Mit der Einführung von macOS Sequoia, auch bekannt als macOS 15, sind zahlreiche neue Funktionen hinzugekommen, die das Nutzererlebnis verbessern sollen. Gleichzeitig treten jedoch einige unerwartete Probleme auf, die Anwender bei der täglichen Arbeit mit Dateipfaden vor Herausforderungen stellen. Eines davon betrifft das Kopieren von Pfadnamen aus dem Finder. Diese werden automatisch in einfache Anführungszeichen gesetzt. Obwohl es auf den ersten Blick harmlos erscheint, bringt diese Änderung erhebliche Schwierigkeiten beim Einfügen – vor allem in Markdown-Editoren wie MacDown und anderen Programmen, die Pfade unverändert erwarten.
Die Folge sind gebrochene Links, die nicht wie vorgesehen funktionieren und den Arbeitsfluss unterbrechen. Das Problem ist überraschend präsent, da es die nahtlose Integration von Dateipfaden in Dokumentationen, Code oder andere Anwendungen behindert. Finder bietet seit langem die Möglichkeit, Pfadnamen zu kopieren und in Texteditors oder Terminals einzufügen. Das neue Verhalten in macOS Sequoia führt dazu, dass der kopierte Pfad von einfachen Anführungszeichen umschlossen wird. Diese werden oftmals fälschlicherweise als Teil des Pfades interpretiert oder stören die Funktionsweise von Applikationen, die Pfade weiterverarbeiten.
Markdown-Editoren bauen oft auf exakte Pfadangaben, um etwa Bilder oder Dateien korrekt einzubinden. Werden diese Pfade mit zusätzlichen Zeichen wie Anführungszeichen versehen, so scheitert die korrekte Zuweisung und der Nutzer sieht anstelle eines Bildes oder einer Datei lediglich einen fehlerhaften Link. Dieses Verhalten sorgt für erheblichen Frust und verlangt im Alltag nach einer Lösung. Eine direkte Option in den Systemeinstellungen von macOS, um das Format des kopierten Pfades anzupassen, existiert derzeit nicht. Daher haben sich Nutzer und Entwickler auf kreative Umwege konzentriert, um den Workflow wieder flüssig zu gestalten.
Ein besonders hilfreicher und praktikabler Ansatz geht auf Anthony Reimer zurück, der das Problem detailliert dargestellt und zugleich einen pragmatischen Workaround präsentiert hat. Mit Hilfe von Automator, einem auf macOS vorinstallierten Tool zur Automatisierung von Arbeitsprozessen, lässt sich eine Quick Action erstellen, die den Pfad ohne die störenden Anführungszeichen kopiert. Der Vorgang ist simpel und erfordert keine tiefgehenden Programmierkenntnisse. In Automator wird eine neue Quick Action geschaffen, die speziell darauf ausgelegt ist, Dateipfade aus dem Finder zu empfangen. Anschließend kommt ein AppleScript zum Einsatz, das den Pfad in POSIX-Format abfragt und unverändert übernimmt, ohne zusätzliche Anführungszeichen hinzuzufügen.
Im Anschluss wird die Ausgabe direkt in die Zwischenablage kopiert. Über das Speichern dieser Quick Action unter einem sprechenden Namen, wie „Copy Unescaped Path“, integriert sich die Funktion nahtlos in das Kontextmenü des Finders unter Quick Actions. So lässt sich der saubere Pfad jederzeit per Rechtsklick abrufen und ohne Störungen weiterverarbeiten. Noch nutzerfreundlicher wird diese Lösung, wenn man der Quick Action eine Tastenkombination zuweist. Das funktioniert in den Systemeinstellungen unter dem Bereich Tastatur im Abschnitt Tastaturkurzbefehle.
Dort finden sich die Dienste beziehungsweise Schnellaktionen wieder, denen man individuelle Kürzel geben und damit die neuen Funktionen noch schneller und intuitiver abrufen kann. Diese Umgehung ist für viele Anwender ein Segen und stellt sicher, dass Arbeitsabläufe mit Pfadkopien nicht länger durch ungewollte Anführungszeichen gebremst werden. Gerade für professionelle Autoren, Entwickler oder Nutzer, die häufig mit Markdown-Dateien, Skripten oder komplexen Verzeichnisstrukturen arbeiten, ist das ein enormer Zeitgewinn und verbessert die Produktivität spürbar. Zusätzlich zeigt die Problematik rund um die Pfadkopien in macOS Sequoia auch, wie wichtig Nutzer-Feedback und Community-Lösungen für die Weiterentwicklung von Betriebssystemen sind. Apple selbst hat das Thema bisher nicht mit einem offiziellen Fix adressiert, was die Bedeutung von kreativen Lösungen wie dem Automator-Workflow noch unterstreicht.
Selbst wenn zukünftige Versionen des Systems oder Updates das Verhalten korrigieren sollten, bietet die beschriebene Methode eine sofort verfügbare und komfortable Alternative. Wer sich mit Automator und AppleScript näher auseinandersetzen möchte, kann die Möglichkeiten zur Automatisierung von macOS Prozessen entdecken, die weit über die hier dargestellte Anwendung hinausgehen. Das Bearbeiten von Dateipfaden auf Wunschformate, das Zusammenspiel von Apps und das effiziente Handling von Dateien können so individuell optimiert werden. Zusammenfassend führt das Problem der einzelnen Anführungszeichen beim Kopieren von Pfaden in macOS Sequoia zu einer deutlichen Einschränkung in der Benutzerfreundlichkeit, insbesondere für Nutzer von Markdown-Editoren und anderen Anwendungen, die Pfade unverändert benötigen. Der Automator-Workaround bietet eine elegante und leicht umsetzbare Lösung, die den Alltag erheblich erleichtert und zeigt beispielhaft, wie sich kleine Hürden im Workflow mit einfachen Mitteln umgehen lassen.
Für alle, die täglich mit macOS arbeiten und auf saubere Pfadkopien angewiesen sind, ist es empfehlenswert, die Quick Action zu erstellen und mit einer Tastenkombination auszustatten. So bleiben Arbeitsschritte flüssig, Links funktionieren zuverlässig und die Produktivität steigt. Das Thema beweist, dass auch in modernen Betriebssystemen Optimierungspotenzial steckt und Nutzerinitiative maßgeblich zur Verbesserung beiträgt. Die Kombination aus AppleScript, Automator und den systemweiten Schnellaktionen ist ein mächtiges Werkzeug, das insbesondere bei kleinen, aber ärgerlichen Problemen hilft und dabei die Arbeitswelt spürbar angenehmer gestaltet. Die Zukunft bleibt spannend, wenn Apple auf das Feedback der Nutzer eingeht und derartige Probleme künftig direkt in macOS löst.
Bis dahin bietet der vorgestellte Workaround eine empfehlenswerte und praxiserprobte Methode, mit der das copy-paste Erlebnis auf dem Mac wieder akkurat und effizient wird.