Die Welt der Homelabs erfreut sich wachsender Beliebtheit, da immer mehr Technikbegeisterte die volle Kontrolle über ihre Daten und Dienste im privaten Umfeld suchen. In diesem Kontext hat sich die Produktreihe der ZimaBoards als feste Größe etabliert. Nach dem Erfolg des ersten ZimaBoard, das vor vier Jahren nach einer Crowdfunding-Kampagne erschien, wurde nun der Nachfolger ZimaBoard 2 vorgestellt. Dieses neue Modell bringt zahlreiche Hardware-Updates sowie ein eigens entwickeltes Betriebssystem mit und verspricht damit ein noch angenehmeres und leistungsfähigeres Nutzererlebnis. Optisch hat der ZimaBoard 2 eine neue Gestaltung erhalten.
Während die erste Version noch eine goldbraune Aluminiumhülle besaß, zeigt sich die zweite Generation in einem silbernen Gehäuse aus gegossenem Aluminium. Dieses Material macht das Gerät zwar etwas schwerer, sorgt aber für eine robuste und hochwertige Anmutung. Zudem bleibt das Produkt seiner passiven Kühlung treu, wodurch die Lüfter und Lüftungsschlitze entfallen. Das bedeutet einen lautlosen Betrieb, der sich für leise Umgebungen wie Heimbüros oder Medienräume optimal eignet. Im Vergleich zum Vorgänger ist das neue Modell etwas flacher, was wiederum kleinere Kühlrippen bedeutet.
Zwar wurde festgestellt, dass der ZimaBoard 2 ein wenig wärmer wird als sein Vorgänger, doch bleiben die Temperaturen innerhalb eines unproblematischen Rahmens. Die Platzierung der Anschlüsse ist vom ersten Modell übernommen worden, wodurch ein unkomplizierter Austausch oder Upgrade möglich ist. Gerade für Nutzer, die bereits ein ZimaBoard besitzen, erleichtert das den Wechsel erheblich. Hinsichtlich der Hardwarekomponenten hat sich einiges getan. Das Herzstück des ZimaBoard 2 bildet der Intel N150 Prozessor mit vier Kernen, der im Vergleich zum Intel Celeron N3450 des Vorgängers deutlich schneller und moderner ist.
Dabei taktet die CPU mit bis zu 3,6 GHz und verfügt über einen größeren Cache. Diese Verbesserung schlägt sich besonders bei rechenintensiven Aufgaben nieder. Die Speicherausstattung kann bis maximal 16 GB LPDDR5x Arbeitsspeicher betragen, was dem neuen Standard und den Anforderungen moderner Anwendungen entspricht. Demgegenüber war der erste ZimaBoard auf maximal 8 GB LPDDR4x RAM beschränkt. Der interne Speicher ist ebenfalls aufgewertet worden: Es stehen Modelle mit 32 GB oder 64 GB eMMC-Flash-Speicher zur Auswahl – eine Verdoppelung gegenüber dem ersten ZimaBoard.
Beim Netzwerkanschluss bietet die zweite Generation erstmals zwei 2,5-Gigabit-Ethernet-Ports anstelle von zwei 1-Gigabit-Ports. Dies ist ein wichtiges Upgrade speziell für die Nutzung als NAS (Network Attached Storage) oder Multiservice-Server im Heimbereich, da die Datenübertragung dadurch deutlich schneller und flüssiger wird. Auch die Unterstützung für Massenspeicher ist solide geblieben. Der ZimaBoard 2 verfügt nach wie vor über zwei SATA 3.0 Schnittstellen mit voller 6 Gb/s Geschwindigkeit und eigenem Stromanschluss.
Ideal für die Einbindung von HDDs oder SSDs bleibt hier die Flexibilität erhalten. Ebenso sind die USB-Anschlüsse auf zwei USB 3.x Ports aktualisiert worden, was die Datenübertragung per USB spürbar beschleunigt. Ein großes Highlight des ZimaBoard 2 ist die Einführung von ZimaOS. Dieses eigens entwickelte Betriebssystem ist eine Weiterentwicklung des vorher genutzten CasaOS.
Mit ZimaOS wird das Management von installierten Diensten, Speicher und Updates erheblich vereinfacht. Die Benutzeroberfläche ist intuitiv gestaltet, sodass auch Einsteiger ohne tiefgehende Linux-Kenntnisse schnell und einfach ihre Services starten können. Über das integrierte ZimaClient-Tool ist der Zugriff auf das Gerät auch von außerhalb des heimischen Netzwerks möglich – eine praktische Funktion für Nutzer, die von unterwegs auf ihre Daten oder Anwendungen zugreifen möchten. Allerdings ist ZimaClient derzeit nur für Windows und macOS erhältlich. Linux- und Smartphone-Versionen werden noch vermisst, was bei einer Zielgruppe, die oft mit verschiedenen Betriebssystemen arbeitet, durchaus beachtet werden sollte.
Die Leistung wurde in praktischen Tests bereits positiv bewertet. Insbesondere die Nutzung als Media-Server zeigte eine flüssige 4K-Wiedergabe mit aktiviertem Hardware-Transcoding über Intel Quick Sync Video. Bei ZimaBoard 2 verlief die Wiedergabe deutlich effizienter als bei der ersten Generation, ohne merkliche Verzögerungen beim Vorspulen oder Springen innerhalb der Medieninhalte. Dies spricht für eine gelungene Optimierung auf Soft- und Hardware-Ebene. Der geringe Stromverbrauch ist ein weiteres Pro-Argument für den ZimaBoard 2.
Im Leerlauf bleibt die Leistungsaufnahme unter 4 Watt. Selbst unter Last, etwa wenn mehrere Dienste gleichzeitig laufen, steigt der Verbrauch nur moderat auf rund 6 bis 8 Watt an. Für den Dauerbetrieb zuhause ist das eine sehr gute Bilanz, zumal das Gerät dank der passiven Kühlung völlig geräuschlos arbeitet. Das Konzept der Verpackung überzeugt ebenfalls. Der Hersteller setzt auf nachhaltige Materialien, indem das Gerät in einem recycelten Karton geliefert wird.
Ein cleverer Clou ist, dass sich der Karton einfach zuschneiden lässt und als praktischer Standfuß oder Docking-Station für zwei SATA-SSDs umfunktioniert werden kann. Diese clevere Lösung zeigt, dass bei der Entwicklung viel Wert auf Nutzerfreundlichkeit und Umweltbewusstsein gelegt wurde. Preislich bewegt sich das ZimaBoard 2 auf demselben Niveau wie die erste Generation, was angesichts der verbesserten Ausstattung und der modernen Technik durchaus attraktiv ist. Besonders interessant ist die Empfehlung der 16-GB-RAM-Version, da mit 8 GB der Arbeitsspeicher bei intensiver Nutzung mit mehreren Containern oder Diensten schnell an seine Grenzen kommen könnte. Wer sich überlegt, einen gebrauchten PC als Homelab-Lösung zu nutzen, findet im ZimaBoard 2 dennoch einige entscheidende Vorteile: Das Gerät ist klein, energieeffizient, passiv gekühlt und sofort einsatzbereit.
Die Software ist für den Homelab-Einsatz optimiert und setzt auf einfache Handhabung. Das spart Zeit und Nerven, gerade wenn man sich nicht selbst tief in Serverkonfigurationen einarbeiten möchte. Zusammenfassend präsentiert sich der ZimaBoard 2 als gelungene Weiterentwicklung mit deutlich verbessertem Prozessor, schnellerem Netzwerk, mehr Arbeitsspeicher und erweiterter Speicherkapazität. Die passive Kühlung sorgt für einen leisen Betrieb, der gerade im privaten Umfeld geschätzt wird. Mit ZimaOS steht zudem ein speziell entwickeltes Betriebssystem bereit, mit dem sich auch komplexere Homelab-Aufgaben unkompliziert realisieren lassen.
Dank seines durchdachten Designs, der modernen Hardware und der effizienten Softwarelösung ist der ZimaBoard 2 eine empfehlenswerte Wahl für Anwender, die einen kompakten, leistungsfähigen und energiesparenden Homelab-Server suchen. Ob als NAS, Media-Server oder private Cloud – das Gerät passt sowohl für Einsteiger als auch für erfahrene Nutzer, die ihre Datenhoheit im eigenen Heim sichern wollen. Die am Horizont sichtbaren Updates und Erweiterungen bei Software und Hardware lassen zudem auf eine langfristige und nachhaltige Produktpflege hoffen. Für alle, die sich im Bereich DIY-Server und Selbsthosting engagieren, stellt der ZimaBoard 2 somit eine interessante Alternative dar, die modernen Komfort und Leistung in ein handliches Format packt und dabei für eine breite Palette von Anwendungen offen steht.