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Backblaze im Visier: Vorwürfe falscher Buchführung und Risiken für Kundendaten

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Backblaze responds to claims of "sham accounting," customer backups at risk

Backblaze steht aktuell im Mittelpunkt schwerer Anschuldigungen bezüglich angeblicher Bilanzmanipulation und interner Unregelmäßigkeiten. Die Vorwürfe rühren von ehemaligen Mitarbeitern und einem Short Seller her, der behauptet, die Finanzberichte seien irreführend und die Kundendaten könnten gefährdet sein.

Backblaze, der bekannte Anbieter für Cloud-Speicher und Online-Backups mit Sitz in San Mateo, Kalifornien, sieht sich derzeit schweren Vorwürfen ausgesetzt. Ein Short Seller namens Morpheus Research hat in einem ausführlichen Bericht Anschuldigungen erhoben, die die Finanzpraktiken von Backblaze als „Scheinbuchhaltung“ bezeichnen und zudem davor warnen, dass die Backups der Kunden in Gefahr sein könnten. Diese Entwicklung sorgte nicht nur bei Investoren für Verunsicherung, sondern brachte auch viele Nutzer der Lösung zum Nachdenken. Doch wie ist die Sachlage tatsächlich und wie reagiert Backblaze auf diese schweren Vorwürfe? Im Folgenden wird die komplexe Situation umfassend beleuchtet. Die Ursprünge der Anschuldigungen liegen in zwei Klagen ehemaliger leitender Mitarbeiter, die der Firma im Oktober vorigen Jahres eingereicht wurden.

Huey Hall, der von März 2020 bis Februar 2024 das Finanzressort bei Backblaze leitete, sowie James Kisner, ehemaliger Vizepräsident für Investor Relations und Finanzplanung von Mai 2021 bis November 2023, werfen dem Unternehmen unter anderem manipulierte Finanzberichte und unsaubere Buchhaltungspraktiken vor. Laut Angaben in den Klagen und dem Bericht von Morpheus handelt es sich dabei um bewusste Falschangaben in verschiedenen Bereichen wie den Fixanlagen, kapitalisierten Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen, einem verzerrten Cash-Flow und fehlerhafter Eigenkapitalbewertung. Die Vorwürfe gewinnen an Brisanz durch angebliche Insider-Verkäufe. Laut den vorliegenden Dokumenten sollen die Gründer von Backblaze nach Ablauf einer IPO-Sperrfrist ab April 2022 täglich bis zu 10.000 Aktien verkauft haben – trotz mehrfacher Warnungen von externen Beratern, die diesen massiven Verkauf für verantwortungslos und potenziell rechtswidrig hielten.

Dieses aggressive Handelsverhalten, so heisst es, habe den Aktienkurs des Unternehmens binnen weniger Monate um mehr als 70 Prozent sinken lassen, von einem damals hohen Eröffnungskurs bis auf rund 3,82 US-Dollar im November 2022. Diese Vorgänge werfen nicht nur ein schlechtes Licht auf die finanzielle Stabilität des Unternehmens, sondern auch auf die Sicherheit der Daten von zahllosen Privatanwendern sowie kleinen und mittelständischen Unternehmen, die auf Backblaze als zuverlässigen Backup-Dienstleister vertrauen. In der Tat bereitet es vielen Nutzern Sorge, dass ein finanz- oder rechtliches Desaster hinter den Kulissen die Serverinfrastruktur oder den Zugriff auf gespeicherte Daten gefährden könnte – also die Kernkompetenz des Unternehmens aufs Spiel setzen könnte. Wie steht Backblaze zu diesen Vorwürfen? Patrick Thomas, Vizepräsident für Marketing bei Backblaze, äußerte sich gegenüber Medienvertretern klar und lehnt die Anschuldigungen vehement ab. Er bezeichnet den Bericht von Morpheus als „unbegründet“ und „irreführend“, erklärt, dass er vor allem auf laufenden Rechtsstreitigkeiten beruhe und somit ein Versuch sei, den Aktienkurs zu manipulieren und damit finanziellen Profit zu erzielen.

Weiterhin betont er, dass unabhängige externe Prüfungen keinerlei Fehlverhalten in Bezug auf die veröffentlichten Finanzdaten festgestellt hätten. Backblaze unterstreicht seine Verpflichtung, sichere und leistungsfähige Cloud-Backup-Dienste bereitzustellen, die von Kunden weltweit genutzt werden. Das Unternehmen signalisiert, weiterhin stark auf Innovation und nachhaltiges Wachstum zu setzen, um langfristigen Mehrwert für Kunden, Mitarbeiter und Aktionäre zu schaffen. Aus finanzieller Sicht stellt sich die Lage jedoch weiterhin angespannt dar. Seit dem Börsengang im November 2021 hat Backblaze laufend Verluste gemeldet, mit einer Nettobelastung von 59,7 Millionen US-Dollar allein im Jahr 2023 sowie einem Verlust von 48,5 Millionen US-Dollar im vierten Quartal 2024.

In gleicher Zeitspanne stieg die ausstehende Aktienzahl um rund 80 Prozent, während der Kurs der Aktie fast drei Viertel seines IPO-Werts verlor. Solche Zahlen lassen Anleger und Marktbeobachter zweifeln, ob das Unternehmen kurzfristig profitabel sein kann. Die Auswirkungen auf die Nutzer sind indes weniger eindeutig zu bewerten. Das Vertrauen in Cloud-Backup-Anbieter gründet wesentlich auf deren finanzieller Solidität und Operationalität – denn falls ein Dienstleister plötzlich insolvent wird, besteht die Gefahr, dass Zugänge zu gesicherten Daten betroffen sind oder Daten unter Umständen verloren gehen. Viele Experten empfehlen daher die 3-2-1-Backup-Regel: Diese besagt, dass drei Kopien der Daten auf zwei unterschiedlichen Medien und eine Kopie an einem externen Ort aufzubewahren sind.

Auch wenn Backblaze derzeit jeden Einwand bestreitet, sollte die Vorsorge prinzipiell nicht vernachlässigt werden. Die Berichterstattung der Fachpresse, darunter Medien wie How-To Geek oder Ars Technica, spiegelt die gespaltene Stimmung wider. Während die eine Seite die Vorwürfe als berechtigte Warnung und Weckruf versteht, mahnen andere die Notwendigkeit einer differenzierten Bewertung und einer Abwägung der tatsächlichen Fakten an. Gerade die Tatsache, dass unabhängige Audits keine gravierenden Unregelmäßigkeiten fanden, lässt Zweifel an der Durchschlagskraft der Vorwürfe aufkommen. Über die Unternehmensführung hinaus lässt die Situation Backblaze auch als Beispiel für die Herausforderungen in der Technologiebranche gelten, insbesondere bei Unternehmen, die stark auf Wachstum, Investoreninteresse und Kapitalmärkte angewiesen sind.

Der Spagat zwischen ambitionierten Wachstumszielen, Einhaltung von Compliance und der Sicherung der Kundendaten erweist sich dabei als ebenso entscheidend wie schwierig. Für alle Nutzer von Backblaze und vergleichbaren Cloud-Diensten ist im Moment primär ein sorgfältiges Abwägen wichtig. Einerseits spricht vieles dafür, dass Backblaze weiterhin operativ tätig ist und seine Dienste stabil zur Verfügung stellt. Andererseits sind bei möglichen finanziellen oder rechtlichen Problemen externe Einflüsse und plötzliche Veränderungen nicht ausgeschlossen. Ein Backup-Konzept ohne Abhängigkeit von einem einzelnen Anbieter ist daher ratsam, um möglichst umfassenden Schutz vor Datenverlusten zu gewährleisten.

Abschließend lässt sich sagen, dass Backblaze aktuell mit einer diffusen Mischung aus juristischen Herausforderungen, negativen Investorenerwartungen und massiven Anschuldigungen umgeht. Die kommenden Quartalszahlen, die im Mai 2025 erwartet werden, könnten einen Wegweiser für die Zukunft dieses Cloud-Backup-Pioniers darstellen. Kunden und Aktionäre sollten die Entwicklungen aufmerksam verfolgen, zugleich aber auch weiter auf bewährte Strategien zur Datensicherung setzen. Die digitale Sicherheit bleibt eine Gemeinschaftsaufgabe – angesichts von Unsicherheiten auf der Unternehmensseite umso wichtiger.

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