. Technisch betrachtet scheint Google den neuen Desktop-Modus als eine Erweiterung des Fenster-Management-Systems zu entwickeln, das mit Android 15 auf Tablets eingeführt wurde. Während die Tablet-Funktion darunter ausschließlich auf dem integrierten Bildschirm läuft, bringt die neue Version diese Fähigkeiten auf externe Bildschirme, wodurch lange vermisste Flexibilität geschaffen wird.
Diese Herangehensweise ermöglicht es Google, die bestehende Funktionalität weiterzuentwickeln, ohne das Rad neu erfinden zu müssen. Gleichzeitig ist dies ein logischer Schritt hin zur weiteren Verschmelzung von mobilen und Desktop-Computing-Umgebungen. Google hat in den vergangenen Jahren intensiv daran gearbeitet, Android an große Bildschirme anzupassen. Das Betriebssystem wurde um spezielle Oberflächen für Foldables und Tablets erweitert, sowie Funktionen implementiert, die die Produktivität erhöhen sollen. Mit der Implementierung eines eigenen Desktop-Modus geht Google konsequent den nächsten Schritt, der Android in Zukunft auf mehr Geräten als bisher zum wichtigsten Betriebssystem machen könnte – und das nicht nur auf Smartphones, sondern auch auf externen Monitoren, vielleicht sogar in mobilen Workstation-Szenarien.
Was bedeutet das für Nutzer? In der Praxis eröffnet sich die Möglichkeit, das Smartphone als vollwertigen Computerersatz zu verwenden, wenn man es an einen größeren Bildschirm anschließt. Anwendungen lassen sich bequem nebeneinander öffnen, bearbeiten und verwalten, wie man es von Windows, macOS oder Linux gewohnt ist. Dabei steht einem bei Googles Lösung der Zugriff auf das gesamte Android-Ökosystem zur Verfügung, was die Kompatibilität und Vielseitigkeit gegenüber herkömmlichen Desktop-Betriebssystemen erhöht. Wer unterwegs arbeitet, kann so auch mit einem einzigen Gerät produktiv bleiben und muss nicht extra einen Laptop mitnehmen. Allerdings ist der Desktop-Modus derzeit noch nicht vollständig ausgereift.
Die Funktion wurde bisher noch nicht offiziell in einer stabilen Android-Version veröffentlicht und bleibt vorläufig Entwicklern vorbehalten, die über spezielle Einstellungen Zugriff darauf erhalten. Es wird erwartet, dass der Desktop-Modus in zukünftigen Android-Versionen, möglicherweise erst mit Android 17, allgemein verfügbar wird. Bis dahin hat Google sicherlich noch einige Optimierungen und Verbesserungen zu implementieren, um die Nutzererfahrung zu perfektionieren und die Kompatibilität mit möglichst vielen Apps zu gewährleisten. Ein großes Thema wird außerdem die breite Unterstützung durch Hersteller und App-Entwickler sein. Samsung profitiert bei DeX davon, dass ihre Geräte von Haus aus auf diese Nutzererfahrung ausgelegt sind.
Google muss sicherstellen, dass auch andere Hersteller ihre Android-Smartphones problemlos mit dem Desktop-Modus kompatibel machen können. Ebenso sollten Entwickler ihre Apps so gestalten, dass sie mit frei skalierbaren Fenstern und verschiedenen Eingabemethoden optimal arbeiten. Nur so kann der neue Desktop-Modus sein volles Potenzial entfalten und für Nutzer tatsächlich eine echte Alternative zu traditionellen Desktop-Betriebssystemen werden. Fazit: Mit dem neuen, von Samsung DeX inspirierten Desktop-Modus arbeitet Google an einem spannenden Feature, das Android erheblich aufwerten und vielseitiger machen kann. Die Kombination aus Taskbar, freien Fenstern und umfassender Peripherie-Unterstützung bringt Android näher an klassische Desktop-Erfahrungen, ohne dabei die Vorteile des mobilen Betriebssystems zu verlieren.
Zwar steckt die Entwicklung noch in den Kinderschuhen und die finale Umsetzung wird voraussichtlich noch einige Monate dauern, jedoch zeigt der erste Einblick, wie Google Android für die Zukunft positioniert. Die Aussicht auf eine universelle Plattform, die mobile Flexibilität mit Desktop-Produktivität vereint, könnte die Art und Weise, wie Nutzer mit ihren Geräten arbeiten, grundlegend verändern und damit einen neuen Standard setzen.