Steuern und Kryptowährungen

Vom Mythos zur Realität: Warum Blockchains heute nicht mehr unhackbar sind

Steuern und Kryptowährungen
Once hailed as unhackable, blockchains are now getting hacked

Die weitverbreitete Annahme, Blockchains seien unantastbar und absolut sicher, wird zunehmend durch eine Realität ersetzt, in der immer mehr Angriffe und Sicherheitslücken offenbart werden. Kryptowährungen und ihre zugrundeliegenden Technologien stehen heute vor neuen Herausforderungen, die sowohl technische als auch wirtschaftliche Risiken bergen und die Zukunft der digitalen Vermögenswerte maßgeblich beeinflussen können.

Blockchains galten lange Zeit als die ultimative Sicherheitstechnologie, die alle Finanztransaktionen und digitale Assets mit einer unveränderlichen, dezentralisierten Datenbank absichert. Das ursprüngliche Versprechen der Blockchain-Technologie war es, eine Plattform ohne zentrale Kontrolle zu bieten, auf der Betrugsversuche praktisch unmöglich seien. Doch die jüngsten Ereignisse und Hackerangriffe zeigen, dass dieser Mythos in zunehmendem Maße an seine Grenzen stößt. Die Vorstellung von unhackbaren Blockchains wird immer öfter von realen Angriffen, Softwarefehlern und organisatorischen Schwächen widerlegt. Die Entwicklung dieser Sicherheitslücken wirft wichtige Fragen auf, die sowohl für Nutzer als auch für Unternehmen von entscheidender Bedeutung sind.

Der Begriff Blockchain beschreibt eine spezielle Form einer verteilten Datenbank, bei der jede Transaktion in Blöcken gespeichert und durch kryptographische Verfahren miteinander verknüpft ist. Das System lebt von der Kooperation zahlreicher Computer, sogenannter Knoten oder Nodes, die gemeinsam dafür sorgen, dass nur gültige Transaktionen bestätigt werden. Dieses Verfahren macht es auf den ersten Blick fast unmöglich, einmal gespeicherte Daten zu manipulieren oder gar zu löschen. Bereits vor mehr als einem Jahrzehnt wurde die Blockchain-Technologie mit Bitcoin bekannt gemacht und viele sahen darin eine technologische Revolution, die das Finanzwesen und andere Branchen grundlegend verändern könnte. Trotz dieses ehrgeizigen Anspruchs und zahlreichen Anwendungsversprechen mehren sich seit einigen Jahren Berichte über gravierende Sicherheitsvorfälle.

Insbesondere das Phänomen sogenannter 51-Prozent-Angriffe hat die Blockchain-Welt erschüttert. Hierbei verschafft sich ein Angreifer die Kontrolle über mehr als die Hälfte der Rechenleistung im Netzwerk, was ihm ermöglicht, Transaktionen zu ändern oder zurückzunehmen und somit die doppelte Ausgabe von Kryptowährungen zu betreiben. Dies wurde erst vor wenigen Jahren am Beispiel von Ethereum Classic nachgewiesen, wodurch ein Schaden von über einer Million US-Dollar entstand. Solche Angriffe zeigen, dass nicht jede Blockchain aufgrund ihrer Architektur gegen manipulative Eingriffe gefeit ist. Die Sicherheit eines Netzwerks hängt maßgeblich vom Verteilungsgrad der Mining-Kapazitäten ab.

Bei Bitcoins riesigem Netzwerk ist die Durchführung eines 51-Prozent-Angriffs aktuell aufgrund der exorbitanten Kosten nahezu ausgeschlossen. Anders sieht es jedoch bei kleineren oder weniger populären Kryptowährungen aus, deren Netzwerke vergleichsweise geringe Rechenleistungen aufweisen und somit anfälliger für Übernahmen sind. Dazu kommt, dass aktuelle Marktschwankungen und sinkende Kurswerte oft dazu führen, dass Miner ihre Rechenleistung deaktivieren, wodurch die Schutzmechanismen gegen solche Angriffe weiter schwinden. Neben den rein technologischen Schwachstellen treten auch immer wieder Fehler in Softwareclients auf, die von Nutzern oder Betreibern von Nodes verwendet werden. Diese Clients, die die Kommunikation mit dem Blockchain-Netzwerk ermöglichen, können Schwachstellen enthalten, die von Angreifern ausgenutzt werden können.

Ein Beispiel ist eine geheime Behebung eines Bugs in Bitcoin Core 2018, der theoretisch das unkontrollierte Erzeugen von Bitcoins ermöglicht hätte. Solche Programmfehler gefährden nicht nur das Vertrauen in die Technologie, sondern lassen auch erkennen, wie anspruchsvoll und komplex die Softwareentwicklung im Blockchain-Umfeld ist. Eine möglicherweise noch größere Gefahr als 51-Prozent-Angriffe sind Bugs in Smart Contracts, also selbstausführenden Verträgen, die auf der Blockchain laufen. Diese Programme automatisieren Transaktionen und Abläufe und sind damit zentrale Bausteine vieler neuer Blockchain-Anwendungen und Dezentraler Finanzprodukte (DeFi). Die DAO-Hackangriffe von 2016 gehören zu den bekanntesten Beispielen, bei denen aufgrund eines Programmierfehlers ein Diebstahl von rund 60 Millionen US-Dollar aus einer dezentralen Investmentgemeinschaft möglich wurde.

Smart Contracts sind oft öffentlich einsehbar, was einerseits Transparenz schafft, andererseits aber auch Angreifern die Analyse und Suche nach Schwachstellen erleichtert. Das Beheben von Fehlern in Smart Contracts ist kompliziert, da einmal aktivierte Verträge nicht einfach rückgängig gemacht werden können und ihre logische Integrität erhalten bleiben muss. Rückgabe von gestohlenen Geldern ist in der Regel nur durch das Erzeugen einer neuen Blockchain-Version, einem sogenannten Fork, möglich, was zu Spaltungen und Unsicherheiten in der Community führen kann, wie es am Beispiel von Ethereum und Ethereum Classic zu beobachten war. Die Sicherheit von Blockchain-Technologie steht somit auf mehreren Säulen: die integrale Protokollsicherheit, die Sauberkeit der Smart Contracts, die Robustheit der Client-Software sowie die Sicherung von Handelsplattformen und Verwahrungslösungen. Gerade die Exchanges, also Handelsplätze, an denen Nutzer Kryptowährungen kaufen und lagern, sind seit langem Ziel von Angriffen.

Schlechte Sicherheitspraktiken, mangelhafte interne Kontrollen und teilweise veraltete Software führen immer wieder zu Verlusten in Milliardenhöhe. Große Diebstähle erfordern längst kein technisches Hackerwissen mehr, sondern oft nur Ausnutzung organisatorischer Schwächen. Um diesen Bedrohungen zu begegnen, entstehen inzwischen spezialisierte Sicherheitsunternehmen und Auditing-Dienstleister, die unter anderem mit künstlicher Intelligenz Schwachstellen erkennen und Transaktionsverläufe überwachen. Formal verifizierte Smart Contract-Analysen und Blockchain-basierte Belohnungssysteme für die Meldung von Fehlern („Bug Bounties“) sollen die Qualität von Code verbessern und so Sicherheitsrisiken minimieren. Doch die Komplexität der zugrundeliegenden Wirtschafts- und Anreizmechanismen macht vollständige Sicherheit nahezu unmöglich.

Es bleibt eine Herausforderung, technische Perfektion, wirtschaftliche Anreize und menschliches Verhalten in Einklang zu bringen. Angreifer entwickeln ständig neue Strategien, um Schwächen auszunutzen oder Systeme zu manipulieren. Während im traditionellen Finanzsystem einige betrügerische Transaktionen nachträglich storniert werden können, sind in Blockchain-Netzwerken Transaktionen endgültig und unwiderruflich. Dies erhöht den Druck auf Präventionsmaßnahmen und Erkennungsmechanismen enorm. Durch die zunehmende Verknüpfung von Blockchains mit etablierten Finanzinstitutionen sowie Zentralbanken werden deren Sicherheitsanforderungen noch weiter steigen.

Fehler oder Angriffe könnten in Zukunft schwerwiegendere Folgen für den globalen Finanzmarkt haben und deshalb intensivere Schutzmaßnahmen erfordern. Zudem rücken Regulierungen und Compliance stärker in den Fokus, um stabile Rahmenbedingungen zu schaffen, die Vertrauen in diese zukunftsträchtige Technologie stützen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Blockchains heute keineswegs mehr als unhackbar gelten können. Die in der Öffentlichkeit oft vereinfachte Darstellung der Technologie als absolut sicher wurde durch verschiedene reale Vorfälle widerlegt. Dennoch bleibt Blockchain-Technologie eine der innovativsten Entwicklungen im Bereich der sicheren Datenverarbeitung und Finanztransaktionen.

Mit steigendem technischen Verständnis, verteilter Beteiligung und professionelleren Sicherheitslösungen kann ihre Widerstandsfähigkeit weiterhin verbessert werden. Die digitale Zukunft wird maßgeblich davon abhängen, wie gut es Entwicklern, Unternehmen und Nutzern gelingt, mit den vielschichtigen Risiken und Herausforderungen umzugehen und kontinuierlich bessere Schutzmechanismen zu etablieren.

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