Der Gründer der weltweit größten Kryptowährungsbörse, Binance, Changpeng Zhao, allseits besser bekannt als CZ, wurde vom Bezirksgericht in Seattle zu einer Haftstrafe von lediglich 4 Monaten verurteilt. Dieses Urteil fiel deutlich geringer aus als von den Staatsanwälten gefordert, die ursprünglich über 3 Jahre Haft beantragt hatten. Die Anklage gegen CZ lautete auf Geldwäsche in großem Umfang, wobei er auf seiner Kryptoplattform Geldwäsche ermöglicht und so Kunden angezogen haben soll. Obwohl Zhao sich schuldig bekannt und im November 2024 als CEO von Binance zurückgetreten ist, zeigte sich die US-Justizbehörde entschlossen, eine längere Haftstrafe zu erreichen. Bezirksrichter Richard Jones entschied letztendlich, dass Zhao lediglich die 4-monatige Haftstrafe verbüßen muss.
Die Anklagebehörde machte geltend, dass Zhao es als Chef von Binance versäumt habe, angemessene Maßnahmen gegen Geldwäsche zu ergreifen. Dies habe dazu geführt, dass Kunden, darunter auch solche aus dem organisierten Verbrechen, die Plattform für illegale Zwecke, darunter Geldwäsche, Drogengeschäfte und die Finanzierung von Terrorismus, nutzen konnten. In seiner Verteidigung betonte Zhaos Anwalt, dass sein Mandant sich öffentlich schuldig bekannt und freiwillig aus den Vereinigten Arabischen Emiraten zurückgekehrt sei, um vor Gericht Stellung zu beziehen. Dennoch war die Anklage überzeugt, dass Zhao weitreichende Gesetzesverstöße begangen habe. Es wurde behauptet, dass Binance rund 1,5 Millionen illegale Kryptotransaktionen im Wert von 900 Millionen US-Dollar ermöglicht habe.
Der ehemalige "Krypto-König" soll bewusst regulatorischen Anforderungen nicht nachgekommen sein und stattdessen versucht haben, die Herkunft seiner US-Kunden zu verschleiern. Diese Praktiken, so die Behörde, hätten es Kriminellen ermöglicht, Binance für illegale Aktivitäten zu nutzen, einschließlich der Finanzierung von Organisationen wie der Hamas und Al Kaida. Trotz seiner Akzeptanz der Schuld betonte Zhao, dass er Verantwortung übernehmen wolle, um dieses Kapitel in seinem Leben abzuschließen. Die Verteidigung argumentierte jedoch, dass die Strafe von 4 Monaten unangemessen sei und forderte eine mildere Strafe. Es bleibt festzuhalten, dass dies nicht das erste Mal ist, dass der Austausch zwischen Krypto und Geldwäsche in Verbindung gebracht wird; in jüngster Zeit wurden auch Führungskräfte von Binance in Nigeria wegen ähnlicher Vorwürfe angeklagt.
Insgesamt wird das Urteil gegen Changpeng Zhao die Kryptowährungs- und Finanzgemeinschaft weitreichend beeinflussen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Folgen dieser Entscheidung auf die Zukunft von Binance und das gesamte Krypto-Ökosystem auswirken werden.