Der Einzelhandelsmarkt ist von stetigen Veränderungen geprägt, die Flexibilität und eine klare Vision von Unternehmen verlangen, um Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum zu sichern. In diesem Kontext vollzieht Kirkland’s, ein bedeutender Akteur im Bereich Wohnaccessoires und Heimtextilien, eine weitreichende Transformation. Die Umbenennung in Brand House Collective spiegelt den Wandel hin zu einem multi-markenorientierten Retail- und Merchandising-Unternehmen wider, das eng mit Beyond Inc. sowie den bekannten Marken Bed Bath & Beyond, Overstock und BuyBuy Baby zusammenarbeitet. Diese strategische Neuausrichtung markiert einen wichtigen Meilenstein in der Weiterentwicklung von Kirkland’s und führt zu einer engeren Verzahnung der Partnerschaften im Home-Goods-Segment.
Diese Veränderung erfolgte nach einer Reihe von bedeutenden Investitionen und Geschäftsentscheidungen, welche die Grundlagen für das neue Geschäftsmodell geschaffen haben. Insbesondere die $5 Millionen schwere Akquisition der Markenrechte durch Beyond Inc. ist ein zentraler Katalysator für die Integration der Markenwelten und ermöglicht ein gemeinsames Wachstum über verschiedene Vertriebskanäle hinweg. Bereits vorher, im Oktober des Vorjahres, unterstützte Beyond Inc. Kirkland’s mit $17 Millionen an Schuldenfinanzierung, was die Grundlagen für die enge Partnerschaft gelegt hat.
Für Aktionäre wird die Umfirmierung zur Brand House Collective auf der Jahreshauptversammlung am 24. Juli 2025 zur Abstimmung stehen.Die Quartalsergebnisse von Kirkland’s zeigen allerdings, dass die anstehende Neuausrichtung dringend notwendig ist. Der Einzelhändler musste einen deutlichen Rückgang sowohl im Umsatz als auch im Betriebsgewinn verzeichnen, was die Herausforderungen in der aktuellen Marktsituation unterstreicht. Deshalb sind auch strukturelle Veränderungen auf Vorstandsebene sowie im Führungsteam zu beobachten, die den kulturellen und organisatorischen Wandel vorantreiben sollen.
Kirkland’s CEO Amy Sullivan betont, dass das Unternehmen eine effizientere, schlankere Organisation schaffen will, die für die sich schnell wandelnden Marktbedingungen besser gerüstet ist. Der Fokus liegt dabei auf Transformation, Verantwortlichkeit und Innovation, um langfristig erfolgreich zu sein.Die Rebranding-Maßnahme hin zur Brand House Collective symbolisiert mehr als nur einen Namenswechsel. Sie steht für eine strategische Neuausrichtung, bei der verschiedene Geschäftsfelder und Markenkommunikationen unter einem Dach gebündelt werden. Ziel ist es, durch Synergien in Sortimentsstrategie, Supply-Chain-Management und Kundenansprache eine stärkere Position im Wettbewerbsumfeld zu erreichen und zugleich operative Kosten zu senken.
Dazu zählen unter anderem die kontinuierliche Optimierung von Lagerbeständen, die Schließung von weniger profitablen Filialen sowie die gezielte Nutzung von Immobilienwerten. Ergänzend dazu wird die Personalpolitik überarbeitet, um Talente gezielter einzubinden und die Kompetenzbasis im Unternehmen zu erweitern.Ein bedeutender Schritt dazu ist die Einstellung von erfahrenen Managern aus anderen großen Handelskonzernen. So bringt Jamie Schisler, vormals bei Express Inc., ihre Expertise als COO ein und soll die betrieblichen Abläufe verschlanken und effizienter gestalten.
Kerri Dlugokinski, die von Target kommt, verantwortet als Vice President General Merchandise das Bed Bath & Beyond Home-Sortiment, was die Verbindung zwischen den Marken vertieft und neue Impulse im Merchandising setzt. Courtenay Adolf, mit umfassenden Kenntnissen im Bereich Supply Chain, übernimmt die Leitung für globale Beschaffung, Logistik und Distribution, was angesichts der Bedeutung von reibungslosen Lieferketten im heutigen Handel ein entscheidender Erfolgsfaktor ist.Beyond Inc., das sich in den letzten Jahren ebenfalls einer zahlreichen Transformationen unterzog, spielt eine zentrale Rolle im Gesamtgefüge. Nach dem Erwerb von Bed Bath & Beyond durch Overstock, einem Unternehmen, das sich später ebenfalls in Beyond Inc.
umbenannte, wurde zunächst die Overstock-Plattform eingestellt. Dies erwies sich als Fehleinschätzung, woraufhin Overstock nicht nur wieder reaktiviert, sondern auch mit neuen Ladenöffnungen geplant wird. Parallel dazu veräußerte Beyond Inc. eine Mehrheitsbeteiligung an Zulily, das zuvor für vergleichsweise geringe Summen übernommen worden war. Darüber hinaus werden strategisch BuyBuy Baby-Standorte neu eröffnet, obwohl diese Marke erst kürzlich alle Filialen schloss.
Diese vielschichtigen Schritte zeigen, wie dynamisch und experimentell Beyond Inc. versucht, das Geschäft umzugestalten, um wieder positive Impulse zu setzen.Im Zusammenspiel aller Marken und der neu formierten Brand House Collective entsteht ein vielseitiges Ökosystem mit Gemeinsamkeiten in den Bereichen Einkauf, Vertrieb und Marketing. Dies soll Kunden ein besseres Erlebnis bieten und zugleich die Position am Markt stärken. Die Integration verschiedener Markenportfolios bedeutet auch, dass unterschiedliche Zielgruppen adressiert und verschiedene Vertriebsmodelle genutzt werden können.
Während Kirkland’s traditionell im stationären Handel stark war, bieten Partnerschaften mit Beyond und Bed Bath & Beyond Chancen im E-Commerce-Segment und im Omnichannel-Vertrieb. Dieser Mix könnte entscheidend sein, um den Kundenbedürfnissen flexibler zu begegnen und expansive Wachstumsstrategien umzusetzen.Die Herausforderungen sind dennoch gewaltig. Der Einzelhandel steht weiterhin unter Druck durch den zunehmenden Online-Wettbewerb, veränderte Konsumgewohnheiten und volatile Lieferketten. Zudem ist der Trend zu Nachhaltigkeit und regionalen Produkten für viele Unternehmen eine weitere Komplexitätsdimension.
Die neuen Führungskräfte und das veränderte Geschäftsmodell müssen diesen Ansprüchen gerecht werden und gleichzeitig profitable Wachstumsmöglichkeiten realisieren. Kürzungen bei Lagerbeständen und das Schließen unrentabler Filialen sollen hierfür die Kapitalbasis stärken und Mittel für Innovationen freisetzen.In dieser Phase der Transformation hängt vieles davon ab, wie flexibel die Brand House Collective auf Marktveränderungen reagiert und wie schnell das Unternehmen die Vorteile der Partnerschaften und internen Effizienzsteigerungen realisieren kann. Die Einsicht von Kirkland’s CEO Amy Sullivan, dass eine evolutionäre Weiterentwicklung des Geschäftsmodells erforderlich ist, zeigt den Willen, sich dem neuen Wettbewerbsklima zu stellen. Die Konzentration auf eine schlankere und leistungsorientierte Organisation lässt hoffen, dass Kirkland’s bald wieder auf Wachstumskurs gehen kann.
Für Konsumenten könnte sich durch die Bündelung von Kirkland’s, Bed Bath & Beyond und anderen Marken ein attraktives Angebot ergeben, das ein breites Sortiment an Heim- und Lifestyle-Produkten umfasst und kanalübergreifend verfügbar ist. Die Bemühungen, sowohl das stationäre Einkaufen als auch den Online-Vertrieb ansprechend und effizient zu gestalten, stehen im Mittelpunkt der Unternehmensstrategie. Im Idealfall profitieren Kunden von besseren Preisen, einem vielfältigeren Produktportfolio und innovativen Serviceleistungen.Auf gesamtwirtschaftlicher Ebene zeigt die Entwicklung von Kirkland’s und der Brand House Collective exemplarisch, wie wichtig strategische Kooperationen und flexible Geschäftsmodelle im Einzelhandel geworden sind. Die Herausforderungen der letzten Jahre haben den Strukturwandel beschleunigt und erfordern von etablierten Unternehmen, traditionelle Denk- und Arbeitsweisen zu überdenken.
Durch die Verknüpfung mehrerer Marken und eine klar ausgerichtete Managementstruktur entstehen neue Chancen für Wachstum und Profitabilität.Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Kirkland’s mit der Umbenennung zu Brand House Collective einen bedeutenden Schritt in Richtung einer integrierten, leistungsfähigen Multi-Brand-Organisation unternimmt. Die Zusammenarbeit mit Bed Bath & Beyond und weiteren Partnern im Portfolio des Mutterkonzerns Beyond Inc. schafft eine Plattform für umfassende betriebliche Synergien. Trotz der derzeitigen Herausforderungen signalisiert die strategische Neuausrichtung Optimismus und die Bereitschaft zu nachhaltiger Veränderung.
Beobachter der Branche dürfen gespannt sein, wie sich die Brand House Collective in den kommenden Monaten und Jahren weiterentwickeln und welche Impulse sie im dynamischen Einzelhandelsumfeld setzen wird.