Visa-Studie: 90% aller Stablecoin-Transaktionen werden durch Bots ausgeführt In der sich ständig verändernden Welt der Finanztechnologie sind Stablecoins zu einem relevanten Gesprächsthema geworden. Diese digitalen Währungen, die darauf abzielen, eine stabile Wertgrundlage zu bieten, sind insbesondere im Bereich der Kryptowährungen eine Besonderheit. Ein aktueller Bericht von Visa, in Zusammenarbeit mit Allium Labs durchgeführt, wirft nun ein neues Licht auf die Mechanismen hinter den Kulissen dieser Technologie. Überraschend ist, dass laut dieser Untersuchung beinahe 90% aller Stablecoin-Transaktionen durch automatisierte Systeme, sogenannte Bots, gesteuert werden. Dieser hohe Anteil an Bot-Transaktionen könnte auf den ersten Blick als technologischer Fortschritt erscheinen, jedoch deuten die Fakten darauf hin, dass die menschliche Beteiligung beim Handel und den Transaktionen mit Stablecoins unerwartet gering ist.
Visa und Allium Labs fanden heraus, dass lediglich weniger als 10% des Gesamtvolumens von 2,2 Billionen Dollar, das letzte Monat verzeichnet wurde, auf tatsächliche Nutzer zurückgeht. Das weist darauf hin, dass nur ein Bruchteil der Transaktionen, spezifisch 149 Milliarden Dollar, als „organische Zahlungsaktivitäten“ klassifiziert werden können. Geringe Benutzerfreundlichkeit als Wachstumshindernis Pranav Sood, der Geschäftsführer für Europa, den Nahen Osten und Afrika bei der Zahlungsplattform Airwallex, merkte an, dass Stablecoins zwar ein großes Potenzial für die Zukunft haben, ihr Einsatz als Zahlungsmittel jedoch noch in den Kinderschuhen steckt. „Es ist wichtig, sicherzustellen, dass die bestehenden Zahlungssysteme zuerst verbessert werden“, betonte Sood. Er erwähnte zudem, dass die Nachfrage nach auf Stablecoins basierenden Zahlungslösungen bisher verhalten sei, was teilweise an der Benutzerfreundlichkeit liegt.
Diese Herausforderungen in der Benutzerfreundlichkeit stellen signifikante Barrieren dar, die im Einklang mit der Betonung Soods auf die noch immer hohe Verwendung von Schecks in den USA für Geschäftszahlungen stehen. Zwischen 40% und 60% der Geschäftstransaktionen dort erfolgen auf diese klassische Weise. Dies spiegelt ein breiteres Thema wider: In vielen Bereichen hinkt die technologische Adoption hinterher. Stablecoins: Eine Brücke über Grenzen hinweg Trotz der genannten Herausforderungen hat die Verwendung von Stablecoins unbestreitbare Vorteile, insbesondere im internationalen Handel. Ihre Stabilität, die im starken Kontrast zu den oft volatilen Preisen anderer Kryptowährungen steht, macht sie zu einem attraktiven Werkzeug für grenzüberschreitende Transaktionen und Liquiditätsmanagement.
Initiativen wie die von Stripe, das nach einer sechsjährigen Pause wieder in den Kryptowährungszahlungsraum eintritt und plant, globale Zahlungen mit Stablecoins zu unterstützen, unterstreichen dieses Potenzial. Ein Markt in Bewegung Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Markt für Stablecoins und die damit verbundenen Technologien sich rapide entwickelt, jedoch deutliche Wachstumshürden erkennbar sind. Die hohe Rate an Bot-Aktivitäten könnte ein Zeichen für die Notwendigkeit verbesserter regulatorischer Maßnahmen oder innovativerer Ansätze zur Erhöhung der Benutzerfreundlichkeit sein. Wie sich dieser Markt entwickeln wird, bleibt abzuwarten, aber die aktuellen Trends und Daten von Visa bieten eine faszinierende Momentaufnahme eines Sektors an der Schwelle zu möglicherweise wegweisenden Veränderungen.