Bitcoin hat sich in den letzten Jahren von einer spekulativen Digitalwährung zu einem der bedeutendsten Anlageklassen der Welt entwickelt. Trotz der Schwankungen im Preis spiegelt sich das wachsende Interesse an Bitcoin besonders im Verhalten seiner langfristigen Halter wider, die als „uralt“ (ancient) bezeichnet werden. Diese Bitcoin-Bestände, die seit mehr als einem Jahrzehnt nicht bewegt wurden, wachsen derzeit schneller als die täglich neu ausgestellten Bitcoins. Dieser bemerkenswerte Trend führt zu einer Verknappung des verfügbaren Angebots und stellt eine interessante Dynamik im Markt dar, die das Potenzial hat, den Bitcoin-Preis fundamental zu beeinflussen. Das Halving-Event von 2024 markierte einen Wendepunkt in der Bitcoin-Angebotsdynamik.
Die Gesamtzahl der Bitcoins, die länger als zehn Jahre gehalten werden, nimmt täglich um etwa 550 BTC zu – ein Wert, der den täglich neu geminten Anteil von rund 450 BTC übersteigt. Diese Entwicklung zeigt, dass mehr Bitcoin in den langfristigen Besitz übergehen und damit aus dem Umlauf entzogen werden. Gleichzeitig wächst das Vertrauen institutioneller Investoren, die immer größere Summen in Bitcoin investieren und damit den Nachfragedruck weiter erhöhen. Die aktuelle Marktstruktur zeichnet ein Bild von zunehmender Illiquidität. Bereits heute gelten rund 17 Prozent der im Umlauf befindlichen Bitcoins als illiquide, da sie in den Wallets „schlummern“ und nicht für den Handel oder Verkauf zur Verfügung stehen.
Diese Zahl wird bis zum Jahr 2026 voraussichtlich auf 30 Prozent ansteigen. Das bedeutet, dass fast ein Drittel des Bitcoin-Angebots nicht auf den Markt gelangt – eine Situation, die grundsätzlich die Knappheit erhöht und somit tendenziell den Preis unterstützt. Eine Analyse von Fidelity Digital Assets verdeutlicht diese Verschiebung. Ihre Berichte heben hervor, dass das Wachstum der „ancient“ Bitcoin-Bestände die neu geschürften Münzen übertrifft und gleichzeitig die institutionellen Kapitalzuflüsse die Nachfrage zusätzlich verstärken. Bitwise prognostiziert einen Kapitalzufluss von bis zu 300 Milliarden US-Dollar bereits im Jahr 2026, was fast 20 Prozent des Gesamtangebots entsprechen würde.
Dieses Ausmaß institutioneller Beteiligung könnte das verfügbare Angebot noch weiter verknappen und eine fundamentale Angebotsrestriktion am Markt herbeiführen. Die Gründe für diese Entwicklung liegen in den Eigenschaften von Bitcoin selbst. Die Gesamtmenge ist auf 21 Millionen Einheiten begrenzt, und etwa 94,66 Prozent davon sind bereits geschürft. Die zunehmende Anzahl von Bitcoins, die als „verloren“ oder für viele Jahre nicht bewegt gelten, verschärft dieses Angebotdefizit. Zugleich weckt die begrenzte Verfügbarkeit bei Investoren – insbesondere institutionellen – das Interesse, da sie Bitcoin als eine „digitale Form von Knappheit“ betrachten, die sich gegen Inflation absichern kann.
Wenn man diese Faktoren in Relation setzt, erscheint der langfristige Preisanstieg von Bitcoin logisch. Marktanalysten und Investmenthäuser sprechen bereits von der Möglichkeit, dass der Preis von Bitcoin in Zukunft die Marke von einer Million US-Dollar erreichen könnte. Um diese Schwelle zu erreichen, müsste die Marktkapitalisierung von Bitcoin etwa 21 Billionen US-Dollar betragen, was einem zehnfachen Anstieg des aktuellen Wertes entspricht. Trotz der ambitionierten Zielsetzung unterstützt die Kombination aus wachsender Illiquidität und steigender Nachfrage die Plausibilität eines solchen Szenarios. Historische Betrachtungen zeigen zudem einen klaren Zusammenhang zwischen den Halving-Ereignissen und anschließenden Preisanstiegen.
In den Jahren 2013, 2017 und 2021 folgten auf die Halbierungen der Bitcoin-Neuausgabe jeweils signifikante Rallyes, die durch eine reduzierte Angebotsausweitung und steigende Nachfrage begünstigt wurden. Die Entwicklung seit dem Halving im Jahr 2024 könnte diesen Trend bestätigen und möglicherweise die nächste Phase der Preisexplosion einleiten. Die Illiquidität der „alten“ Bitcoin-Bestände hat bereits einen starken Einfluss auf die Marktverfügbarkeit. Heute sind mehr als 17 Prozent der Bitcoins so gut wie „eingefroren“, mit Prognosen, die diesen Anteil bis 2028 auf 20 Prozent ansteigen sehen. Bis 2034 könnten bis zu 25 Prozent der Bitcoins illiquid sein, was bedeutet, dass ein immer größerer Teil des Gesamtangebots nicht für den aktiven Handel zur Verfügung steht.
Gleichzeitig erwerben institutionelle Investoren größere Mengen, wodurch die verfügbare Liquidität weiter abnimmt. Es gibt allerdings auch Herausforderungen und Unwägbarkeiten. Daten zeigen, dass nach dem US-Wahljahr 2024 die „ancient“ Bestände an bestimmten Tagen rückläufig waren – ein signal, dass auch langjährige Halter bei Volatilität des Marktes zum Verkauf bereit sind. Die erhöhte Anzahl von Verkaufstagen zeigt, dass trotz der langen Haltedauer kurzfristige Marktevents das Liquiditätsangebot zeitweise erhöhen können. Diese Dynamik stellt eine natürliche Marktreaktion dar und kann potenziell den raschen Preisanstieg abmildern.
Darüber hinaus könnten externe ökonomische Faktoren und regulatorische Entscheidungen den institutionalisierten Kapitalzufluss beeinflussen. So beeinflussen Risikopolitiken großer Finanzinstitute wie Morgan Stanley und Goldman Sachs derzeit nebenbei einen bedeutenden Teil des potenziellen Investments in Bitcoin. Verzögerungen oder restriktive Vorgaben könnten den Fluss von Kapital in den Kryptomarkt bremsen und somit den Angebotsdruck auf dem Markt verringern. Während die Risiken bleiben, ist das Potenzial für eine nachhaltige Verknappung des verfügbaren Bitcoin-Angebots höher denn je. Die zunehmende Anzahl der „ancient“ Coins in Verbindung mit dem wachsenden institutionellen Interesse positionieren Bitcoin als knappe digitale Ressource, deren Angebot schwer erweiterbar ist.
In einer Welt, in der Inflation und Währungsabwertung an Bedeutung gewinnen, wirkt Bitcoin als attraktiver Wertspeicher und erhält so eine zunehmende Nachfragebasis. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Bitcoin vor einer Phase einer potenziell dramatischen Verknappung steht. Die zunehmende Illiquidität der seit vielen Jahren gehaltenen Bitcoins und die starken Kapitalzuflüsse aus dem institutionellen Bereich schaffen ein Marktumfeld mit steigender Knappheit. Diese Kombination könnte laut Expertenmeinungen den Weg für einen deutlich höheren Bitcoin-Preis ebnen und langfristig die Währung in Richtung der millionenschweren Preisschwelle bewegen. Investoren und Marktteilnehmer sollten diese Entwicklung genau beobachten, da sie die Angebotsseite des Bitcoin-Marktes grundlegend verändern könnte.
Gleichzeitig empfiehlt es sich, die Volatilität und kurzfristige Preisschwankungen stets im Blick zu behalten, um angemessene Strategien für den Handel und die Anlage zu entwickeln. Die Bitcoin-Welt befindet sich im Wandel, und das Zusammenspiel von wachsender Illiquidität und steigender Nachfrage macht sie zu einem spannenden Anlageobjekt der Zukunft.