In einer immer stärker vernetzten Welt stehen globale Handelsbeziehungen vor komplexen Herausforderungen, die durch ineffiziente Zollpolitiken und fragmentierte Infrastrukturen verschärft werden. Besonders die protektionistischen Handelsmaßnahmen während der Präsidentschaft von Donald Trump haben gezeigt, wie schwierig es für internationale Wirtschaftsakteure geworden ist, reibungslos Geschäfte über Grenzen hinweg abzuwickeln. Vor diesem Hintergrund haben die IOTA Foundation, das Weltwirtschaftsforum (World Economic Forum), das Tony Blair Institute for Global Change und weitere Partner im Mai 2025 die TWIN Foundation gegründet. Dieses ambitionierte Projekt verfolgt das Ziel, den globalen Handel mit Hilfe modernster Technologie effizienter, transparenter und inklusiver zu gestalten. Die zentrale Idee hinter TWIN – der Trade Worldwide Information Network – ist es, eine dezentrale, offene Infrastruktur zu schaffen, in der Handelsökosysteme nahtlos miteinander kommunizieren können.
Die Gründung der TWIN Foundation ist eine Reaktion auf die langanhaltende Fragmentierung und Ineffizienz im internationalen Handel, die besonders kleine Exportfirmen und Entwicklungsmärkte hart trifft. Die Wahl der Partner und Kooperationspartner spiegelt die multidisziplinäre Herangehensweise wider: Neben technologischem Know-how bringt die IOTA Foundation ihre Expertise in Distributed Ledger Technologien (DLT) ein, während das Weltwirtschaftsforum und das Tony Blair Institut ihre Stärken in den Bereichen Politik, Governance und Handelsförderung beisteuern. Weitere Mitbegründer wie TradeMark Africa, die Global Alliance for Trade Facilitation und das Chartered Institute of Export and International Trade tragen fundierte Erfahrungen in der Handelsentwicklung und -steuerung bei. TWIN beruht auf Kernprinzipien wie Offenheit, Interoperabilität und Vertrauen. Die Plattform soll als technologisches Rückgrat für den digitalen Handel fungieren und dabei nicht nur den Datenaustausch entlang der Lieferketten optimieren, sondern auch neue Geschäftsmodelle ermöglichen.
Die digitale Infrastruktur verbindet verschiedene Systeme wie Hafenverwaltungen, Logistikdienstleister und Zollbehörden in einem dezentralisierten Netzwerk. So entsteht eine Echtzeit-Kommunikation, die Informationssilos aufbricht und die Kontrolle über Handelsprozesse signifikant verbessert. Ein wesentlicher Vorteil des Projekts liegt in seiner Technologieplattform, die auf der kürzlich erfolgten Rebased-Upgrade von IOTA basiert. Dieses Upgrade stärkt die Dezentralisierung und unterstützt fortschrittliche Anwendungen wie Selbsteigentumsidentitäten (Self-Sovereign Identity) und digitale Produktpässe (Digital Product Passports). Mit diesen Innovationen lassen sich Handelsprozesse nicht nur effizienter gestalten, sondern auch sicherer und nachvollziehbarer dokumentieren.
Dies ist besonders wichtig, wenn es darum geht, Handelshemmnisse zu überwinden, die durch undurchsichtige Zolltarife und regulatorische Hürden entstehen. Die TWIN Foundation richtet sich explizit gegen die Handelsbarrieren, wie sie während der Amtszeit von Donald Trump entstanden sind. Während Trumps Zollpolitik vielfach als hinderlich für einen freien Weltmarkt bezeichnet wird, baut TWIN eine Brücke hin zu mehr globaler Vernetzung. Die Infrastruktur ist darauf ausgelegt, den Handel grenzüberschreitend zu fördern und Handelshemmnisse abzubauen. Dabei soll die Plattform kleinen und mittleren Unternehmen, vor allem in Entwicklungsländern, einen besseren Zugang zu globalen Märkten ermöglichen.
Neben der technologischen Entwicklung spielt auch die Zusammenarbeit mit politischen Entscheidungsträgern eine zentrale Rolle. Die TWIN Foundation will die Sichtbarkeit von Handelsströmen erhöhen und so eine intelligentere Grenzverwaltung ermöglichen. Durch verbessertes Datenmanagement können Regierungen effektiver agieren, während Unternehmen von effizienteren Zollabwicklungen und weniger Bürokratie profitieren. Die Stiftung arbeitet zudem aktiv an der Entwicklung und Implementierung von Standards für den Einsatz von Distributed Ledger Technologien im Handelskontext. Durch Partnerschaften mit gleichgesinnten Organisationen soll das Ecosystem stetig wachsen und Innovationen fördern.
Die Offenheit der Plattform ist ein Schlüssel für den langfristigen Erfolg von TWIN. Als Open-Source-Infrastruktur steht sie öffentlichen und privaten Akteuren gleichermaßen zur Verfügung, was eine breite Beteiligung fördert und verhindert, dass einzelne Unternehmen oder Regierungen die Kontrolle über kritische Handelsinfrastrukturen monopolisieren. Gleichzeitig will die Stiftung Transparenz im Handelsgeschäft steigern und so das Vertrauen aller Beteiligten in digitale Transaktionen stärken. Aus wirtschaftlicher Perspektive bietet TWIN zudem eine neue Möglichkeit für Innovationen im Bereich digitaler Handelsdienste. Start-ups und etablierte Unternehmen können die Plattform nutzen, um neue Anwendungen zu entwickeln, die beispielsweise die Dokumentation von Warenbewegungen automatisieren oder Risiken im internationalen Handel minimieren.
Diese Innovationsfähigkeit soll nicht nur die Effizienz erhöhen, sondern auch neue Geschäftsfelder eröffnen. Die Gründung der TWIN Foundation stellt einen wichtigen Meilenstein für die Digitalisierung des Welthandels dar. Durch die Kombination von Technologie, politischem Willen und globaler Zusammenarbeit entsteht eine Infrastruktur, die den Anforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht wird. Sie verbindet unterschiedliche Systeme und Akteure, spannt eine digitale Brücke zwischen den Kontinenten und widersetzt sich protektionistischen Tendenzen, die den freien Handel einschränken.
In einer Zeit, in der geopolitische Unsicherheiten und Handelskonflikte zunehmen, kann eine solche Initiative zum Katalysator für neue Formen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit werden. Das Engagement etablierter Partner wie IOTA, das Weltwirtschaftsforum und das Tony Blair Institut unterstreicht die Bedeutung, die diese Entwicklung hat. Durch die Förderung eines offenen, interoperablen und vertrauenswürdigen Ökosystems hat TWIN das Potenzial, den Welthandel transparenter und nachhaltiger zu machen. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die TWIN Foundation weit mehr ist als ein technologisches Projekt. Sie steht für den Versuch, Handelsbarrieren abzubauen, moderne Technologien in den Dienst der globalen Gemeinschaft zu stellen und eine Zukunft zu gestalten, in der Handel effizient, inklusiv und fair abläuft.
Für Unternehmen, Staatsakteure und Verbraucher weltweit bedeutet dies eine neue Ära des internationalen Handels – vernetzt, transparent und digital unterstützt.