Globale Banken setzen auf digitale Vermögenswerte: Swift-Tests ab 2025 Im Rahmen eines bahnbrechenden Vorstoßes haben globale Banken angekündigt, ab dem Jahr 2025 Testtransaktionen mit digitalen Vermögenswerten über das renomierte Swift-Netzwerk durchzuführen. Diese Initiative könnte einen entscheidenden Schritt in der Evolution des internationalen Zahlungsverkehrs darstellen und die Integration von digitalen Währungen in die bestehende Finanzinfrastruktur fördern. Die digitale Transformation im Finanzsektor hat in den letzten Jahren enorm an Fahrt gewonnen. Kryptowährungen, digitales Zentralbankgeld (CBDC) und tokenisierte Vermögenswerte gewinnen zunehmend an Bedeutung und stellen traditionelle Zahlungsmethoden in Frage. Die Regierungen und Finanzinstitute weltweit erkennen die Notwendigkeit, sich an diese Veränderungen anzupassen und neue Wege zu finden, um digitale Werte effektiv zu integrieren.
In diesem Kontext spielt die Entscheidung von Swift eine Schlüsselrolle. Swift, als eine der weltweit führenden Institutionen für die sichere Abwicklung von Finanztransaktionen, hat sich bereits einen Namen gemacht, indem es die Übertragung tokenisierter Werte über verschiedene Blockchains ermöglicht hat. Mit mehr als 11.500 angeschlossenen Institutionen in über 200 Ländern bietet Swift eine umfassende Plattform, die es vielen Banken ermöglicht, weltweit nahtlos miteinander zu kommunizieren. Die bevorstehenden Tests werden zeigen, wie Swift diese Infrastruktur für die Abwicklung von Transaktionen mit digitalen Vermögenswerten nutzen kann.
Im Fokus der Pilotprojekte stehen zunächst mehrere Anwendungsfälle, darunter Zahlungen, Devisen, Wertpapiere und Handel. Ziel ist es, die Technologien von Multi-Ledger Delivery-versus-Payment (DvP) und Payment-versus-Payment (PvP) zu nutzen, um den Cross-Border-Werttransfer neu zu gestalten. Dieses Vorhaben ist nicht nur für die Banken selbst von Interesse, sondern könnte auch die gesamte Finanzlandschaft revolutionieren. Tom Zschach, der Chief Innovation Officer bei Swift, äußerte in diesem Zusammenhang: „Wenn digitale Vermögenswerte und Währungen auf globaler Ebene erfolgreich sein sollen, ist es unerlässlich, dass sie nahtlos neben herkömmlichen Geldformen koexistieren können.“ Dies verdeutlicht den Ansatz von Swift, eine Brücke zwischen den bestehenden Wertformen und den aufkommenden digitalen Währungen zu schlagen.
Vor dem Hintergrund, dass derzeit 134 Länder in der Erprobung von CBDCs tätig sind und der Markt für tokenisierte Vermögenswerte bis 2030 voraussichtlich einen Umfang von 16 Billionen USD erreichen wird, ist es evident, dass die Neugestaltung der Finanzinfrastruktur nicht nur wünschenswert, sondern auch notwendig ist. Die rasante Entwicklung der digitalen Technologien hat ein fragmentiertes Umfeld geschaffen, in dem unzählige Plattformen und Lösungen nebeneinander existieren, oft ohne eine effektive Möglichkeit zur Interoperabilität. Die Schweizerschaft der Testtransaktionen mit Swift zielt darauf ab, diese Herausforderungen zu bewältigen und eine einheitliche Schnittstelle zu schaffen, die es den Finanzinstituten ermöglicht, verschiedene digitale Asset-Klassen und Währungen zu verwalten. Das Konzept der „digitalen Inseln“, die durch unzureichende Integration entstehen, könnte durch diese Initiative ausgeglichen werden. Swift ist in der einzigartigen Position, verschiedene Netzwerke mit bestehenden Papierwährungen zu verbinden und zu vernetzen, was eine nahtlose Abwicklung von Transaktionen in der globalen Gemeinschaft ermöglichen würde.
Ein weiteres wichtiges Element dieser Initiative ist die Teilnahme von Swift an Project Agorá, einem von der Bank for International Settlements geleiteten Projekt. Ziel dieses Projekts ist es, die Integration tokenisierter Einlagen bei Handelsbanken und tokenisierter Großhandels-CBDCs auf einer einheitlichen Plattform zu untersuchen. Solche Bestrebungen zeigen, dass die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren im Finanzsektor von entscheidender Bedeutung ist, um den Herausforderungen der Digitaliserung zu begegnen. Ein Hauptanliegen der Banken ist es, die Sicherheit und Effizienz ihrer Transaktionen zu gewährleisten. Cyber-Bedrohungen sind ein immerwährendes Risiko, und institutionelle Einrichtungen müssen jederzeit wachsam sein.
Die Zusammenarbeit mit Swift, einem Anbieter, der über umfangreiche Erfahrung in der Abwehr von Cyber-Bedrohungen verfügt, könnte dazu beitragen, diese Risiken zu minimieren und das Vertrauen in digitale Transaktionen zu stärken. Darüber hinaus könnte die Einbeziehung digitaler Vermögenswerte in die bestehende Infrastruktur nicht nur den internationalen Handel und Zahlungsverkehr revolutionieren, sondern auch den Zugang zu Finanzdienstleistungen verbessern. In vielen Schwellenländern kümmern sich Banken um einen Großteil der Bevölkerung, die keinen Zugang zu traditionellen Bankdienstleistungen hat. Die Verwendung digitaler Währungen könnte den Zugang zu Finanzmitteln für viele Menschen erleichtern und eine breitere finanzielle Inklusion schaffen. Der bevorstehende Testzyklus wird auch die regulatorischen Herausforderungen, die mit der Einführung dieser neuen Technologien verbunden sind, in den Vordergrund rücken.
Die regulatorischen Rahmenbedingungen für digitale Vermögenswerte und Währungen sind in vielen Ländern noch nicht klar definiert, was Unsicherheiten für Finanzinstitute mit sich bringt. Die Tests von Swift werden möglicherweise helfen, einige dieser Fragen zu klären und aufzuzeigen, wie Regulierungsbehörden, Banken und Technologieanbieter zusammenarbeiten können, um einen sicheren und integrierten digitalen Finanzmarkt zu schaffen. Insgesamt stehen wir am Beginn einer neuen Ära im Finanzwesen, in der digitale Vermögenswerte eine dominierende Rolle spielen werden. Die Ankündigung, dass globale Banken ab 2025 Transaktionen mit digitalen Vermögenswerten über Swift testen möchten, ist sowohl ein Zeichen für das Vertrauen in diese Technologien als auch für die Dringlichkeit, die bestehende Infrastruktur zu modernisieren. Diese Initiativen könnten letztlich nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der Banken verbessern, sondern auch den Kunden die Vorteile digitaler Finanztransaktionen näherbringen.
Die Reise toward einer nahtlosen Integration digitaler Vermögenswerte hat gerade erst begonnen, und es bleibt abzuwarten, wie die ersten Testläufe von 2025 die zukünftige Landschaft des internationalen Zahlungsverkehrs prägen werden. Doch eines steht fest: die digitale Welle ist nicht aufzuhalten, und die Zukunft des Finanzsektors wird zunehmend digital sein. In dieser sich schnell entwickelnden Welt bleibt es für Finanzinstitute entscheidend, innovativ und anpassungsfähig zu bleiben, um den Herausforderungen und Möglichkeiten gerecht zu werden, die die digitale Transformation mit sich bringt.