Institutionelle Akzeptanz

Die globale Öl- und Gasindustrie im Wandel: Fitch Ratings prognostiziert Verschlechterung 2025

Institutionelle Akzeptanz
The global oil and gas industry is ‘deteriorating,’ says top credit ratings agency

Die Öl- und Gasbranche steht vor erheblichen Herausforderungen, bedingt durch weltwirtschaftliche Unsicherheiten, sinkende Nachfrage und anhaltende Produktionssteigerungen. Ein aktueller Bericht von Fitch Ratings beschreibt die Entwicklungen und deren Auswirkungen auf den Energiemarkt im Jahr 2025.

Die globale Öl- und Gasindustrie befindet sich in einer Phase tiefgreifender Veränderungen. Ein Bericht der führenden Kreditratingsagentur Fitch Ratings vom Juni 2025 zeichnet ein düsteres Bild der Branche und stuft den Ausblick für 2025 von „neutral“ auf „verschlechternd“ herab. Diese Neubewertung basiert vor allem auf einer Reihe makroökonomischer Herausforderungen und geopolitischer Ereignisse, die zusammengenommen den Energiemarkt stark beeinflussen. Ein wesentlicher Faktor für die Verschlechterung des Ausblicks ist die Verknüpfung zwischen globaler wirtschaftlicher Unsicherheit und den Handelskonflikten, allen voran die Tarifforderungen der Vereinigten Staaten unter der Präsidentschaft von Donald Trump. Die Ankündigung neuer Zölle im April 2025 führte zu einer Verlangsamung der Ölnachfrage, während gleichzeitig die Mitgliedsstaaten der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) sowie wichtige Verbündete wie Saudi-Arabien, Brasilien, Kasachstan und Guyana die Ölproduktion ausweiteten.

Dieses simultane Ansteigen des Angebots und Nachfragerückgang sorgte für einen Marktüberhang, der die Preise und damit die Profitabilität der Branche belastet. Fitch betont in seinem Bericht, dass die meisten US-amerikanischen Öl- und Gasunternehmen gut auf die aktuelle Marktsituation vorbereitet sind. Dies liegt daran, dass viele Unternehmen seit Beginn der Volatilität stärker finanziell aufgestellt sind als in früheren Zeiten. Insbesondere die Reduzierung von Schuldenlagen hat die Betriebe resilienter gegenüber kurzfristigen Marktturbulenzen gemacht. Dennoch bleibt die Unsicherheit bezüglich der Dauer und Ausprägung dieser Verschlechterung ein bedeutender Risikofaktor für Investoren und Marktteilnehmer.

Ein weiterer wichtiger Punkt in dem Bericht ist die Entwicklung der globalen Ölnachfrage. Laut Fitch wird die weltweite Nachfrage im Jahr 2025 voraussichtlich um rund 800.000 Barrel pro Tag wachsen. Dieser Wert liegt deutlich unter den zuvor geschätzten Zuwächsen von über einer Million Barrel täglich. Die Gründe hierfür sind vielschichtig: Zum einen belasten die Unsicherheiten durch den internationalen Handel und makroökonomische Faktoren das Verbraucherverhalten.

Zum anderen zeigen sich strukturelle Veränderungen wie der zunehmende Einsatz alternativer Energien und Effizienzverbesserungen in verschiedenen Industriezweigen, die den Bedarf an fossilen Brennstoffen langfristig senken. Die Produktionsseite ist von der Entscheidung OPECs und ihrer Partner geprägt, die Fördermengen nach Jahren von Selbstbeschränkungen wieder zu erhöhen. Dabei verfolgt Saudi-Arabien eine Strategie, den Druck auf Nicht-Mitglieder sowie diejenigen innerhalb der OPEC zu erhöhen, die regelmäßig ihre Produktionsquoten überschreiten, etwa Irak und Kasachstan. Diese Bemühungen sollen sicherstellen, dass der Markt trotz erhöhter Produktion stabil bleibt, wobei die tatsächlichen Exporte unter den offiziell berichteten Fördersteigerungen liegen könnten. Analysten wie Priya Walia von Rystad Energy weisen darauf hin, dass diese Diskrepanz zwischen Soll und Ist den Markt weiterhin ausbalancieren könnte.

Zeitgleich mit der Veröffentlichung des Fitch-Berichts stiegen die Ölpreise unerwartet auf über 68 US-Dollar pro Barrel, den höchsten Stand seit April 2025. Dies wurde durch geopolitische Spannungen, insbesondere zwischen den USA und dem Iran, sowie positivere Inflationsdaten und eine vorübergehende Beruhigung im US-chinesischen Handelskonflikt begünstigt. Diese Preisentwicklung hebt die hohe Volatilität des Ölmarktes hervor, die sowohl Chancen als auch Risiken für Akteure des Energiesektors darstellt. In einem größeren Kontext zeigt die Einschätzung von Fitch, dass die fossile Brennstoffindustrie mit einem komplexen Mix aus politischen, wirtschaftlichen und technologischen Faktoren konfrontiert ist. Die Herausforderungen durch volatile Preise, schwankende Nachfrage und wachsender Druck zur Reduzierung von Emissionen zwingen die Branche, sich strategisch neu auszurichten und nachhaltiger zu werden.

Die zunehmende Produktion aus neuen Förderregionen wie Guyana und Brasilien bringt zusätzlich Konkurrenz auf den Markt, während die traditionellen Produzenten ihre Marktstellung verteidigen müssen. Gleichzeitig zeigt sich, dass der Trend zu erneuerbaren Energien an Fahrt gewinnt, auch wenn der Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft in vielerlei Hinsicht noch langfristig ist. Unternehmen müssen zunehmend investieren, um ihre Geschäftsmodelle widerstandsfähig gegenüber regulatorischen Änderungen und Marktschwankungen zu gestalten. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf steigende Umweltauflagen und den gesellschaftlichen Druck, Emissionen zu reduzieren. Die finanzielle Stabilität amerikanischer Unternehmen bietet hier einen Vorteil, da sie flexibler auf kurzfristige Schwankungen reagieren können.

Insgesamt reflektiert der Bericht von Fitch Ratings nicht nur die momentane Schwächephase, sondern stellt auch einen Weckruf für Investoren und Unternehmen dar, proaktiv Strategien für einen nachhaltigen und anpassungsfähigen Energiemarkt zu entwickeln. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um den Herausforderungen des globalen Öl- und Gassektors zu begegnen und zukünftige Risiken zu minimieren. Die Investitionen in Innovation, effizientere Produktionsverfahren und Diversifizierung der Energiequellen werden somit zu Schlüsselkomponenten für die Wettbewerbsfähigkeit in einer sich wandelnden Branche. Gleichzeitig bleibt die Beobachtung geopolitischer Entwicklungen essenziell, da politische Entscheidungen und internationale Beziehungen nach wie vor maßgeblichen Einfluss auf Angebot und Nachfrage sowie Preisgestaltung nehmen. Fazit: Die globale Öl- und Gasindustrie steht vor einer Phase der Unsicherheit und Veränderung.

Trotz kurzfristiger Preisspitzen deutet vieles darauf hin, dass das Überangebot und die geringere Nachfrage die Branche auch in den kommenden Monaten weiter belasten werden. Unternehmen, die es schaffen, sich auf diese neue Realität einzustellen und ihr Geschäftsmodell zukunftssicher gestalten, werden die Herausforderungen der nächsten Jahre besser meistern und als Gewinner aus dieser Deterioration hervorgehen.

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