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Datencenter im Zwielicht: Warum Angst vor KI dem Image der Digitalinfrastruktur schadet

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Datacenters have a public image problem: Most people are fucking scared of AI

Die öffentliche Wahrnehmung von Datencentern und künstlicher Intelligenz ist geprägt von Unsicherheit und Missverständnissen. Ein tiefer Einblick in die Ursachen der Ablehnung sowie Ansätze zur Verbesserung des Images und der Akzeptanz dieser unverzichtbaren Infrastruktur.

Datencenter sind das Rückgrat unserer digitalen Welt. Sie ermöglichen Streaming-Dienste, Online-Shopping, Homeoffice und moderne Kommunikation. Dennoch haben diese infrastrukturellen Giganten ein Imageproblem, das weit über technische oder wirtschaftliche Aspekte hinausgeht. Viele Menschen empfinden eine tiefgehende Angst vor Künstlicher Intelligenz (KI), die eng mit der wachsenden Nachfrage und dem Ausbau von Datencentern verbunden ist. Diese Abneigung beeinflusst die gesellschaftliche Akzeptanz von Rechenzentren und erschwert ihre Aufnahme in Gemeinden und Kommunen.

Um dieses Imageproblem zu verstehen und entgegenzuwirken, muss man die Wurzeln der Ängste und Missverständnisse erkennen sowie Lösungswege für mehr Transparenz und Aufklärung identifizieren. Die Angst vor KI ist ein zentrales Element der öffentlichen Debatte rund um Datencenter. Laut Branchenvertretern beruht sie auf einem tiefen Unbehagen gegenüber einer Technologie, die zunehmend als unkontrollierbare und bedrohliche Kraft wahrgenommen wird. Garry Connolly, Gründer von Digital Infrastructure Ireland, bringt die Stimmung unverblümt auf den Punkt: "Die meisten Leute haben verdammt Angst vor KI, als würden wir ein Monster füttern." Diese Vorstellung, dass KI Arbeitsplätze vernichtet oder die Kontrolle über das eigene Leben übernimmt, erzeugt Misstrauen und Widerstand gegen die Errichtung großer KI-fokussierter Rechenzentren.

Dieses Misstrauen steht oft im Kontrast zur alltäglichen Nutzung digitaler Dienste, die ebenfalls von denselben Rechenzentren abhängig sind. Lokale Gemeinschaften sind häufig skeptisch oder offen ablehnend gegenüber geplanten Datencenterprojekten in ihrer Nähe. Die sogenannten NIMBY-Effekte („Not In My Back Yard“) zeigen sich auch bei der Infrastruktur für digitale Technologien. Während die Menschen im Alltag Streaming, soziale Medien und Online-Kommunikation schätzen, wollen sie nicht neben einem „Bit Barn“ wohnen, der als „Monsterbauwerk“ verunglimpft wird. Die Kritik richtet sich dabei vor allem auf Umweltaspekte, vor allem den hohen Energie- und Wasserverbrauch der Einrichtungen, sowie auf mögliche Wertverluste von Immobilien und vermeintliche Einschränkungen im Lebensumfeld.

Ein Schlüsselproblem ist das fehlende Verständnis der breiten Öffentlichkeit für die Funktionsweise und Bedeutung von Datencentern. Viele Menschen sehen sie als Blackbox „die einfach irgendwo stehen“, ohne realisieren zu können, dass jede digitale Aktion – von der Google-Suche bis zum Videoanruf – letztlich durch solche Anlagen unterstützt wird. Val Walsh, VP für Cloud Operations & Innovation bei Microsoft, weist darauf hin, dass etwa 80 Prozent der Bevölkerung „nicht verstehen, was Datencenter eigentlich sind“. Diese Distanz begünstigt Vorurteile und eine negative Grundstimmung. Ein weiterer kritischer Punkt ist die Art und Weise, wie über Datencenter und KI kommuniziert wird.

Die Branche selbst hat es in der Vergangenheit versäumt, ihre Bedeutung als unverzichtbare Infrastruktur klar und verständlich zu vermitteln. Stattdessen dominieren Schlagworte, die Ängste schüren, wie „Monster“ oder „Monsterrechnung“ für Stromkosten wegen der immensen Leistungsaufnahme. Die Vorstellung, dass der Bau von Datencentern primär für KI-Anwendungen erfolgt, erzeugt oft Gegenwind, weil KI noch immer mit Unsicherheit und Kontrollverlust assoziiert wird. Dabei ist die Digitalisierung und Künstliche Intelligenz ein integraler Bestandteil der modernen Gesellschaft, vergleichbar mit öffentlichen Versorgungsleistungen wie Wasser, Strom oder Verkehrsanbindung. Trotzdem hinkt die Wahrnehmung hinter der Realität hinterher.

Garry Connolly schlägt vor, Datencenter analog zu Versorgungsinfrastrukturen als feste „Utilities“ zu betrachten. Dabei sollten sie selbstverständlich zum Alltag gehören, ohne dass wir permanent „über die Reservoire“ oder „den Trafo“ nachdenken, wenn wir Wasser oder Strom nutzen. Dieser Perspektivwechsel könnte helfen, die Akzeptanz zu erhöhen. Die Herausforderungen für die Branche sind vielfältig. Einerseits müssen Datencenter Betreiber verstärkt auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz setzen, um den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.

Emma Fryer von CyrusOne spricht von einem „obsessiven“ Engagement der Industrie für Energieeffizienz und dem verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien. Dennoch wächst der Energiebedarf rapide, insbesondere durch KI-Anwendungen, die mit deutlich höheren Leistungsanforderungen pro Rack aufwarten als klassische IT-Workloads. Diese technischen Herausforderungen müssen mit politischem und gesellschaftlichem Verständnis verknüpft werden. Politische Unterstützung spielt eine entscheidende Rolle. In Ländern wie Großbritannien wurden Datencenter als kritische nationale Infrastruktur eingestuft, was die Planungsprozesse erleichtert und den Ausbau fördert.

Der Dialog mit politischen Entscheidungsträgern gilt als zentrale Strategie, um breite Akzeptanz und nachhaltige Rahmenbedingungen zu schaffen. Die Branche setzt verstärkt auf offene und ehrliche Kommunikation, um ein realistisches Bild ihrer Tätigkeit zu zeichnen und Vertrauen aufzubauen. Eine wichtige Rolle kommt auch der öffentlichen Aufklärung zu. Es gilt Mythen zu entkräften, etwa dass das Internet „magisch“ funktioniert oder dass Datencenter überall stehen können, ohne Rücksicht auf Standortbedingungen. Eine differenzierte Informationspolitik soll die Verbindung zwischen digitalem Alltag und der zugrundeliegenden Infrastruktur herstellen und somit Vorurteile abbauen.

In diesem Kontext ist die Rolle der Medien und der sozialen Netzwerke ambivalent. Einerseits nutzen die Menschen digitale Kanäle intensiv, oft ohne die Datencenter dahinter zu reflektieren. Andererseits sorgen Berichterstattung über Stromverbrauch, Umwelteinflüsse oder politisch motivierte Proteste für ein negatives Image. Es bedarf einer neuen Erzählung, die Datencenter als integralen, verantwortungsvoll betriebenen Teil der Gesellschaft positioniert. Das Beispiel Irlands verdeutlicht die Problematik: Die dortigen Datencenter verbrauchen einen erheblichen Anteil des nationalen Stroms, was zu öffentlicher Empörung und politischem Druck führte.

Ähnliche Entwicklungen sind in vielen anderen Ländern zu beobachten, wo der Ausbau von Hyperscale- und KI-zentrierten Datencentern nicht nur technische, sondern auch gesellschaftliche Herausforderungen mit sich bringt. Dabei darf nicht übersehen werden, dass Datencenter auch Chancen für den Umweltschutz bieten können. Durch intelligente Steuerung, Einsatz von KI zur Optimierung des Energieverbrauchs und Integration in erneuerbare Energiekonzepte können solche Anlagen zu einer nachhaltigeren Wirtschaftsweise beitragen. Allerdings ist der Weg zu mehr Umweltverträglichkeit schwierig und erfordert Investitionen, Forschung und Transparenz. Insgesamt steht die Branche vor der Aufgabe, sich als unverzichtbarer Bestandteil modernster Infrastruktur zu positionieren, der nicht nur technologisch faszinierend, sondern auch sozial und ökologisch verantwortungsvoll agiert.

Nur so kann die Angst vor „dem Monster AI“ überwunden und das Image der Datencenter verbessert werden. Wichtig ist, dass alle Beteiligten – Betreiber, Politik, Medien und Gesellschaft – an einem Strang ziehen, um Vertrauen zu schaffen. Durch klare Kommunikation, Bildung und das Sichtbarmachen der gesellschaftlichen Mehrwerte wird die Akzeptanz für den Ausbau der Datencenterinfrastruktur wachsen. Nur dann kann die digitale Transformation dauerhaft und nachhaltig gelingen, ohne die Unterstützung derjenigen zu verlieren, die sie tagtäglich nutzen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Datencenter trotz ihrer Unsichtbarkeit zu den bedeutendsten Bauten unserer Zeit zählen.

Ihre Akzeptanz hängt maßgeblich davon ab, wie gut es gelingt, Ängste abzubauen, Mythen zu entkräften und sie als selbstverständlichen, sicheren und ökologisch verantwortungsvollen Bestandteil unseres Lebens darzustellen. Die Herausforderung liegt darin, die Balance zu finden zwischen notwendigem Ausbau für den digitalen Fortschritt und der Wahrung der Umwelt- und Gemeinwohlinteressen – nur so kann ein positives Image entstehen, das der Branche den Rücken stärkt.

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