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Substack und die Kunst der Täuschung: Wie manipulative Designelemente das Wachstum vorantreiben

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Subst(hacked): How Deceptive Design Fuels Their Growth

Substack hat sich als mächtige Plattform für Newsletter-Schreiber etabliert. Doch hinter dem scheinbar einfachen Interface verbirgt sich ein raffiniertes System aus Designstrategien, die nicht immer transparent sind und gezielt auf Wachstum ausgerichtet sind.

Substack hat die Welt der Newsletter revolutioniert und bietet Autoren die Möglichkeit, direkt mit ihren Lesern zu kommunizieren und Einnahmen zu generieren. Die Plattform wirbt mit beeindruckenden Nutzerzahlen und einem starken Wachstum, vor allem durch Empfehlungen innerhalb des Netzes. Doch bei genauerer Betrachtung offenbaren sich Taktiken im Design, die auf den ersten Blick nicht offensichtlich sind, aber tiefgreifende Auswirkungen auf das Nutzerverhalten und die Gesamtdynamik der Plattform haben. Die Rede ist von sogenannten „deceptive designs“ – manipulativen oder irreführenden Gestaltungselementen, die subtil die Nutzer lenken, oft auf Kosten ihrer Transparenz und informierten Entscheidungen. Diese Praktiken sind bei Substack besonders häufig anzutreffen und tragen maßgeblich zum rasanten Wachstum der Plattform bei.

Ein zentraler Aspekt dabei ist die Art, wie A/B-Tests eingesetzt werden. Anstatt sorgfältig ausgewählte Nutzererfahrungen zu verbessern, werden Experimente durchgeführt, die allein auf kurzfristige Leistungssteigerungen abzielen. Das Ergebnis ist ein Design, das zwar höhere Konversionsraten erzielt, dabei jedoch nicht immer fair oder ehrlich mit den Nutzern umgeht. Beispielsweise können Varianten von Buttons oder Call-to-Actions getestet werden, bei denen die erfolgreichste Version genau jene ist, die den Nutzer am stärksten in eine unbewusste Entscheidung drängt – sei es durch mehrdeutige Bezeichnungen oder das Verbergen alternativer Optionen. Ein solches Vorgehen ist technisch gesehen nicht unbedingt bewusst täuschend, sondern vielmehr eine Folge eines extrem zielorientierten Wachstumsmindsets ohne Rücksicht auf langfristige Nutzerzufriedenheit oder moralische Implikationen.

Die Gefahr liegt darin, dass Plattformen wie Substack allein durch Kennzahlen getrieben Entscheidungen treffen, die kursorisch bessere Ergebnisse bringen, jedoch das Vertrauen der Nutzer auf Dauer schädigen könnten. Darüber hinaus zeigt Substack eine auffällige Strategie im Umgang mit sogenannten Double-Opt-Ins. Diese Praxis, bei der Nutzer ihre Anmeldung zusätzlich bestätigen müssen, ist ein bewährtes Mittel, um qualitativ hochwertige und engagierte Abonnenten zu gewinnen und letztlich Spamfilterprobleme zu vermeiden. Wer Newsletter betreibt, weiß um die Bedeutung von echten Lesern und aktiver Interaktion. Doch auf Substack wird die Aktivierung von Double-Opt-Ins eher abschreckend dargestellt.

Nutzer erhalten Warnhinweise, dass durch das Einschalten dieser Funktion weniger Menschen ihre News erhalten würden. Diese einseitige Darstellung weist auf ein klares Wachstumstreben hin, das über die langfristige Qualität der Abonnentenlisten hinwegsetzt. Statt Nutzer sachlich zu informieren und Optionen zu erklären, wird durch diese Gestaltung eine bewusste Hemmschwelle gegen mehr Kontrolle gesetzt und damit die Reichweite maximiert. Solche Muster werfen grundsätzliche Fragen nach der Verantwortung von Plattformen auf, die als Vermittler zwischen Autoren und Lesern agieren. Ist es legitim, dass technologische Systeme ohne klare ethische Grenzen auf maximale Nutzerzahlen hinarbeiten, selbst wenn dies die Nutzererfahrung und den Verbraucherschutz unterläuft? Besonders spannend wird die Situation vor dem Hintergrund moderner Technologien wie Künstlicher Intelligenz.

Wenn A/B-Tests künftig automatisiert und in großem Maßstab mit KI-Unterstützung durchgeführt werden, steigt das Risiko, dass optimierte Designs noch raffinierter und für den Einzelnen weniger nachvollziehbar manipulativ werden. Substack ist damit ein Beispiel für die Herausforderungen, die digitale Plattformen in Zukunft bewältigen müssen: Wie schafft man Wachstum, ohne die Nutzer zu täuschen? Wie sorgt man für Transparenz bei komplexen Optimierungsalgorithmen? Und wie bewahrt man eine langfristige, nachhaltige Beziehung zwischen Autoren und Lesern, die auf Vertrauen basiert? Abschließend lässt sich festhalten, dass Substack mit seinen Designpraktiken einen Blick in die Schattenseiten moderner UX-Optimierung bietet. Der permanente Fokus auf kurzfristige Maximierung von Metrics kann zur Produktion von irreführenden Nutzererfahrungen führen, die nicht nur ethisch bedenklich sind, sondern auch langfristig das Image und die Nutzerbindung gefährden. Für alle, die digitale Produkte entwickeln oder betreiben, heißt das: Ein ausgewogener Umgang mit A/B-Tests und Wachstumsstrategien ist essenziell. Wachstumsziele sollten nicht um jeden Preis verfolgt werden, sondern immer mit Rücksicht auf Transparenz, Fairness und Nutzererwartungen.

Nur so lassen sich nachhaltige und vertrauenswürdige Plattformen schaffen, die echten Mehrwert bieten und eine positive User Experience garantieren. Die Case Study rund um Substack dient dabei als mahnendes Beispiel und Diskussionsgrundlage zugleich. Es bleibt zu hoffen, dass Entwicklungen in der UX-Branche zukünftig nicht nur die Performance optimieren, sondern auch ethische Leitlinien stärker berücksichtigen, um die Balance zwischen schnellem Wachstum und Verantwortung zu wahren.

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