Die Essenslieferbranche befindet sich in einem bemerkenswerten Wandel, gekennzeichnet durch Fusionen, Übernahmen und technologische Innovationen. Im Mai 2025 wurde offiziell bekanntgegeben, dass Deliveroo, der führende britische Essenslieferdienst, für etwa 2,9 Milliarden Pfund an den US-amerikanischen Rivalen DoorDash verkauft wird. Dieses Geschäft stellt einen der größten und bemerkenswertesten Deals in der Geschichte der Food-Delivery-Branche dar und wird die Dynamiken des Marktes weltweit grundlegend verändern. Deliveroo wurde 2013 gegründet und hat sich seitdem als Supermacht in der Lebensmittelzustellung etabliert, insbesondere in Europa. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in London und ist in neun Ländern aktiv, mit einem Netzwerk von über 130.
000 Fahrern, die täglich Millionen von Essensbestellungen ausliefern. Im Jahr 2024 erzielte Deliveroo Einnahmen von rund 2 Milliarden Pfund. Durch die Übernahme wird Deliveroo zu einer integralen Komponente eines globalen Netzwerks, das weit über die bisherigen Grenzen hinausgeht. DoorDash, ebenfalls 2013 gegründet und mit CEO Tony Xu an der Spitze, hat sich als Gigant im US-amerikanischen und internationalen Food-Delivery-Markt etabliert. DoorDash operiert derzeit in mehr als 30 Ländern und liefert jährlich über 2,5 Milliarden Bestellungen aus.
Mit einem Umsatz von rund 10,7 Milliarden US-Dollar (etwa 8 Milliarden Pfund) im Jahr 2024 ist DoorDash einer der unbestrittenen Marktführer. Die Fusion wird somit ein Unternehmen von enormer Reichweite und Börsenwert hervorbringen. Die Übernahme sieht vor, dass DoorDash jeden Deliveroo-Aktie für 180 Pence in bar kauft. Dies wird den Aktionären von Deliveroo eine attraktive Prämie bieten und gleichzeitig DoorDash erlauben, seine globale Präsenz erheblich zu erweitern. Die neu zusammengeschlossene Firma wird in etwa 40 Ländern vertreten sein und schätzungsweise rund 67,7 Milliarden Pfund beziehungsweise 90 Milliarden US-Dollar an Bestellungen jährlich abwickeln.
Damit wird ein umfangreiches Ökosystem für lokale Essenslieferungen und andere Handelsdienstleistungen geschaffen. Ein zentrales Ziel der Fusion ist es, die Position von DoorDash als führende globale Plattform für lokalen Handel zu stärken. Die Kombination der beiden Unternehmen ermöglicht die optimale Nutzung von Synergien, etwa beim Technologieeinsatz, der Logistikoptimierung und der Bedienung von Kunden und Fahrern weltweit. Sowohl Deliveroo-CEO Will Shu als auch DoorDash-CEO Tony Xu betonten in Presseerklärungen die gemeinsame Vision und Werte, die den Zusammenschluss besonders tragfähig machen. Mit dem neuen Umfang wird das Unternehmen in der Lage sein, bedeutende Investitionen in Technologie, Produktentwicklung und die Optimierung der Nutzererfahrung sowohl für Konsumenten wie auch für Händler und Fahrer zu tätigen.
Dies ist in einer Branche, die sich durch rasante Innovationen und intensiven Wettbewerb kennzeichnet, von entscheidender Bedeutung. Neue Features wie verbesserte Apps, schnellere Lieferzeiten und nachhaltigere Logistiklösungen dürften sich durch die Finanzkraft und das Know-how der fusionierten Firma weiterentwickeln. Für den deutschen Markt bedeutet die Übernahme spannende Perspektiven. Deliveroo ist in Deutschland derzeit noch nicht stark vertreten, DoorDash hingegen bisher auch nicht. Mit dem Zusammenschluss könnte jedoch die Expansion in weitere europäische Märkte beschleunigt werden, denn die Ressourcen und das globale Netzwerk bieten eine solide Basis, um neue Regionen zu erschließen.
Auf diese Weise könnte der Wettbewerb im deutschen Essensliefermarkt, der bisher von Akteuren wie Lieferando dominiert wird, künftig intensiver werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt, der mit der Übernahme verbunden ist, betrifft die Gig-Economy und die Arbeit der Lieferfahrer. Beide Unternehmen setzen auf Fahrer, die überwiegend als unabhängige Auftragnehmer tätig sind, was sowohl Flexibilität als auch Kritik hinsichtlich Arbeitsbedingungen mit sich bringt. Im Zuge der Fusion stehen Erwartungen, dass das neue Unternehmen Rahmenbedingungen finden wird, die sowohl wirtschaftlich effizient als auch sozial verantwortungsvoll sind. Insbesondere in Europa stehen Fragen der Arbeitnehmerrechte bei Gig-Arbeitern verstärkt im Fokus politischer und gesellschaftlicher Debatten.
Der Zeitpunkt der Übernahme ist für den Markt besonders günstig. Die Pandemie hat das Wachstum essenslieferbarer Dienste stark beschleunigt, da Verbraucher verstärkt auf kontaktlose Lieferungen setzen. Obwohl die Pandemie mittlerweile zurückgegangen ist, bleibt die Nachfrage nach Komfort, schneller Verfügbarkeit und einer breiten Auswahl an餐饮optionen auf hohem Niveau. Diese Nachfrage wird durch den Zusammenschluss bedient und kann durch die Kombination der Stärken der beiden Unternehmen noch effizienter befriedigt werden. Analysten sehen in dem Schritt einen strategischen Move, der DoorDash hilft, seine internationale Expansion zu beschleunigen und sich gegen andere globale Wettbewerber wie Uber Eats, Just Eat Takeaway und Glovo besser zu positionieren.
Die Fusion ermöglicht es DoorDash zudem, von Deliveroos Expertise im europäischen und asiatischen Markt zu profitieren, während Deliveroo Zugang zu DoorDashs umfangreichem Netzwerk in den USA und anderen Regionen erlangt. Aus Sicht der Investoren und Aktionäre stellt die Übernahme eine spannende Entwicklung dar. Die Übernahme muss allerdings noch von den Deliveroo-Aktionären genehmigt werden, was vorausgesetzt wird, jedoch Formalitäten und mögliche Prüfungen durch Regulierungsbehörden können den Abschluss noch etwas verzögern. Nach Abschluss wird die neue Entität zu einem der größten Akteure im Bereich der Lebensmittelzustellung weltweit gehören. Zusammenfassend stellt die Übernahme von Deliveroo durch DoorDash für 2,9 Milliarden Pfund eine bedeutende Weiterentwicklung im globalen Essensliefermarkt dar.
Sie schafft ein Unternehmen mit enormer geografischer Reichweite, vollem Zugang zu neuen Märkten und mit der Finanzkraft, die für Innovationen und Wachstum benötigt wird. Für Verbraucher, Fahrer und Händler eröffnen sich neue Chancen durch bessere Technologie und ein größeres Angebot, während der starke Wettbewerb die Branche weiter vorantreiben dürfte. Damit ist der Deal nicht nur ein finanzielles Ereignis, sondern auch ein Meilenstein für die digitale Transformation und die Zukunft der lokalen Handelsplattformen weltweit. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich das neue Unternehmen in den kommenden Jahren entwickeln und welche Innovationen aus dieser Allianz hervorgehen werden.