Alien: Romulus zählt zu den neuesten Kapiteln einer ikonischen Sci-Fi-Horrorreihe, die seit Jahrzehnten Millionen von Fans in ihren Bann zieht. Die visuelle Gestaltung der Benutzeroberflächen (User Interface, UI) in diesem Film trägt wesentlich dazu bei, die Atmosphäre der Handlung zu vertiefen und die Geschichte lebendig zu erzählen. Jason Forrest Hogg, Creative Lead für das UI-Design, spielte eine zentrale Rolle bei der Entwicklung aller im Film sichtbaren Bildschirmgrafiken und Geräteanzeigen. Sein Ziel war dabei, nicht nur die nostalgische CRT- und Analogästhetik der ursprünglichen Filme zu bewahren, sondern auch ein Gefühl für die Weiterentwicklung der Technologie innerhalb des Alien-Universums zu schaffen. Damit verschmolzen klassische Elemente mit modernen Details, die einem neuen Jahrzehnt des Franchise gerecht werden.
Die visuelle Sprache von Alien: Romulus erstreckt sich über verschiedene Handlungsorte, die jeweils eine eigene Designphilosophie bieten. Dazu gehören die Jackson's Star Kolonie, das Raumschiff USCSS Corbelan IV und die Renaissance Station, jede mit einer differenzierten Nutzeroberfläche, die den Charakter des jeweiligen Schauplatzes widerspiegelt und die Atmosphäre verstärkt. Besonders die Jackson's Star Kolonie zeigt eine zweckmäßige, fast bürokratische UI, welche die harte Realität eines von Unternehmen beherrschten Außenpostens im All unterstreicht. Inspiriert von Retro-futuristischen Tools wirkt das Colony Affairs Terminal wie eine nüchterne Excel-Tabelle für Verwaltungsaufgaben der weit verbreiteten Weyland Yutani Corporation, deren Logo in vielen Szenen präsent ist. Dies vermittelt eine bedrückende Stimmung im Sinne eines kalt-effizienten, unfreiwilligen Arbeitsplatzes im All.
Im Gegensatz dazu wirkt Tylers Computer mit eigenwilligen Boot-Screens und ASCII-Art etwas individueller und lockerer.Das Raumschiff USCSS Corbelan IV hingegen zeigt eine UI, die direkt an die Nostromo-Technologie aus dem Originalfilm Alien angelehnt ist. Als älteres Schiff besitzt die Benutzeroberfläche einen raueren, technisch puristischen Charakter. Einige Systeme sind direkt übernommen, wie etwa der Airlock-Bildschirm, der sogar Elemente aus Filmen wie Blade Runner aufgreift, während andere Steuerelemente neu konzipiert wurden. Diese Kombination erzeugt ein Gefühl von Kontinuität und Authentizität, wobei die Grenzen zwischen altbekannt und neu verwoben werden.
Die Piloten- und Navigationssysteme fungieren nicht nur als Hintergrundequipment, sondern als erzählerische Werkzeuge, die in kritischen Szenen starke emotionale Wirkung entfalten können.Die Renaissance Station, wissenschaftliche Forschungseinrichtung im Herzen der Handlung, hebt sich mit einer deutlich moderneren und eleganteren Oberfläche hervor. Basierend auf dem fiktiven MU/TH/UR 9000 Betriebssystem, präsentiert sich die Oberfläche mit kühlem Blau und sparsamen Akzenten. Im Vergleich zu den erdigen und zweckmäßigen Anlagen auf der Kolonie strahlen diese UI-Elemente eine nüchterne Hochtechnologie aus, die gleichzeitig vertraut und futuristisch wirkt. Die Fonts sind klarer, die Grafiken feiner aufgelöst und diverse Designelemente ziehen eine Brücke zum Film Alien: Covenant und dessen moderner UI-Ästhetik.
Dadurch entsteht ein einheitlicher Designstrang innerhalb der Alien-Reihe, der die filmische Kontinuität unterstreicht.Ein besonderer Fokus lag auf wissenschaftlichen Details in der Forschung, beispielsweise im Remus-Wissenschaftslabor, wo sich das Team auf das Alien-Parasitenwesen konzentriert. Die Bildschirme zeigen verschiedenste Forschungsergebnisse, Datenvisualisierungen und Forschungsprozesse in einer detailverliebten, technikaffinen Sprache. Gleiches gilt für den Facehugger-Kryochamber, der eine horrofixe Einrichtungsstätte darstellt, in der 3D-Druckverfahren zur Herstellung der Parasitenmodellierung gezeigt werden. Für diese Abschnitte entwickelte Jason Forrest Hogg technische Konzepte wie Druckertypen, Tintenarten und allgemein verständliche, wissenschaftliche Interfaces, die die Ernsthaftigkeit und das Grauen der Forschung unterstreichen.
Das äußerste Ende der technologischen Skala wird im Romulus-Flügel deutlich, dem neuesten und fortschrittlichsten Bereich der Station. Dort kommen klarere Designs, differenzierte Farbpaletten und frische Oberflächendesigns zum Einsatz, die gezielt die Hochwertigkeit dieser Einrichtungen hervorheben. Im Armory-Bereich etwa wird die neue Version des Pulse Rifle präsentiert, und die UI-Elemente unterstützen in der Gestaltung den Eindruck von Präzision und Modernität.Ein besonders eindrucksvolles Stück kreativen UI-Designs war die Gestaltung der Purge-Bildschirme während der Kollisionsszene der Renaissance Station mit einem Asteroidenfeld. Diese dramatische Szene verlangte ein dynamisches und visuell reizvolles Interface, das die Spannung verstärkt.
Um dies zu erreichen, wurde neben einer Neugestaltung des klassischen „PURGE“-Screens auch die Zusammenarbeit mit Tachyons+ genutzt. Dieses Partnerstudio erzeugte digitale Verzerrungen und Glitch-Effekte mit speziellen analogen Videosynthesizern, die das visuelle Erlebnis authentisch und dramatisch untermauern.Die Arbeit von Jason Forrest Hogg an Alien: Romulus zeigt exemplarisch, wie wichtig durchdachtes UI-Design in Filmproduktionen sein kann. Benutzeroberflächen sind nicht einfach technische Hintergründe oder reine Visualisierungen, sie transportieren Stimmungen, informieren über den Stand der Handlung und erlauben es dem Zuschauer, tiefer in das Universum einzutauchen. Ihre Gestaltung folgt strengen kreativen und erzählerischen Vorgaben, die sowohl die Franchise-Vergangenheit als auch zukunftsgerichtete Entwicklungen berücksichtigen.
Die Kombination von analoger Nostalgie und futuristischer Ästhetik war hier besonders anspruchsvoll, da die Alien-Serie für ihren Look in den ersten Filmen berühmt wurde und zugleich auf einem fortlaufenden Technologiefortschritt basierende Storys erzählt. Mit dem UI-Design entstand ein authentisches Gefühl von Technologie, das sowohl realistisch als auch erzählerisch sinnvoll ist. Minutiöse Planung und tiefes Eintauchen in die Welt der Aliens ermöglichten die Entwicklung von Interfaces, die glaubwürdig und immersiv sind.Neben der gestalterischen und technischen Meisterleistung wird durch die Produzenten und das Kreativteam auch klar, dass Film-UI nicht nur unterstützend, sondern selbst eine Kunstform darstellt. Alien: Romulus offenbart, wie essentiell jede Bildschirmfläche, jedes Icon und jede Animation für die Schaffung einer packenden Filmszenerie ist.
Die Interfaces werden so zum integralen Bestandteil der filmischen Erfahrung, die bei genauer Beobachtung spannende Einblicke in die Welt und Geschichte des Films bieten.Mit Twentieth Century / Disney als Auftraggeber und Regisseur Fede Alvarez ist Alien: Romulus auch ein großartiges Beispiel, wie Teamarbeit und interdisziplinärer Austausch zwischen Designern, Regie, Technik und Postproduktion innovative visuelle Lösungen hervorbringen, die Fans und neue Zuschauer gleichermaßen begeistern. Jason Forrest Hogg und sein Studio Logan haben es verstanden, die komplexen technischen, ästhetischen und narrativen Anforderungen sportlich zu meistern und die vertraute Alien-Atmosphäre gleichzeitig weiterzuentwickeln.Insgesamt eröffnet die UI-Gestaltung von Alien: Romulus spannende Perspektiven für zukünftige Filmproduktionen, die gleichermaßen Retro-Elemente und moderne Designtrends vereinen wollen. Die Vicariate zwischen Funktionalität, Storytelling und Stil zeigt, wie digitale Gestaltung in der Filmkunst neue Wege beschreiten kann, um immersive Welten zu schaffen, die visuell wie erzählerisch faszinieren.
Für Fans der Serie wie für Liebhaber von Grafik- und Interface-Design bietet Alien: Romulus daher einen wertvollen Einblick in eine detailreiche, kreative Welt, in der jeder Bildschirm eine Geschichte erzählt.