Seit einigen Jahren steht der Handelskonflikt unter der Führung von Donald Trump im Fokus der Finanzwelt – nicht selten gespickt mit Turbulenzen und unvorhersehbaren Kursbewegungen an den Börsen. Der sogenannte Trump Trade war lange Zeit ein Schlagwort, das die optimistische Stimmung von Anlegern widerspiegelte, welche auf die wirtschaftlichen Pläne des damaligen Präsidenten setzten. Doch im Jahr 2025 hat sich mit der TACO-Strategie („Trump Always Chickens Out“) ein neues Handelsmuster herauskristallisiert, das Anlegern eine spezifische Methodik anbietet, um auf die Volatilität im Zusammenhang mit Trumps Aussagen zu reagieren. Dieses Phänomen hat das Potenzial, die Handelslandschaft nachhaltig zu beeinflussen und gibt Hinweise darauf, wie man in einem volatilen politischen Umfeld erfolgreich agieren kann. Die Entstehung und Bedeutung der TACO-Strategie TACO steht für „Trump Always Chickens Out“ und beschreibt ein beobachtetes Verhaltensmuster, bei dem der Markt zunächst negativ auf Trumps Eskalationen im Handelsstreit reagiert, sich danach aber wieder erholt, sobald der Präsident von aggressiven Tarifdrohungen abrückt.
Dieses Verhalten hat sich 2025 massiv verstärkt und wurde erstmals von der Finanzwelt als eigenständige Handelsstrategie erkannt und aufgegriffen. Anleger kaufen demnach meist in Phasen ein, in denen Trump verhängte oder angekündigte Handelstarife die Börsen unter Druck setzen, in Erwartung einer baldigen Rücknahme oder Verzögerung dieser Maßnahmen. Der Begriff selbst wurde vor allem durch den Financial Times-Artikel bekannt, in dem das Muster detailliert beschrieben wurde. Seither haben viele Marktteilnehmer dieses Verhalten in ihre Aktienstrategien integriert, was die Marktbewegungen weiter verstärkt hat. Als „nasty“, also als unangenehme Etikettierung, bezeichnete Trump die TACO-Strategie, da sie impliziert, dass seine Ankündigungen häufig weniger überlegt seien oder als taktisches Druckmittel dienten, ohne letztlich konsequent umgesetzt zu werden.
Auswirkungen auf den Aktienmarkt Die repetitive Dynamik aus Drohung und Rückzieher hat direkte Konsequenzen für die Börsenentwicklung. Typisch sind starke Kursverluste unmittelbar nach Trumps Ankündigungen neuer Zölle oder Handelsrestriktionen, gefolgt von deutlichen Erholungen, sobald diese Maßnahmen verschoben oder abgeschwächt werden. So fiel das S&P 500-Index beispielsweise im Frühjahr 2025 nach den sogenannten „Liberation Day“ Zöllen um mehr als 12%, nur um kurz darauf eine der besten Aufholrallyes der letzten zwei Jahrzehnte zu verzeichnen, als Trump die Umsetzung pausierte. Diese Zyklen wiederholen sich regelmäßig und haben die Wirkung, das Anleger mit gezielten Käufen zum Tiefpunkt profitieren können. Dennoch ist die Strategie nicht ohne Risiken, denn eine endgültige Eskalation des Handelskriegs ohne Rückzieher könnte zu länger anhaltenden Kursverlusten führen.
Analysten warnen daher, dass die TACO-Strategie vor allem bei kurzfristiger Umsetzung vielversprechend ist, langfristig jedoch von der politischen Entwicklung und Verhandlungen abhängig bleibt. Psychologie hinter der TACO-Idee Hinter der TACO-Strategie verbirgt sich auch ein faszinierendes Bild der Marktpsychologie. Die Anleger scheinen gelernt zu haben, die emotionale Reaktion auf Trumps Ankündigungen zu dämpfen und betrachten seine Drohungen eher als Verhandlungsmasse denn als endgültige Maßnahmen. Diese Entwicklung zeugt von einer fortgeschrittenen Immunisierung gegen politische Unsicherheiten, bei der die Märkte pragmatischer und reagibel agieren. Gleichzeitig reflektiert die Strategie das enorme Gewicht, das der Aktienmarkt für Trump einnimmt.
Er selbst hat mehrfach signalisiert, dass die Entwicklung der Börsenkurse für ihn eine Art Scorecard ist. Dieses Wechselspiel zwischen politischen Entscheidungen und Börsenreaktionen schafft ein Spannungsfeld, in dem beide Seiten ihre Taktiken anpassen. Anleger versuchen die Ankündigungen als Signale zu nutzen, während politische Akteure die Auswirkungen ihrer Aussagen auf das Marktvertrauen genau beobachten. Beispiele aus der Praxis Das Konzept des TACO-Trades lässt sich anhand mehrerer bedeutender Ereignisse illustrieren. Beispielsweise sorgten im Mai 2025 die Ankündigungen eines 50%-Zolls auf europäische Waren für einen kurzfristigen Einbruch an den Börsen.
Als Trump den Zoll jedoch wenige Tage später auf Juli verschob, schnellten die Kurse erneut nach oben. Diese wiederkehrenden Muster sind mittlerweile bekannt und bieten Gelegenheiten für erfahrene Investoren, gezielt Positionen auf- oder auszubauen. Eine weitere wichtige Etappe war die verzögerte Umsetzung der Zölle auf chinesische Produkte, die im Frühjahr 2025 bei intensiven Verhandlungen in den Vordergrund rückten. Durch die wartende Haltung des Weißen Hauses konnten kleinere Marktkorrekturen schnell wieder aufgefangen werden. Solche Beispiele bestätigen die Beobachtung, dass Trumps beinharter Kurs häufig an Flexibilität und Kompromissfähigkeit im Nachhinein gemessen wird.
Chancen und Risiken der TACO-Strategie Die größte Chance der TACO-Strategie liegt in der Fähigkeit, kurzzeitige Marktchancen optimal zu nutzen. Anleger können durch strategisches Dip-Buying von den Turbulenzen profitieren, wenn die Märkte von Panikverkäufen überzogen sind. Der Ansatz fördert zudem das Verständnis, politische Nachrichten richtig einzuordnen und sich nicht von kurzfristigen Schockmomenten verunsichern zu lassen. Auf der anderen Seite ist die Strategie abhängig von politischen Entscheidungen, die sich jederzeit ändern können. Sollte Trump oder die US-Regierung tatsächlich härtere und anhaltendere Zölle umsetzen, ohne zurückzuweichen, könnte dies massive negative Konsequenzen nach sich ziehen.
Ein potenzieller Handelskrieg hätte nicht nur Auswirkungen auf Aktien, sondern auch auf die Realwirtschaft, Arbeitsplätze und internationale Beziehungen. Langfristig gesehen birgt die Strategie daher Unsicherheiten, die Anleger bei ihren Entscheidungen berücksichtigen müssen. Auch wenn momentan das Muster gut funktioniert, ist die politische Landschaft volatil und kann schnell neue Dynamiken eröffnen. Wie Anleger die TACO-Strategie anwenden können Für Investoren, die die TACO-Strategie in Betracht ziehen, ist es entscheidend, Marktbewegungen aufmerksam zu verfolgen und die Ankündigungen nicht als endgültige Maßnahmen, sondern als Verhandlungsschritte zu interpretieren. Die Beobachtung von Nachrichten in Echtzeit, das Verständnis von politischen Hintergründen und eine klare Exit-Strategie sind dabei unerlässlich.
Der Fokus liegt darauf, nach von Trumps Parolen ausgelösten Kurseinbrüchen nicht in Panik zu geraten, sondern gezielt nach Einstiegsgelegenheiten zu suchen. Gleichzeitig ist Diversifikation notwendig, um das Risiko eines plötzlichen Richtungswechsels abzufedern. Geduld und ein kühler Kopf sind Bausteine für erfolgreiches Handeln in diesem herausfordernden Umfeld. Ausblick: Wie lange bleibt die TACO-Strategie relevant? Die Zukunft der TACO-Strategie hängt maßgeblich von der weiteren Entwicklung der US-amerikanischen Handelspolitik ab. Sollte es zu konkreten und längerfristigen Veränderungen kommen, die nicht mehr korrigiert oder verzögert werden, verliert die Strategie an Wirkung.
Die politische Lage bleibt dabei ein Schlüsselfaktor, der schwer vorherzusagen ist. Analysten sind sich einig, dass die Strategie zumindest kurzfristig Chancen bietet, langfristig aber mit Vorsicht zu genießen ist. Sollte sich die Tarifpolitik auf einen nachhaltigen Kurs einigen, wäre eine Stabilisierung der Märkte zu erwarten, die solche dramatischen Einbrüche und Erholungen weniger wahrscheinlich macht. Fazit Die TACO-Strategie hat sich 2025 als ein prägendes Muster an den Märkten etabliert und gibt Anlegern eine neue Perspektive auf die komplexen Handelskonflikte unter Donald Trump. Sie zeigt, dass politische Unsicherheiten, wenn sie richtig interpretiert werden, als Anlagechance genutzt werden können.
Die Strategie ist ein Sinnbild dafür, wie wichtig es im modernen Investmentumfeld ist, Marktpsychologie, politische Entwicklungen und wirtschaftliche Indikatoren ganzheitlich zu verstehen. Gleichzeitig mahnt sie zur Vorsicht und zur Berücksichtigung von Risiken, die mit politisch getriebenen Marktschwankungen verbunden sind. Für Anleger bedeutet dies, gut informiert zu bleiben und flexibel zu reagieren, um von der Volatilität zu profitieren, ohne unnötige Gefahren einzugehen. Die TACO-Strategie könnte so ein Werkzeug sein, um auch in unruhigen Zeiten strategisch am Markt zu agieren und mögliche Gewinne zu sichern.