Zu Beginn der Digitalisierung wurden Kryptowährungen wie Bitcoin als unantastbar angesehen. Die Idee, dass Transaktionen in der Blockchain unverfolgbar seien, schien allgegenwärtig zu sein. Sarah Meiklejohn, eine damalige Informatikstudentin an der University of California in San Diego, erkannte jedoch schnell das Potential, das hinter den scheinbar anonymen Transaktionen in der digitalen Währung steckte. Im Jahr 2013, gerade einmal vier Jahre nachdem Bitcoin in einem Whitepaper von einer Person namens Satoshi Nakamoto vorgestellt wurde, begann Meiklejohn zu glauben, dass hinter den scheinbar bedeutungslosen Zeichenfolgen, den sogenannten Hashes, in der Blockchain weit mehr steckte, als auf den ersten Blick ersichtlich war. Trotz der Öffentlichkeit der Transaktionen in der Blockchain war vielen Nutzern nicht bewusst, dass diese dennoch aufgezeichnet und verfolgt werden konnten.
Meiklejohn war sich sicher, dass die scheinbare Anonymität von Bitcoin nur so lange bestand, bis die Transaktionen mit der realen Welt in Berührung kamen. So begann sie, in unkonventioneller Weise zu forschen: Sie kaufte Dinge. Ihr Doktorvater Stefan Savage unterstützte sie bei diesem Vorhaben und durchsuchte mit ihr die Einkäufe, um die Transaktionen von Käufer zu Verkäufer zu verfolgen. Was Meiklejohn zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, war, dass ein Mann namens Michael Gronager bereits an einem Algorithmus arbeitete, der es ihm ermöglichen sollte, Kryptotransaktionen im großen Maßstab zu verfolgen. Gronager nutzte diesen Algorithmus, um herauszufinden, wohin gestohlene Bitcoins geflossen waren, als die Kryptobörse Mt.
Gox im Jahr 2014 bankrottging. Aus diesen Erkenntnissen entstand schließlich das Unternehmen Chainalysis. Der Algorithmus von Gronager automatisierte und optimierte im Wesentlichen den Verfolgungsprozess von Meiklejohn. Nun nutzt er ihn, um Finanzinstituten und Regierungen zu helfen, gestohlenes Geld zu verfolgen und schlechte Akteure in der Kryptowelt zu identifizieren. Was einst als unmöglich angesehen wurde, nämlich die Verfolgung von Kryptokriminalität, wird nun dank fortschrittlicher Algorithmen realisiert.
Dank solcher innovativen Ansätze und der Zusammenarbeit zwischen Forschern, Mathematikern und Unternehmern ist es heute möglich, Transaktionen in der Welt der Kryptowährungen genauer zu verfolgen und potenzielle kriminelle Aktivitäten aufzudecken. Die Geschichte von Meiklejohn und Gronager zeigt, dass durch den Einsatz von Algorithmen und Technologie die Kryptowelt sicherer und transparenter werden kann.