Virtuelle Realität

CIDER 1.18 („Athens“): Ein Meilenstein für Clojure-Entwicklung in Emacs

Virtuelle Realität
Clojure IDE in Emacs – Cider 1.18 ("Athens") Released

Die Veröffentlichung von CIDER 1. 18, genannt „Athens“, markiert einen bedeutenden Fortschritt für Clojure-Entwickler, die Emacs nutzen.

Die Welt der Clojure-Entwicklung hat mit der neuen Version CIDER 1.18, dem sogenannten „Athens“-Release, einen großen Schritt nach vorne gemacht. CIDER ist das bevorzugte Interactive Development Environment (IDE) für Clojure-Programmierer, die Emacs verwenden, und die kontinuierlichen Verbesserungen machen die Entwicklungsarbeit immer produktiver und angenehmer. Die Veröffentlichung von „Athens“ wurde am 30. April 2025 bekanntgegeben und bringt eine Vielzahl von Optimierungen, Neuerungen und Veränderungen, die sowohl erfahrene Entwickler als auch Neueinsteiger begeistern dürften.

Zu den bemerkenswertesten Neuerungen gehört die Reduzierung der unterstützten Plattformen und Abhängigkeiten, was zu einem schlankeren und effizienteren CIDER führt. So wurde die Unterstützung für das lange Zeit verwendete Build-Tool Boot eingestellt, da dessen Entwicklung seit Jahren eingefroren ist. Nutzer werden nun ermutigt, auf aktuellere Werkzeuge umzusteigen. Außerdem fällt die Unterstützung älterer Emacs-Versionen weg, da CIDER 1.18 Emacs 26 nicht mehr unterstützt und stattdessen modernere Emacs-Versionen voraussetzt.

Diese Maßnahme sorgt nicht nur für bessere Stabilität, sondern ermöglicht auch die Nutzung moderner Funktionalitäten und effizienterer Implementationen. Ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Wartbarkeit ist das Entfernen einiger von CIDER mitgelieferter Abhängigkeiten. So wird etwa Puget, ein sogenannter Pretty-Printer für Ausgaben, nicht mehr automatisch eingebunden, sondern muss bei Bedarf explizit hinzugefügt werden. Ähnliches gilt für Haystack, ein Feature zur Analyse und Anzeige von Stacktraces, das komplett entfernt wurde, um den Code zu entrümpeln und das System leichter zu halten. Die verantwortlichen Entwickler setzen damit bewusst auf eine schlankere Architektur und vermeiden eine Überfrachtung mit selten genutzten Funktionen.

Zugleich profitieren Entwickler von einer Vielzahl von Verbesserungen und neuen Features. Das Herzstück, der Inspector, wurde deutlich aufgewertet. Mit dem neuen Analysemodul bietet er wertvolle Einblicke in die Daten, die beim Debugging inspiziert werden. Besonders praktisch ist die neu integrierte Tabellenansicht, die eine übersichtlichere Darstellung komplexer Datenstrukturen ermöglicht und somit das Verständnis enorm vereinfacht. Darüber hinaus gibt es eine neue Pretty-Printing-Funktion, sowohl im interaktiven Modus als auch als eigenständiger Befehl, mit der die Ausgabe von inspizierten Werten optimiert wird – ein großer Gewinn für die Lesbarkeit bei der Fehlersuche und Datenanalyse.

Bei der Fehlerbehandlung hat CIDER ebenfalls wesentliche Fortschritte gemacht. Durch den Wegfall von Haystack wurde die interne Verarbeitung von Stacktraces stark vereinfacht und beschleunigt. Dies führt zu einem deutlich schnelleren Auftauchen des sogenannten *cider-error*-Buffers nach dem Auftreten einer Ausnahme, was sich besonders in umfangreichen Projekten positiv bemerkbar macht. Ein weiteres interessantes Feature ist die Möglichkeit, aus der Quelle oder der REPL heraus direkt zu den betreffenden Funktionen und Java-Methoden zu springen – sogar dann, wenn diese intern „gemunged“ (kodiert) sind. Das erleichtert das Nachvollziehen von Fehlerursachen und beschleunigt die Identifikation von Problemen erheblich.

Zudem wird nun die sogenannte ex-data, also zusätzliche Informationen zu einer Ausnahme, immer angezeigt, sofern sie existieren. Diese Informationen werden in komprimierter Form dargestellt, können aber durch einen Klick oder das Drücken der Eingabetaste im Inspector detailliert betrachtet werden. Diese Änderung unterstützt Entwickler dabei, auch komplexere Fehlerzusammenhänge besser zu verstehen und schneller zu beheben. Einige Nutzer könnten diese Neuerung als kontrovers ansehen, doch der Schritt entspricht einem bewussten Ziel der Vereinfachung und erhöhten Konsistenz innerhalb von CIDER. Neben den Kernfunktionen bietet das Update auch Verbesserungen im Bereich der Vervollständigung.

Diese wurden zu einer prioritätsbasierten Sortierung erweitert und standardmäßig mit einer Fuzzy-Suche ausgestattet. Das bedeutet, dass auch unvollständige oder verkürzte Eingaben zu sinnvollen Vorschlägen führen – etwa beim Importieren von Klassen oder dem Aufrufen von Methoden mittels Abkürzungen wie „cji“ oder „rkv“. Diese Ergänzungen sorgen für eine deutlich angenehmere und schnellere Codeeingabe. Auch die Middleware, welche die dynamische Syntaxhervorhebung (font-locking) und Zustandsverfolgung in Emacs erlaubt, wurde stark optimiert. Sowohl die Emacs-Seite als auch die Clojure-Seite profitieren von deutlich geringerer Speicherbelastung und höherer Geschwindigkeit, was gerade bei großen Codebasen spürbar wird.

Diese Verbesserungen erhöhen die Gesamtperformance und reduzieren Verzögerungen bei der Codebearbeitung merklich. Des Weiteren wurde Unterstützung für dynamische Einrückungen in clojure-ts-mode eingeführt, einem neuen, noch in Entwicklung befindlichen Modus für Clojure in Emacs basierend auf Tree-sitter. Während clojure-mode weiterhin robust und weit verbreitet ist, bietet clojure-ts-mode bei großen Projekten und umfangreichem Code eine verbesserte Performance bei der Syntaxhervorhebung und Indentation. Wer schon einmal Latenzen oder Mikroverzögerungen beim Arbeiten mit clojure-mode spürte, findet in clojure-ts-mode eine spannende Alternative. Der Fokus auf Qualität und Stabilität zeigt sich auch daran, dass viele der mit Emacs 29 eingeführten Kompilierungswarnungen behoben wurden.

Die verbleibenden sind kleineren nicht kritischen Problemen geschuldet, die vor allem durch neue Regeln beim Publizieren von Docstrings verursacht werden. Solche Detailverbesserungen unterstreichen den professionellen Anspruch der Entwickler und sichern eine reibungslose Nutzung unter den aktuellen Emacs-Versionen. Bezeichnend ist auch der Name „Athens“ für dieses Release – benannt nach einer der bedeutendsten Städte der Antike, ein Symbol für Kultur, Wissen und Fortschritt. Damit unterstreicht das Entwicklerteam die Bedeutung dieses Updates, das sie selbst als einen der wichtigsten in den letzten Jahren ansehen. Die Arbeit an CIDER nimmt eine neue Wendung, in der leichter Bedienbarkeit, Stabilität und Performance Vorrang vor einer immer umfangreicheren Feature-Palette haben.

Die Entscheidungen zu Änderungen und Reduktionen basieren unter anderem auf umfassendem Feedback von der Entwickler-Community, gesammelt im Rahmen der „State of CIDER“-Umfrage. Diese Transparenz und das Bestreben, die Nutzererfahrung kontinuierlich zu verbessern, zeigen die engagierte Arbeit hinter den Kulissen. Gleichzeitig appelliert das Projekt an die Community, die finanzielle Unterstützung für CIDER zu erhöhen, um die langfristige Entwicklung und Pflege sicherzustellen. In den letzten drei Jahren ist diese finanziellen Ressourcen deutlich zurückgegangen, was der Nachhaltigkeit des Projekts eine Herausforderung stellt. Für alle Clojure-Entwickler, die Emacs als Entwicklungsumgebung nutzen, ist CIDER 1.

18 „Athens“ ein Pflicht-Update. Die neuen Funktionen und Optimierungen erhöhen nicht nur die Effizienz und Freude beim Programmieren, sondern sorgen auch für eine modernere, stabilere Grundlage. Wer Emacs nutzt, profitiert vom starken Zusammenspiel zwischen Editor und Clojure-Tooling, das mit jeder Version weiterwächst und sich den Ansprüchen moderner Entwicklung anpasst. Insgesamt zeigt CIDER 1.18, wie eine fokussierte und gut geplante Weiterentwicklung eines Entwicklungswerkzeugs aussehen kann, das sich sowohl an der praktischen Nutzung orientiert als auch technische und infrastrukturelle Verbesserungen realisiert.

Die konsequente Reduktion von Abhängigkeiten und nicht genutzten Features schafft eine klare, willkommene Struktur, die zukünftiges Wachstum und neue Innovationen erleichtert. CIDER bleibt damit eine unverzichtbare Komponente für jeden Clojure-Entwickler, der Emacs verwendet. Das „Athens“-Release wirkt wie ein frischer Wind, der die IDE neu aufstellt und sie für die nächste Generation von Projekten und Herausforderungen rüstet. Nutzer sollten die Gelegenheit nutzen, ihre Umgebung jetzt auf die neueste Version zu aktualisieren und die neuen Möglichkeiten zu entdecken.

Automatischer Handel mit Krypto-Geldbörsen Kaufen Sie Ihre Kryptowährung zum besten Preis

Als Nächstes
Stanley Black & Decker Raising Prices to Offset Tariff Costs
Samstag, 24. Mai 2025. Stanley Black & Decker: Preiserhöhungen als Reaktion auf steigende Zollkosten

Stanley Black & Decker reagiert auf erhöhte Zollkosten durch strategische Preisanpassungen. Die Maßnahmen und deren Auswirkungen auf Markt und Verbraucher werden umfassend beleuchtet.

I Recorded Everything I Said for Three Months. AI Has Replaced My Memory
Samstag, 24. Mai 2025. Wie Künstliche Intelligenz Mein Gedächtnis Übernahm: Drei Monate Vollständige Sprachaufzeichnung

Eine tiefgehende Analyse darüber, wie die dauerhafte Audioaufzeichnung persönlicher Gespräche in Kombination mit künstlicher Intelligenz das menschliche Gedächtnis revolutioniert und welche Chancen sowie Herausforderungen sich daraus ergeben.

Go doesn't believe in frameworks, but teams still need them
Samstag, 24. Mai 2025. Warum Go auf Frameworks verzichtet und Teams trotzdem auf sie angewiesen sind

Go gilt als eine der leistungsfähigsten Programmiersprachen dank ihrer Einfachheit und Geschwindigkeit. Dennoch führt die bewusste Ablehnung von Frameworks bei Go zu Herausforderungen, insbesondere für Teams in strukturierten Entwicklungsumgebungen.

YouTube Down for Firefox?
Samstag, 24. Mai 2025. YouTube funktioniert nicht in Firefox? Ursachen und Lösungen für reibungsloses Streaming

Erfahren Sie, warum YouTube in Firefox möglicherweise nicht funktioniert, welche Probleme häufig auftreten und wie Sie diese effektiv beheben können, um störungsfreies Video-Streaming zu gewährleisten.

Former Space Shuttle boss's blog booted from NASA's website
Samstag, 24. Mai 2025. Das Verschwinden von Wayne Hales NASA-Blog: Ein Verlust für die Raumfahrtgeschichte

Der ehemalige Space Shuttle-Manager Wayne Hale war eine prägende Figur bei NASA. Sein Blog, der wertvolle Einblicke in die Raumfahrtprogramme bietet, ist von der offiziellen NASA-Webseite verschwunden.

AI turns any article into a polished video in seconds. no skills needed
Samstag, 24. Mai 2025. Wie KI jede Art von Artikel in Sekunden in ein professionelles Video verwandelt

Entdecken Sie, wie moderne KI-Technologien aus einfachen Texten eindrucksvolle Videos erstellen, die Lernen erleichtern und Marketingstrategien revolutionieren. Erfahren Sie, warum keine Vorkenntnisse erforderlich sind und wie Unternehmen und Bildungseinrichtungen gleichermaßen von dieser Innovation profitieren.

How to get noticed by Garry Tan? I'm a 10 yr old AI founder
Samstag, 24. Mai 2025. Wie ein 10-jähriger KI-Gründer die Aufmerksamkeit von Garry Tan gewinnen kann

Ein inspirierender Leitfaden für junge Gründer und technikbegeisterte Kinder, die mit ihren innovativen KI-Projekten die Aufmerksamkeit bedeutender Persönlichkeiten aus der Startup-Welt auf sich ziehen möchten.